Mein Haustier – ein Alpaka. Bernd Düsel
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Название: Mein Haustier – ein Alpaka

Автор: Bernd Düsel

Издательство: Автор

Жанр: Домашние Животные

Серия:

isbn: 9783960083160

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СКАЧАТЬ Lernprozess war trotzdem sehr groß für uns. Wir hatten die Empfehlung, den Tieren Futtermais und Quetschhafer zusätzlich zum Heu zu verabreichen. Das lehnten die Alpakas ab. Sie haben in den ersten Tagen nur Gras gefressen.

      Wichtig ist, dass man die Tiere täglich beobachtet, um ihre Charaktere, ihre Verhaltensweisen und auch Besonderheiten zu erfassen.

      Nachdem das Problem mit der verstopften Speiseröhre behoben war und wieder Ruhe und Ordnung auf der Koppel eingezogen war, folgte die nächste Aufregung auf dem Fuße. Bei wem konnte denn schon wieder etwas passiert sein? Bei Pablo natürlich. Er hatte sich am Fußnagel verletzt. Der Fußnagel stand regelrecht quer am Fuß. Und wieder musste die Tierärztin zu Hilfe gerufen werden. Sie ist sehr nett und kommt auch gleich. Jetzt war eine kleine Operation auf der Koppel fällig, denn der querstehende Nagel musste entfernt werden. Mit einem Ruck war alles vorbei. Pablo hat ein wenig gezuckt. Danach wurde nur noch ein Verband angelegt, damit in die Wunde kein Schmutz gelangen konnte. Zur Desinfektion hat Frau Dr. Grohmann den Fuß noch mit einem heilenden Mittel eingesprüht und dann den Verband angelegt. Der sollte wenigstens zwei Stunden halten. Aber unser Pablo ist zwei Tage stolz mit seinem Verband rumgelaufen und als wir ihn entfernen wollten, da war er schon ab und lag im Gelände. Nun blieb mir nur noch übrig, den Verband zu entsorgen.

      Wir hatten auch vor, mit den Alpakas irgendwann mal Trecking zu machen. Dazu mussten die Tiere vorher an das Halfter gewöhnt werden. Da haben wir uns aber etwas vorgenommen. Die Halfter haben wir noch anlegen können, aber damit laufen war schier ein Ding der Unmöglichkeit. Am heftigsten hat sich Pedro gebärdet. Er war wie ein störrischer Esel und hat sich einfach auf den Boden gelegt. Jetzt war überhaupt nichts mehr mit ihm anzufangen.

      Zwei Hengste auf der Weide. Wer hat da das Sagen? Der Ältere (Pedro) oder der Größere (Pablo)? Die Rangordnung musste sich nun herausstellen, so dachten wir zumindest, als die Revierkämpfe begannen. Der größere Pablo springt auf den kleineren Pedro, versucht ihn zu Boden zu drücken und was macht der Kleine? Er versucht sich nach Kräften zu wehren, pfeift und quietscht und wenn das alles gar nichts hilft, denn spuckt er seinen Bruder voll. Zuerst habe ich mir Sorgen gemacht, weil mir der kleine Pedro leid getan hat, bis ich gemerkt habe, dass der ja den Großen auch anstachelt und sogar zu Boden wirft. Na, da war ich platt. Jetzt erst habe ich gemerkt, dass das Kampfspiele zwischen Jungen sind und keiner ernsthaft verletzt wird. Denn im Allgemeinen vertragen sich beide sehr gut. Nun kam meine Frau auf die glorreiche Idee, wir könnten uns doch noch eine Stute zulegen. Sie wollte sie mir zum 65. Geburtstag schenken. Na, so etwas kann man nicht als Überraschung einfach auf die Koppel stellen. Das muss schon gut überlegt und vorbereitet werden. Aber die Idee war gut und sollte doch in die Tat umgesetzt werden. Jetzt mussten wieder Angebote eingeholt werden, denn es sollte eine braune Stute sein und die Preise für so ein Tier gehen sehr, sehr weit auseinander. Am interessantesten fanden wir ein Angebot einer tragenden Stute aus Nasenberg. Also nichts wie hin und das Tier angesehen. Dort angekommen, sahen wir eine ganze Herde von schönen Tieren, darunter auch braune Jungstuten. Die tragende Stute war schon 7 Jahre alt. Gleich mit einer Geburt anfangen und dann noch der Preis!! Da sind wir doch stark ins Überlegen gekommen und haben uns letztlich für eine preiswertere braune Jungstute entschieden. Beim näheren Betrachten sahen wir, dass das eine wahre Schönheit ist.

      Am 1. Mai 2006 war es soweit. Die Stute wurde gebracht und sogleich auf die Koppel gelassen. Nun war die Frage offen, wie wird sich die Neuangekommene auf der Koppel bzw. in der kleinen Herde einführen oder einfügen? Wird sie sich mit den beiden Hengsten vertragen? Die Spannung war riesengroß. Aber alles verlief besser als gedacht. Sie kam, sah und siegte. Die neue Stute, Coya, kam auf die Koppel, schaute sich um, beschnupperte die beiden Hengste und übernahm sofort das Kommando. Das hatten wir so nicht erwartet.

      Sie war sofort die Chefin im Ring und bestimmte demzufolge auch, wo es langzugehen hat.

      Bisher haben die beiden „Alten“ jede Nacht schön brav in ihrem Unterstand geschlafen. Damit war nun Schluss.

      Die Dame hat bestimmt, wer was macht und wer wo schläft. Und da sie der Meinung war, es wird im Freien geschlafen, haben die beiden Hengste das natürlich auch gemacht. Die Vorherrschaft wird auch sichtbar, wenn es etwas Besonderes zu fressen gibt. Die Stute frisst am meisten, am schnellsten und bestimmt so, wer zu seinem Recht kommt oder nicht.

      Ein weiterer Wunsch erfüllt. Wir hatten nicht nur zwei Hengste, sondern auch eine Stute. Die Alpakafamilie war komplett. Und das Wichtigste war, wir haben eine gute Wahl mit Coya getroffen. Sie ist ein wunderschönes Tier. Alle Leute, die an die Koppel kommen, bewundern sie und fragen nach ihr, wenn sie mal nicht gleich zu sehen ist. Sie ist so der allgemeine Liebling.

       Ist das nicht ein schönes Tier, unsere Coya

      Wir haben eine neue Attraktion eingeführt. Es gibt jeden Tag ein Leckerli, nämlich frische Äpfel. Das ist etwas für verwöhnte Gaumen. Wir verabreichen die Äpfel wohlweislich in drei getrennten Schüsseln. Die beiden Großen, Coya und Pablo, sind an ihren Schüsseln kaum zu halten. Nur unser Träumerli kommt immer etwas hinterher und wir müssen aufpassen, dass er seinen Teil auch abbekommt.

      Coya scheint für mich eine besondere Sympathie zu entwickeln. Sobald ich auf der Koppel bin, kommt sie angerannt, manchmal in der Hoffnung, ein Leckerli zu bekommen, aber auch um mit mir zu schäkern. Wenn ich die Kotplätze sauber mache oder Unkraut entfernen will, kommt sie an um zu sehen, ob ich das auch richtig mache? Dann kommt sie ganz nah ran, steht meist hinter mir und zupft mich leicht an der Jacke oder der Hose. Sie hat mir sogar schon die Mütze vom Kopf gezupft, hat sie weggeworfen und ist dann weggerannt. Also, sie ist ein richtiger kleiner Schelm. Sonst gibt es keine besonderen Probleme. Alle fressen regelmäßig, Coya natürlich am meisten, dafür macht sie aber auch die größeren Haufen. Wie das so im richtigen Leben eben auch ist, oder? Insgesamt sind es sehr liebe Tiere und bereiten nur Freude. Der Aufwand an Pflege ist gering.

      Letztlich überkam es mich plötzlich und ich wollte versuchen, Coya an das Halfter zu gewöhnen, denn die vorherige Besitzerin hat ja gesagt, dass Coya halftersicher sei. Und Coya hat es auch relativ leicht geschehen lassen, man muss sie nur zu fassen kriegen. Dann habe ich mit ihr den ersten Spaziergang außerhalb der Koppel unternommen. Sie ist sehr schön mitgelaufen und wollte alles sehen und beobachten. Alpakas sind eben neugierig. Manchmal musste ich sie auch beruhigen, wenn ihr Temperament mit ihr durchgehen wollte oder wenn sie sich durch irgendetwas erschreckt hatte. Alpakas sind sehr schreckhaft, wenn sie etwas bemerken, das ihnen unbekannt vorkommt. Ganz schlimm wird es, wenn ein Hund in die Nähe kommt. Sind sie allein auf der Koppel, dann begutachten sie ihn von weitem und bleiben ganz ruhig, denn bei Bedarf könnten sie ja weglaufen. Aber wenn sie am Halfter sind, überkommt sie die Panik. Wenn Coya bei dem Spaziergang bemerkt, dass wir der Heimat bzw. der Koppel näher kommen, dann wird sie immer schneller.

      Wenn die beiden Hengste beobachten, dass ihre Coya weggeht, sind sie ganz aufgeregt und rennen wie wild auf der Koppel umher. Das nächste Mal versuche ich, alle drei mitzunehmen, mal sehen wie das klappt.

      Die nächste Impfung war für Coya fällig und ich habe die Tierärztin gebeten, doch die Impfung durchzuführen. Sie kam auch zum vereinbarten Termin und wir wollten zu Coya auf die Koppel, aber das Mädchen war nirgends zu sehen. Weder auf dem Gelände noch im Unterstand. Na, da war gleich der große Schreck angesagt. Was war denn nun wieder passiert. Sie kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen. Auf einmal sagt die Tierärztin: „Sehen Sie doch einmal in den Garten, da läuft was Braunes rum.“ Und tatsächlich war das Coya, sie war durch die Hecke in den Garten gegangen, weil sie das Gras dort besser fand, nehme ich an oder um ihre Neugier zu befriedigen. Ich habe die Gartentür aufgemacht und Coya ist sofort wieder auf die Koppel gekommen. Nun konnte die Impfung erfolgen, die sie auch tapfer ertragen hat. Als Belohnung gab es dafür ein paar Apfelstückchen.

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