Das Lebenselixier. Эдвард Бульвер-Литтон
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Lebenselixier - Эдвард Бульвер-Литтон страница 29

Название: Das Lebenselixier

Автор: Эдвард Бульвер-Литтон

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783946433408

isbn:

СКАЧАТЬ mit seinem Ertrag den Aufwand des Eigentümers nicht zu decken. Er geriet in große Verlegenheit. Gerüchten zufolge resultierte aus seinen finanziellen Schwierigkeiten die Beendigung einer Liebesbeziehung und er änderte nun plötzlich seine Lebensweise, indem er sich von seinen alten Freunden zurückzog und in seiner Abgeschiedenheit Zuflucht zu Büchern, wissenschaftlichen Beschäftigungen und „anderem sonderbaren Zeug“, wie sich die alte Frau unbestimmt, aber doch sehr bezeichnend ausdrückte, nahm. Durch strenge Sparsamkeit gegen sich selbst, die jedoch in vernünftigem Maße Edelmut gegen Andere nicht ausschloss, war es ihm allmählich gelungen, sich aus seinen Schulden heraus zu wirtschaften. Wieder zu Wohlstand gekommen, verließ er plötzlich das Land und begab sich auf Reisen. Er war inzwischen ungefähr achtundvierzig Jahre alt, wovon er die letzten achtzehn Jahre fern seiner Heimat verbracht hatte. Er schrieb regelmäßig an seinen Verwalter und erteilte ihm ausführliche und umsichtige Weisungen, wie er für die Beschäftigten und eine gute Unterbringung derselben Sorge tragen solle, verbot ihm aber aufs Entschiedenste, Geld für das Herrenhaus und dessen Garten zu verschwenden. Als Grund hierfür gab er an, dass er beabsichtige, nach seiner Rückkehr das Gebäude abreißen zu lassen.

      Ich hielt mich in dem Haus des Kranken etwas länger auf, als unbedingt notwendig gewesen wäre. Ich verließ es erst, nachdem der Kranke eine Zeitlang ruhig geschlafen hatte und sein Bett mit seinem Armsessel vertauscht hatte, einige Nahrung zu sich genommen und als ich mich entfernte, sich von seinem Anfall wieder vollkommen erholt zu haben schien.

      Auf dem Heimweg machte ich mir Gedanken über den Unterschied, den die Erziehung bei unterschiedlichen Menschen selbst in pathologischer Hinsicht bedingt. Da war nun ein muskulöser, an die gesundeste Lebensweise gewohnter Landbewohner, der nichts von den Fähigkeiten wusste, die wir Einbildungskraft nennen, durch den Schrecken über eine optische Täuschung fast an den Rand des Grabes gebracht worden, die sich bei näherer Prüfung wohl aus denselben einfachen Ursachen erklären ließ, welche am Abend vorher für einen Augenblick auf mich den Eindruck gemacht hatten, als höre ich ein Geräusch und sehe ein Gespenst – auf mich, der, Dank einer besseren Ausbildung, sich einige Minuten später ruhig zum Schlafen niederlegte, in der festen Überzeugung, dass kein Phantom, selbst das gespenstischste nicht, das je ein Auge gesehen oder ein Ohr vernommen habe, etwas anderes sein kann, als das Produkt einer Störung des Nervensystems.

      Kapitel XXII

      An jenem Abend besuchte ich Mrs. Poyntz; es war einer ihrer üblichen „Empfangsabende“ und ich wusste, sie würde voraussetzen, dass ich es für meine Pflicht halten würde, es an einer „gebührenden Aufwartung“ nicht werde fehlen lassen.

      Um die Dame des Hauses war eine Gruppe in allgemeiner Unterhaltung versammelt; sie saß wie gewöhnlich im Mittelpunkt und strickte – schnell, wenn sie sprach, langsam, wenn sie zuhörte.

      Ohne den Besuch zu erwähnen, den ich am Morgen gemacht hatte, lenkte ich das Gespräch auf die verschiedenen Adelssitze in der Nachbarschaft und warf dabei gleichzeitig die Frage ein, um was für einen Mann es sich bei Sir Philipp Derval handle, indem ich gleichzeitig mein Bedauern äußerte, dass er einen so schönen Platz verfallen lasse. Die Antworten, die ich erhielt, brachten mir nicht viel mehr, als ich ohnehin schon erfahren hatte. Mrs. Poyntz wusste von Sir Derval nur so viel, dass er schöne Besitzungen habe, deren Ertrag durch eine Erhöhung des Werts seiner Grundstücke in L..., welche in unmittelbar Nähe des Besitzes ihres Gatten lägen, beachtenswert gesteigert worden sei. Zwei oder drei langjährige Bewohner des Hill erinnerten sich noch an seine Jugendzeit, als er lebensfroh, hochsinnig, gastfreundlich und verschwenderisch gewesen sein musste. Einer bemerkte, dass die einzige Person, die während seiner späteren selbst gewählten Abgeschiedenheit Kontakt zu ihm gehabt habe, Dr. Lloyd gewesen sei; der Doktor habe damals doch keine Praxis gehabt und sei ihm bei gewissen chemischen Versuchen zur Hand gegangen.

      An dieser Stelle schaltete sich ein Herr ins Gespräch ein, der mir und überhaupt in L... fremd war; ein Gast eines Bewohners des Hill, welcher die Erlaubnis erbeten hatte, ihn seiner Königin als einen vielgereisten Mann und bedeutenden Altertumskenner vorstellen zu dürfen.

      Dieser Herr sagte also: „Sir Philipp Derval? Ich kenne ihn. Ich traf im Orient mit ihm zusammen. Wenn ich mich nicht irre, so war er damals ein großer Anhänger der Chemie – ein gescheiter, wenn auch seltsamer Philanthrop; hatte Medizin studiert oder übte sie wenigstens aus und soll wahre Wunderheilungen bewirkt haben. Ich wurde in Aleppo mit ihm bekannt gemacht. Er war in diese von englischen Reisenden wenig besuchten Stadt gekommen, um über die Ermordung zweier Männer Erkundigungen einzuziehen, von denen einer ein Freund, der andere ein Landsmann von ihm gewesen sein muss.“

      „Das ist interessant,“ bemerkte Mrs. Poyntz trocken. „Wir, die wir auf diesem unschuldigen Berg leben, sind ganz verliebt in Verbrechergeschichten und ein Mord ist das köstlichste Thema, das sie anregen könnten. Bitte erzählen Sie uns Einzelheiten.“

      „So ermutigt,“ entgegnete der Reisende gutmütig, „zögere ich nicht, das Wenige mitzuteilen, das ich weiß. In Aleppo hatte mehrere Jahre ein Mann gelebt, der von den Einheimischen sehr verehrt wurde. Er stand im Ruf außerordentlicher Weisheit, war aber nur schwer zugänglich und die lebhafte Einbildungskraft der Orientalen stattete seinen Charakter mit dem Reiz der Fabel aus; kurz, Harun von Aleppo galt bei dem Volk als Magier. Man erzählte sich abenteuerliche Geschichten von seiner Macht, von seinem übernatürlichen Alter und den von ihm angehäuften Schätzen. Abgesehen von diesen zweifelhaften Ansprüchen auf Huldigung schien aus Allem, was ich hörte, hervorzugehen, dass er unzweifelhaft ein sehr gelehrter und sehr wohltätiger Mann war, der sein Leben in einer beispiellosen Askese zubrachte. Er scheint Ähnlichkeit mit den arabischen Weisen des Mittelalters gehabt zu haben, denen die neue Wissenschaft so viel verdankt - ein mystischer Enthusiast, der sich gleichzeitig ernsthaften wissenschaftlichen Studien widmete. Ein reicher alleinstehender Engländer, der sich lange in einem anderen Teil des Morgenlandes aufgehalten und unter einer langwierigen Krankheit litt, unternahm die Reise nach Aleppo, um diesen Weisen zu befragen, welcher angeblich seltene Geheimnisse in der Arzneikunst – seine Landsleute nannten es „Zaubermittel“ – entdeckt hatte. Eines Morgens, kurz nach der Ankunft des Engländers, fand man Harun tot, offenbar erwürgt in seinem Bett, und der Engländer, der in einem anderen Teile der Stadt wohnte, war verschwunden; aber einige seiner Kleidungsstücke und eine Krücke, auf der er sich zu stützen pflegte, wurden ein paar Meilen von Aleppo in der Nähe der Landstraße gefunden. Es schien kein Zweifel daran zu bestehen, dass auch er ermordet worden war, aber seine Leiche war nicht auffindbar.

      Sir Philipp Derval war ein treuer Schüler des Weisen von Aleppo gewesen, der ihn, wie ich aus Sir Philipps eigenem Munde weiß, nicht nur in seine ärztlichen Kenntnisse, sondern auch in verschiedene Naturwahrheiten eingeweiht hatte, durch deren Veröffentlichung sich Sir Philipp einen Ruf als philosophische Kapazität zu erwerben hoffte.“

      „Welcher Art mögen wohl diese Naturwahrheiten gewesen sein?“ fragte ich etwas sarkastisch.

      „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Sir Philipp machte mir keine Mitteilungen und ich wollte ihn auch nicht danach fragen, denn was man in Asien als Wahrheit verehrt, wird in Europa gewöhnlich als Phantasterei verachtet. Doch um auf meine Geschichte zurückzukommen: Sir Philipp war kurze Zeit vor dem Mord in Aleppo gewesen und hatte den Engländer in Haruns Behandlung zurückgelassen; auf die Nachricht von dem tragischen Ereignis hin kehrte er wieder nach der Stadt zurück und war, als ich zufällig nach Aleppo kam, eben eifrig damit beschäftigt, alle Beweise zu sammeln und Nachforschungen nach dem Verbleib unseres vermissten Landsmannes anzustellen. Ich half ihm dabei; aber wir erzielten keinen Erfolg – die Mörder blieben unentdeckt. Ich zweifelte nicht daran, dass es sich um die Tat gewöhnlicher Räuber gehandelt hatte. Sir Philipp aber hegte einen dunkleren Verdacht, aus dem er mir gegenüber keinen Hehl machte; aber obwohl ich ihn für haltlos hielt , muss ich um Entschuldigung bitten, wenn ich diesen Verdacht hier nicht wiederhole. Ob die Leiche des Engländers seit meiner Rückkehr aus dem Orient gefunden wurde, entzieht СКАЧАТЬ