Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens. Luis Holuch
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Название: Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens

Автор: Luis Holuch

Издательство: Автор

Жанр: Спорт, фитнес

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isbn: 9783961455140

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СКАЧАТЬ geduckt, um mehr Stabilität zu gewinnen und die wirkenden Kräfte besser beherrschen zu können. Zudem reduziert diese Körperhaltung die Landegeschwindigkeit ein wenig, was den Vorgang ebenfalls gegebenenfalls erleichtern kann. Er hält sich also an den theoretischen Leitfaden.

      Abbildung 3c): Ein norwegischer Springer beim Landevorgang.

      Die Ski sind mittlerweile fast in einer Parallelstellung. Sämtliche Winkel, die zuvor in der Körperhaltung des Springers erkennbar waren, lösen sich allmählich auf. Noch ist nicht erkennbar, welches Bein der Springer zum Einknieen nutzen wird. Durch diesen Vorgang reduziert der Springer die Geschwindigkeit, mit der er unterwegs ist. Dies vereinfacht ihm das Landen zumindest zum Teil, da er mehr Zeit für seine weiteren Bewegungsabläufe hat.

      Grundsätzlich soll dies jedoch so spät wie möglich geschehen. Denn es gilt: wer bremst, verliert – und zwar an Sprungweite. Schließlich wirkt sich die geringere Geschwindigkeit auch auf die Weite aus.

      Abbildung 3d): Ein norwegischer Springer beim Landevorgang.

      Die nun wesentlichen Bewegungsläufe finden ab sofort gleichmäßig und parallel zueinander statt. Der Springer führt die Arme gleichmäßig nach oben, um sich eine bestmögliche Balance und Stabilität bei der Telemarklandung zu verschaffen. Im Kniegelenk deutet sich bereits die 90-Grad-Winkelstellung an, die bei der Landung gefordert wird. Damit befolgt der Springer die zu bewertenden Kriterien bis und bei der ersten Bodenberührung in der Internationaler Wettkampfordnung (IWO) des Internationalen Skiverbands (FIS), die sich in jedem Dokument wie folgt lesen:

      „- Harmonischer Übergang beim Öffnen der Anflughaltung zur Landung.

      - Einnahme einer geringen Schritt- und Beugestellung bei der ersten Bodenberührung.24

      Abbildung 3e): Ein norwegischer Springer beim Landevorgang.

      Die Arme verlaufen nun parallel zur Schulter, in diesem Winkel wird der Springer sie von sich strecken.

      Gleichzeitig nimmt er die geforderte Schrittstellung beim ersten Bodenkontakt ein: das rechte Bein ist in etwa eine Schuhlänge vor dem Linken, das er bereits einkniet. Am Verhalten der Ski ist zu erahnen, welche Kräfte spontan bei der Landung wirken – sie biegen sich stark durch.

      Abbildung 3f): Ein norwegischer Springer beim Landevorgang.

      Der Telemark ist nun komplett: Schrittstellung, ein eingeknietes Bein, gestreckte Arme und eine parallele Skiführung.

      Abbildung 3g): Ein norwegischer Springer beim Landevorgang.

      Der norwegische Springer verteidigt eindrucksvoll den Ruf seines Heimatlandes als Erfinder dieser Landung und der gleichnamigen Skidisziplin.

      Der Landevorgang ist nun abgeschlossen und für nun beginnt die letzte Phase des Sprungs: die Ausfahrt. In dieser kommt es hauptsächlich darauf an, die sogenannte Sturzlinie, die jede Schanze besitzt, zu überqueren, ohne vorher mit dem Körper und einem anderen Teil der Ausrüstung als den Ski den Boden (Matten oder Schnee, je nach Jahreszeit) aufzunehmen.

      Dieses Kernelement und weitere Pflichten der Athleten während der Ausfahrt hat die FIS in ihrer Internationalen Wettkampfordnung (IWO) in einem Kriterienkatalog für jede einzelne Phase (Flug, Landung und Ausfahrt) festgehalten und unter dem Paragraphen 431.2 „Haltungs- und Bewegungsvorschriften“ zusammengefasst, welcher nachfolgend zitiert wird:

      „431.2.3 Ausfahren

      Der Springer soll:

      nach dem Abbremsen des Landeimpulses in der Schritt- und Beinstellung (Telemark-Beinstellung) kurze Zeit verbleiben und dabei

      — den Oberkörper allmählich aufrichten und

      — danach bei beliebiger Beinstellung und beliebiger Armhaltung aufgerichtet mit schmaler und sauberer Skiführung (gegebenenfalls in Pfeilstellung zum Abbremsen) sowie bei vollem Gleichgewicht standsicher bis über die Sturzgrenze ausfahren.

       Bewertungs-Kriterien:

      — Kurzzeitiges Verbleiben in der Telemark-Beinstellung (Fahrstrecke ungefähr 10 bis Meter) nach der Landung.

      — Schmale und saubere Skiführung, siehe Art. 431.2.2 (Pfeilstellung ist statthaft).

      — Standsicheres Ausfahren bei vollem Gleichgewicht in aufrechter Körperhaltung sowie bei beliebiger Beinstellung und beliebiger Armhaltung über die Sturzgrenze.

       Punkteabzüge:

      — Maximaler Abzug für den gesamten Bewegungsabschnitt 7,0 Pkt.

      — Unsauberes und/oder unsicheres Ausfahren durch den Übergangsbogen bis zum Passieren der Sturzlinie 0,5 bis 3,0 Pkt.

      — Durchfahren des Übergangsbogens mit Berühren der/des Ski/Schnee/Matte mit den Händen und/oder Körperteilen.

       Dies gilt auch für das Passieren der Sturzlinie in dieser Position. 4,0 bis 5,0 Pkt.

      — Sturz vor oder auf der Sturzgrenze

      7,0 Pkt."25

      Ist der Springer oder die Springerin gelandet, also mit beiden Füßen auf dem Aufsprunghang aufgesetzt, wird in der Mitte zwischen den beiden Füßen entweder per Augenmaß durch einen Weitenrichter oder bei mittels einer Videoweitenmessung die Sprungweite definiert.

      Diese ist mit ausschlaggebend für die Gesamtbewertung eines Skisprungs. Abhängig von der Schanzengröße werden unterschiedliche Punktzahlen je Meter berechnet.

      Was alle Schanzen jedoch gemeinsam haben, ist der sogenannte K-Punkt (Kalkulationspunkt), welcher 60 Weitenpunkte erbringt. Je mehr erzielten Meter mehr, erhält die Springerin eine festgelegte Punktgutschrift. Erzielt sie weniger Meter, erhält sie dementsprechend einen Abzug.

      Zur Gesamtbewertung eines Skisprungs gehören zudem noch die Stilnoten, die durch fünf Sprungrichter vergeben werden. Die beste und schlechteste Note werden aus der Wertung gestrichen und die übrigen drei zu einer stilistischen Gesamtnote addiert. Seit der Saison 2010/2011 gibt es im Weltcup zudem noch die Wind-/Gate-Kompensation. Auch hier gibt es auf jeder Schanze einen anders festgelegten Wert pro Meter/Sekunde Auf- oder Rückenwind. Rückenwind bedeutet im Skispringen ein Nachteil, da die Springerin auf den Hang gedrückt wird und bewirkt daher Pluspunkte. Aufwind ist im Skispringen ein Vorteil, da sich ein zusätzliches Luftpolster bildet, welches die Springerin transportiert und dafür sorgt, dass sie weiter springen kann. Deshalb gibt es dafür Punktabzug. Bei Veränderungen der Anlauflänge gibt es ebenfalls Pluspunkte (Verkürzung) und Minuspunkte (Verlängerung).

      Die Addition dieser drei Werte ergibt schließlich eine Gesamtnote, nach welcher die Springerinnen im Klassement eingestuft werden. Sortiert werden die Ergebnisse dementsprechend nach Höhe der Gesamtnote. Eine höhere Gesamtnote bedeutet СКАЧАТЬ