Der Bund roter Löwe (2). Fulcanelli II. Richard Kölldorfer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bund roter Löwe (2). Fulcanelli II - Richard Kölldorfer страница 4

Название: Der Bund roter Löwe (2). Fulcanelli II

Автор: Richard Kölldorfer

Издательство: Автор

Жанр: Историческая фантастика

Серия:

isbn: 9783960088097

isbn:

СКАЧАТЬ begehrt. Es handelt sich um ein sagenumwobenes Buch arabischer Medizin genannt Zad al-Ma´ad. Verfasser ist ein gewisser Ibn Qayyim.“

      „Und es ist so wichtig, dass dieser Lazarusorden im Gegenzug eine seiner wertvollsten Schriften teilen wird?“, zweifelte ich.

      „Soweit ich meiner Korrespondenz mit dem Leiter des Ordens glauben kann, ist es das.“

      „Worum geht es in dem Buch?“, wollte ich wissen.

      „Um natürliche Heilmethoden, Heilpflanzen und mehr. Wie du weißt, war die arabische Medizin bereits gut entwickelt, als man bei uns noch nichts anderes als einen Aderlass anzubieten wusste. Das Beste an der Sache ist, dass Abdul unter Mithilfe eine französische Transkription angefertigt hat.“

      „Tatsächlich?“

      „Nun, was hältst du von der Sache?“, sagte Albert.

      „Ehrlich gesagt, ich würde nichts lieber tun, als nach Loiret zu reisen, wenngleich ich daran zweifle, dass uns dieses Dokument weiterbringt.“

      „Jedenfalls werden uns deine Zweifel auch nicht von Nutzen sein. Ich würde vorschlagen, dass ihr am Montag abreist.“

      „Gut. Ich muss es nur noch Lilith schonend beibringen. Die letzten Jahre waren wir unzertrennlich. Es ist sicher ein eigenartiges Gefühl, sie für einige Tage nicht um mich zu haben.“

      „Das kann ich gut verstehen“, antwortete Albert.

      „Dann werde ich gleich mal nachsehen, wo sich Abdul aufhält. Ich mag den Kerl, wenngleich er ein Ungläubiger ist“, scherzte ich.

      Es fiel mir nicht leicht, Lilith zu überzeugen. Freilich sicherte mir Irene ihre Hilfe zu, die für unsere Situation vollstes Verständnis aufbrachte. Sie versicherte mir, meine Frau nicht aus den Augen zu lassen und sich durchaus vorstellen zu können, ein paar Tage in unserer gemeinsamen Wohnung zu übernachten. Der Abschied fiel uns dessen ungeachtet genauso schwer, wie ich es vermutet hatte.

      „Dass du mir gesund und munter wieder zurückkommst“, flüsterte mir Lilith, mich umarmend, ins Ohr.

      „Nichts könnte mich je davon abhalten, dich wieder in meine Arme zu schließen“, antworte ich.

       Quid pro quo

      Die Kutschenfahrt verlief alles andere als angenehm, denn die regennassen Fahrwege der französischen Provinz mit ihren handtiefen Löchern ließen meine alten Knochen erzittern.

      „Bist du sicher, dass sie dich empfangen werden?“, fragte ich Abdul. „Möglicherweise unterschätzt du die Berührungsängste der Mönche bezüglich anderer Konfessionen.“

      „Da mach dir mal keine Sorgen. Wir wissen doch nicht, ob sie mir gegenüber Ressentiments hegen. Andererseits, warte mal“, murmelte Abdul, während er ein Buch aus seiner Tasche kramte. „Sieh dir das mal an!“ Er hielt mir ein aufgeschlagenes Buch vor die Nase, in dem ein großes grünes Kreuz abgebildet war.“

      „Kennst du dieses Emblem?“, wollte er wissen.

      „Nein, keine Ahnung, aber ich hege den Verdacht, dass du mich umgehend darüber aufklären wirst.“

      „Stets zu Diensten“, brummte Abdul. „Dieses Symbol wurde ursprünglich auf der linken Schulter getragen. Es gab damals zu Zeiten der Kreuzzüge eine Menge seltsamer Orden, einer davon war der Lazarusorden, der sich, wie alle Ritterorden, zum Ziel gesetzt hatte, das Christentum zu verteidigen. Erst später widmete sich der Orden der Alten- und Krankenpflege. Rate mal, warum das Kreuz grün ist?“

      Theatralisch seufzend neigte ich meinen Kopf zur Seite und dachte nach.

      „Möglicherweise weil das grüne Kreuz über die grünen Satane des Orients triumphieren sollte?“

      „Ja, damit liegst du gar nicht so falsch“, schmunzelte Abdul. „Diese Gerüchte gab es wirklich.

      Der eigentliche Grund lag allerdings an der Großzügigkeit von Sultan Saladin, der sich während einer der zahllosen sinnlosen Schlachten mit einem Waffenstillstand einverstanden erklärte, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Aus Dankbarkeit und im Gedenken daran prangte genau dieses Kreuz auf den Schultern bzw. auf den Brust der Kampfkleriker.“

      „Kampfkleriker! Coole Sache!“, unterbrach Eric den Bericht Fulcanellis. Sie saßen gemeinsam im Kloster, tief in den Bergen … und Eric lauschte der Lebensgeschichte des Ordensbruders, während sie auf die Rückkehr ihrer Freunde warteten. „Das erinnert mich an die äußerst seltsame Band Type O Negative. Deren seelisch divergenter Band-Leader, Gott hab ihn selig, gestaltete aufgrund seiner skandinavischen Vorfahren eine eigene Flagge, die genauso aussieht, wie die Norwegens, nur in grün-weiß. Außerdem ist auf jedem Platten-Cover fast ausschließlich die Farbe Grün zu finden. Ich glaube, das hat irgendetwas mit Grönland zu tun.“

      „Ich fürchte, der Vergleich hinkt“, meinte Fulcanelli.

      „Leuchtet mir ein“, gab Eric kleinlaut zu. „Wollte auch mal was sagen, worüber du nicht Bescheid weißt.“

      „Na, das ist dir gelungen, wenngleich sich in meinem Kopf keine Verbindung zwischen dem Lazarusorden und dieser ominösen Band ergeben will.“

      „Ja, das ist kein einfaches Unterfangen“, klönte Eric. „Sobald ich den „Missing Link“ gefunden habe, werde ich dich umgehend darüber informieren.“

      „Ausgezeichnet“, schmunzelte Fulcanelli und fuhr in seiner Erzählung fort.

      Das Buch der Heilung hatte ich mittlerweile durchgesehen und fand, dass es durchaus Praktiken beinhaltete, die in die europäische Medizin integriert werden sollten. Vor allem was prophylaktische Methoden betraf, war die arabische Medizin der europäischen weitaus überlegen. Grundsätzlich waren die Methoden ausgegorener, was ich darauf zurückführte, dass es in der arabischen Medizin kaum Tabus bezüglich der Anatomie des menschlichen Körpers gab. Das wiederum konnte Abdul nicht bestätigen. Im Gegenteil: Das Experimentieren mit menschlichen Leichen war wie in Europa streng verboten, worauf mir Abdul einige Suren des Korans zeigte, die mir verdeutlichen sollte, dass das Innere des menschlichen Körpers heilig war. Wieder ergaben sich mehr Fragen, als beantwortet wurden. Wie konnten dann Methoden entwickelt werden, die darauf beruhten, die menschliche Anatomie vollständig erschlossen zu haben?

      „Warum hat sich die arabische Medizin früher und eindeutig tauglicher entwickelt als die europäische“, wollte ich wissen. „Die Voraussetzungen sehen für mich ähnlich aus.“

      „Soviel ich weiß, war die Verquickung von Religion und Wissenschaft, einer Übereinkunft der du höchst skeptisch gegenüberstehst, in der moslemischen Medizin fortgeschrittener“, antwortete Abdul. „Tatsächlich waren die Auslegungen der christlichen Lehren bezüglich Medizin kontraproduktiv.“

      „Kannst du das ausführen? Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie du das meinst.“

      „Die Heilung von Krankheiten ist im Koran ausdrücklich erwünscht. Laut den heiligen Schriften hätte Allah für jede Krankheit, außer einer, ein Heilmittel herab gesandt und das beinhaltet sowohl physische als auch psychische Leiden.“

      „Außer für eine Krankheit? Welche soll das sein?“, fragte ich erstaunt.

      „Das СКАЧАТЬ