Mein Haustier – ein Alpaka. Bernd Düsel
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Название: Mein Haustier – ein Alpaka

Автор: Bernd Düsel

Издательство: Автор

Жанр: Домашние Животные

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isbn: 9783960083160

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СКАЧАТЬ rechte Sorgen bereitet. Zum Glück hat sich das nach einigen Tagen gegeben. Jetzt benehmen sich alle vier auf ihren jeweiligen Koppeln wieder normal. Laufen zwar ab und zu noch zum Zaun, um zu sehen, ob die anderen auch noch da sind, aber sie jammern nicht mehr und fressen auch wieder normal. Wir hatten ja gehofft, dass Steffi, da sie ein Jahr jünger als Pedro ist, nicht so dominant ist. Das hat sich dann auch bestätigt. Sie fressen beide ganz friedlich, auch aus einer Schüssel. Aber Pedro lässt auch hier der Steffi den Vortritt. Na, das ist eben bei den Alpakas so, was soll man da machen. Nun können sie sich erst einmal so richtig aneinander gewöhnen und wenn Pedro seine Geschlechtsreife erreicht hat, wird er vielleicht die Steffi auch zur Mutter machen. Irgendwann im nächsten Jahr ist sie soweit, um gedeckt zu werden. Aber das lassen wir die Tiere entscheiden und wollen hier nicht steuernd eingreifen. Nun besteht unsere kleine Herde aus vier Tieren und vielleicht oder auch hoffentlich bald aus fünf, wenn nämlich unsere Coya ihren Nachwuchs bekommen hat.

      Inzwischen haben sich die zwei Paare an ihr neues Leben gewöhnt, so scheint es zumindest. Der geregelte Tagesablauf ist wieder eingezogen, sie fressen entsprechend dem täglichen Appetit – mal mehr, mal weniger, aber sie zicken nicht mehr so rum. Ausgenommen, sie sind beleidigt, und das kann schnell mal passieren. So waren wir vor einigen Tagen den Tag über nicht zu Hause und die täglichen Fütterungen konnten von mir nicht ausgeführt werden. So habe ich den Nachbarn gebeten, doch nach meinen Tieren zu sehen und ihnen die gewohnten Rationen an Futterrüben und Äpfeln zu geben. Und schon war ein Problem da, denn die Alpakas wollten von ihm nicht so recht etwas annehmen. Am krassesten war es bei den zwei Kleinen. Die haben überhaupt nichts genommen. Als ich dann am nächsten Tag wieder da war, na da habe ich vielleicht gestaunt. Ich denke, ich sehe nicht recht. Komme ich doch auf die Koppel zu Pedro und Steffi und will das Futter bringen, da drehen sie sich rum und zeigen mir ihr wertes Hinterteil. So, als wollten sie sagen: „Wir sind aber toll beleidigt, weil du nicht da warst. Wie kannst du uns allein lassen, zur Strafe fressen wir jetzt nicht.“ Mit viel Geduld konnte ich sie überzeugen, doch das Frühstück anzunehmen. Da hat wohl dann doch der Appetit und der Hunger gezogen. Ich denke, wir haben uns nun wieder vertragen. Pedro hat dann beim Füttern ausführlich an meiner Hand geschnuppert und mir leicht, vielleicht sollte es auch liebevoll sein, in den Finger gebissen. Wenn die Alpakas mal ihre Ration nicht gleich auffressen, dann gebe ich den Rest in die Futterrinne im Unterstand. Dann fressen sie das im Laufe des Tages auf.

      Die Spannung steigt. In der nächsten Zeit steht eine Reihe von Höhepunkten an. Zunächst ist der 2. Schertermin dran. Wir wollen das erste Mal unter eigener Regie auf unserer Farm die Alpakas scheren lassen. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Zuerst haben wir eine Steckfix-Horte gekauft, um die Tiere darin einfangen zu können. Diese Box haben wir mit der offenen Seite zur Gartentür im Garten aufgestellt, in der Hoffnung, Coya und Pablo gehen dort hinein und wir können sie leicht halftern, um sie dann zum Scheren führen zu können.

      Für die Garageneinfahrt habe ich extra ein Gatter gebaut, damit soll die Garage versperrt werden, um ein mögliches Weglaufen der Tiere zu verhindern. In der Garage selbst habe ich unter der Decke eine Halterung für den Scherkopf angebracht, die Garage ausgeräumt und noch einmal richtig gesäubert. Nun konnte es eigentlich losgehen, brauchte nur noch der Schermeister zu kommen. Am Sonnabendnachmittag, dem 12. Mai 2007, war es dann soweit.

      Zuerst wollten wir Pedro und Steffi scheren, die ließen sich am einfachsten halftern. So war es auch, aber insgesamt haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Pedro lief mit einigem Zögern zur Garage, aber Steffi ließ sich dazu überhaupt nicht bewegen. Sie hat sich eben einfach hingelegt und gedacht, nun macht mal. Um weiter voran zu kommen, haben wir Steffi zur Garage getragen. Wie das eben bei einer Prinzessin so üblich ist. Nun konnte der Scherprozess beginnen. Steffi sollte als erste dran sein. Sie hat sich aber einfach wieder nur hingelegt und scheintot gestellt. Und so mussten wir sie halt im Liegen scheren. Sie hat wunderschöne weiche Wolle. Es hat auch unter den gegebenen Umständen ganz gut geklappt.

      Wir haben sicher einen Fehler gemacht, dass wir Pedro mit in der Garage hatten. So konnte er sich das Dilemma mit Steffi schon ansehen und hat entsprechend reagiert. Er hat sich nicht nur wie im letzten Jahr einfach hingelegt und den Prozess über sich ergehen lassen. Nein, er hat geschrieen, als würde er abgemurkst. Unsere Nachbarin hat gedacht, wir bohren mit einem Bohrer in Stein, so hat er gequiekt. Zu guter Letzt war er so im Stress, dass er noch in die Garage gepinkelt hat. Zum Glück hat aber auch er alles gut überstanden, haben wir ihm doch auch noch die Klauen verschnitten. Es war dringend erforderlich.

      Dann sollten Coya und Pablo dran sein. Zuerst ging meine Theorie auch auf. Coya ging in das Gatter im Garten. Sie hoffte ja, etwas Besonderes zu fressen zu finden. Aber Pablo hat den Braten gerochen. Er ist eben doch ein vorsichtiger junger Mann und nicht so leicht zu überlisten. Als Coya merkte, dass Pablo nicht kam, ist sie natürlich prompt wieder aus dem Gatter herausgelaufen. Nun fing das Dilemma an. Beide Alpakas in das Gatter treiben, war ja nicht so einfach. Wir mussten alle Tricks und alle Mühen aufwenden, um das zu bewerkstelligen. Die beiden Schermeister mussten da tüchtig mit helfen. Aber zu guter Letzt konnten wir den Alpakas das Halfter anlegen. Mit mehr oder weniger Mühen und der erforderlichen Kraftanstrengung ist uns der gesamte Prozess doch noch gelungen.

      Auch bei Coya und Pablo mussten die Klauen verschnitten werden. Auch das haben wir zum ersten Mal eigenständig gemacht. Und auch hier war zu sehen, ein Lernprozess ist unbedingt erforderlich. Dazu haben wir das „Alpaka – Kompendium“ gekauft, um zu lernen. Aber auch hier wieder der Fehler, beide Tiere zugleich am Scherplatz. Das muss ich im nächsten Jahr unbedingt anders organisieren. Ende gut, alles gut. Diese Aktion wurde trotz aller Mühen mit Bravour gemeistert. Das wird schon noch, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Das Wichtigste ist doch, dass die Tiere keinen Schaden nehmen.

       So sieht man aus, wenn man frisch vom Friseur kommt

      Das war nur einer der möglichen Höhepunkte. Die Niederkunft von Coya steht noch aus. Noch ca. drei Wochen, die Spannung steigt. Jetzt, wo sie geschoren ist, sieht man doch, dass der Bauch eine kleine Rundung hat. Jeder hat eine andere Meinung und weiß etwas Besonderes zu berichten, was zu beachten ist. Auch die Fachliteratur schreibt unterschiedliche Dinge. Wir wollen uns aber nun an das Kompendium halten. Dort hat eine erfahrene Trainerin geschrieben, wie man sich richtig verhält und meint, weniger ist mehr. Man sollte auch bei der Geburt der Natur den nötigen Raum lassen. Ich will bei aller Aufregung versuchen, mich danach zu halten. Einen Namen habe ich inzwischen schon herausgesucht. Wenn es ein Mädchen wird, soll es Cinja heißen und einen Jungen wollen wir Carlos nennen. Na, wie findet ihr das?

      Auch unser Umfeld ist sehr gespannt auf das freudige Ereignis. Nun könnte es ja eigentlich losgehen, oder?

      Pedro und Steffi verhalten sich wie immer, sehr reserviert. Also Freude zeigen und sich gleich auf das Futter stürzen, das ist überhaupt nicht drin. Erst müssen wir mal schauen und mal riechen und überhaupt, gefressen wird in aller Ruhe und vor allem allein. Und so muss ich letzten Endes das Futter im Unterstand in die Futterrinne geben. Dort wird es dann nach eigenem Ermessen gefressen. Aber wichtig ist, dass sie es überhaupt fressen und das tun sie. Und so bin auch ich zufrieden. Man muss eben das sensible Verhalten der beiden berücksichtigen. Sie sind noch nicht so kontaktfreudig wie Coya und Pablo. Das wird schon noch, habe ich mir doch vorgenommen, beide in aller Ruhe mit Hilfe des Kompendiums zu trainieren.

       Pedro bei seinem ersten Versuch. Aller Anfang ist schwer

      Bisher habe ich immer gedacht, Pedro kann kein Wässerchen trüben, aber weit gefehlt. Komme ich doch letztens zur Koppel und was sehe ich da. Pedro müht sich mit aller Intensität und mit ungeheurer Ausdauer, „Liebe“ zu machen und seine Steffi zu bespringen. Ihr scheint das aber auch gefallen zu haben, denn sie hat sich nicht sonderlich gewehrt. Seine Mühen СКАЧАТЬ