Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens. Luis Holuch
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Название: Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens

Автор: Luis Holuch

Издательство: Автор

Жанр: Спорт, фитнес

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isbn: 9783961455140

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СКАЧАТЬ Formel für die Gesamtnote für die Bewertung eines Skisprungs lautet also:

       Abbildung 4: Formel für die Berechnung der Gesamtnote für die Bewertung eines Skisprungs. Eigene Darstellung.

      Die Addition dieser drei Werte ergibt schließlich eine Gesamtnote, nach welcher die Springerinnen im Klassement eingestuft werden. Sortiert werden die Ergebnisse dementsprechend nach Höhe der Gesamtnote. Eine höhere Gesamtnote bedeutet also logischerweise eine bessere Platzierung.

      Beispielhaft wird nun das Zustandekommen der Gesamtnote demonstriert. Dargestellt ist die Bewertung des Sprungs von Taylor Henrichs im WM-Wettkampf am 20. Februar 2015 auf der Normalschanze im Schwedischen Falun.

      Abbildung 5: Die Benotung für Taylor Henrichs Sprung im ersten Durchgang bei der Weltmeisterschaftsentscheidung 2015 auf der Normalschanze in Falun (Schweden). Selbsterstellte Abbildung anhand der originalen Bewertung26.

      Auf einer Normalschanze beträgt der Wert pro Meter 2,0 Punkte, ein halber Meter macht also 1,0 Punkte aus. Der K-Punkt der Normalschanze in Falun liegt bei 90 Metern, also erhält Henrich die 60 Punkte für das Erreichen des K-Punktes und einen zusätzlichen Punkt, da sie einen halben Meter weiter gesprungen ist. So kommen die dunkelblau umrandeten 61 Weitenpunkte zustande.

      Für ihre stilistische Leistung erhält Taylor Henrich die Punktzahlen (auch Noten genannt) 18,0 – 17,0 – 17,5 – 17,5 und 17,5. Auch hier fallen die beste (18,0) und schlechteste (17,0) Note aus der Wertung, dreimal 17,5 werden addiert und ergeben die dunkelrot umrandete Stilnote von 52,5 Punkten. Die maximal erreichbare Punktzahl bei den Stilnoten ist übrigens 60. Die Gate-Kompensation spielt bei diesem Sprung keine Rolle, da es bis zu ihrem Sprung keine Anlaufverlängerung oder -Verkürzung gab. Sie hatte während ihres Sprungs Rückenwind und erhält für den kalkulierten Mittelwert von 0,26 Metern pro Sekunde eine Gutschrift von 2 Punkten.

      Der Computer addiert also hier: 61 Weitenpunkte plus 52,5 Stilpunkte plus 2 Windpunkte und errechnet die Gesamtpunktzahl von 115,5 Punkten.

      Nun bleibt abschließend noch die Frage, nach welchen Kriterien die Kampfrichter die Haltungsnoten vergeben (sollen) und wie Abweichungen von der Norm zu berücksichtigen sind. Auch diese Frage beantwortet der Paragraph 431.2 in der IWO der FIS.

      „431.2 Haltungs- und Bewegungsvorschriften

      431.2.1 Flug

      Der Springer soll

      — durch einen effektiven Absprung die Flugbahn anheben und

      — nach Passieren der Absprungkante möglichst schnell die optimale Flughaltung einnehmen

      — und zum richtigen Zeitpunkt die Landevorbereitung beginnen.

       Bewertungskriterien

      — Aktive Einflussnahme auf das Ausnutzen der Luftkraftwirkung.

      — Verbindung von Körper und Ski zu einem ganzheitlichen Flug-System.

      — Einnahme einer stabilen und hinsichtlich der rechten und linken Seite streng symmetrischen Ski-, Bein- und Armhaltung.

       Punkteabzüge:

      — Maximaler Abzug für den gesamten Bewegungsabschnitt 5,0 Pkt.

      431.2.2 Landung

      Der Springer soll

      — aus einer stabilen Flughaltung den Kopf und Oberkörper aufrichten, die arme seitlich nach vorn/oben führen und die Skier in die Parallelstellung drehen;

      — unmittelbar vor der Bodenberührung mit den Skienden eine leichte Schrittstellung einnehmen und in den Kniegelenken einbeugen;

      — nach der Bodenberührung mit den Skienden das Abbremsen des Landeimpulses durch die elastischen Widerstandskräfte der sich durchbiegenden Skihinterteile durch Muskelkrafteinsatz unterstützen und dabei gleichzeitig

      — die Schrittstellung weiter vergrössern [sic!] und mit dem hinteren Bein entsprechend tiefer einbeugen (Telemark-Beinstellung) sowie bei schmaler Skiführung den Landedruck gleichmässig [sic!] auf beide Seiten verteilen und zur Stabilisierung des Gleichgewichtes die Arme nach vorn/oben strecken.“

      Anmerkung des Autors: In aller Regel erhalten die Springerinnen und Springer für die Flugphase keine Punktabzüge durch die Sprungrichter. Eine Regel aus dem Skispringervolksmund, die bisweilen an den Schanzen und auch von den Kommentatoren öfter zu hören ist, dass die Skienden überkreuzt sein müssten, damit ein Kampfrichter zum Punktabzug greift.

       „Bewertungskriterien

      — Harmonischer Übergang beim Öffnen der Anflughaltung zur Landung.

      — Einnahme einer geringen Schritt- und Beugestellung bei der ersten Bodenberührung.

      — Aktives Mitwirken beim Abbremsen durch die elastischen Widerstandskräfte der sich durchbiegenden Skier.

      — Standsichere Bewältigung des Landestosses [sic!] durch optimales Einbeugen (nicht zu tief und zu lange beibehalten) und Vergrössern [sic!] der Schrittstellung.

      — Voll ausgeprägte Telemark-Beinstellung am Ende der Bremsphase, d.h., mittlere Schrittstellung (Abstand von der Ferse des Vorderschuhes bis zur Spitze des Hinterschuhes annähernd eine Schuhlänge, zumindest die Spitze des Hinterschuhes noch hinter der Ferse des Vorderschuhes) und deutlich tiefere Beugestellung des hinteren Beins.

      — Schmale und saubere Skiführung (Abstand zwischen den Skiern nicht grösser [sic!] als zwei Skibreiten sowie parallel geführt und vollflächig aufgesetzt).

       Punkteabzüge:

      — Maximaler Abzug für den gesamten Bewegungsabschnitt 5,0 Pkt.

      — Keine Telemark-Beinstellung (parallele Fussstellung [sic!] am Ende des Landungsvorgangs als Einzelfehler)

      mind, 2,0 Pkt.“

      Abschließend seien noch die Vorschriften für das Ausfahren nach der Landung thematisiert, die ebenfalls entscheidend für die Stilnoten sind.

      431.2.3 Ausfahren

      Der Springer soll:

       nach dem Abbremsen des Landeimpulses in der Schritt- und Beinstellung (Telemark-Beinstellung) kurze Zeit verbleiben und dabei

      — den Oberkörper allmählich aufrichten und

      — danach bei beliebiger Beinstellung und beliebiger Armhaltung aufgerichtet mit schmaler und sauberer Skiführung (gegebenenfalls in Pfeilstellung bis zum Abbremsen) sowie bei vollem Gleichgewicht standsicher bis über die Sturzgrenze ausfahren.

       Bewertungs-Kriterien:

      — Kurzzeitiges Verbleiben in der Telemark-Beinstellung (Fahrstrecke ungefähr 10 bis 15 Meter) nach der Landung.

      — Schmale und СКАЧАТЬ