Название: Es war einmal ein Prinz
Автор: Rachel Hauck
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783865066954
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„Aber nicht bevor du gelernt hattest, bei jedem Aufwachen auf alles Mögliche gefasst zu sein. Krieg oder Frieden. Du hast es gehasst, morgens aufzuwachen und nicht zu wissen, was dich erwartete, und deswegen bist du eine Planerin geworden. Schon als Kind.“
„Wirfst du mir das vor?“
„Nein, was ich sagen will …“ Er hängte sich bei ihr ein. „Vielleicht hast du dich deswegen so an unseren Plan geklammert. Er gibt dir ein Gefühl von Sicherheit.“
„Hast du in Afghanistan einen Kurs in Küchentischpsychologie mitgemacht?“
Er ließ sie los und ging einen Schritt zurück. „Erinnerst du dich an die letzte Silvesterfeier, als mein Vater mich beiseitenahm?“
„Ja, ich erinnere mich.“
„Er sagte, wenn ich dich heiraten wollte, sollte ich mal in die Gänge kommen. Es sei nicht richtig, dich noch länger warten zu lassen.“
„Ich liebe deinen Vater.“ Ein wahres, direktes Geständnis.
„Also habe ich einen kleinen Umweg über Europa gemacht, als ich nach Afghanistan aufgebrochen bin. London, Paris … Ich habe nach einem einzigartigen Verlobungsring gesucht. Ich habe, glaube ich, um die hundert Stück gesehen, bis ich einen in einem kleinen Geschäft vor den Toren von Paris gefunden habe.“
„Warte mal … Du hast einen Ring gekauft … für mich?“ Sie ging zögerlich einen Schritt auf ihn zu.
„Ja“, sagte er mit einem langsamen, nachdenklichen Nicken. „Hab meine Kreditkarte auf den Tisch gelegt, aber als der Mann mich nach dem Namen von mon amour fragte, hatte ich einen Aussetzer. Mir ist der Name nicht mehr eingefallen.“
„Mein Name? Dir ist mein Name nicht mehr eingefallen?“
„Aussetzer.“ Er tippte sich mit den Fingern an die Stirn. „Ich war abgelenkt, dachte darüber nach, endlich in Afghanistan anzukommen, ich hab mich mehr gefühlt, als würde ich eine Liste abarbeiten, als einen Ring für mon amour zu kaufen.“
„Und das ist es jetzt? Du machst Städtehopping auf dem Weg nach Afghanistan, und wenn sich das anfühlt wie eine lästige Erledigung, beschließt du, dass ich nicht die Richtige für dich bin? Dass der Plan dir die Liebe geklaut hat?“ Sie verlagerte ihr Gewicht, balancierte innerlich auf dem schmalen Grat zwischen Friede und Abscheu, einen Fuß nach dem anderen. Was war mit ihrem vernünftigen Adam passiert? „War Sheree dabei?“
„Nein. Also. Sheree und ich?“ Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und schaute herum, überallhin, nur sie sah er nicht an. „In dem Moment, als ich die Kreditkarte aus dem Portemonnaie zog, wusste ich, dass ich den richtigen Ring gefunden hatte, aber nicht die richtige Frau.“ Sein funkelnder Blick landete auf ihrem Gesicht. „Sheree und ich haben erst seit ein paar Monaten wieder Kontakt miteinander.“
„Du hast den richtigen Ring gefunden, aber nicht die richtige Frau?“ Sie verschränkte ihre Arme, klemmte die Hände unter die Ellbogen, richtete sich auf und hob ihr Kinn. „Wie kannst du den richtigen Ring haben, wenn du die falsche Frau hast? Das … das ergibt keinen Sinn.“
„Ich wusste einfach, dass ich einen Ring gefunden hatte, den ich gerne eines Tages meiner Verlobten an den Finger stecken würde, aber …“, er tat sich schwer, den Satz zu Ende zu bringen, „ich konnte … ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, ihn dir zu geben.“
„Adam, du bist vor sieben Monaten nach Afghanistan gegangen. Und du erzählst mir das JETZT? Wir haben doch Emails geschrieben und telefoniert?“
„Ich hatte Bedenken. Es hätte ja sein können, dass ich einfach nur kalte Füße bekommen hatte oder so. Außerdem wollte ich nicht über eine so große Entfernung Schluss machen. Du bedeutest mir sehr viel. Nach zwölf Jahren kann mach doch nicht einfach eine Email schreiben oder anrufen, so nach dem Motto:, Ach, was ich noch sagen wollte …‘“
„Zwölf Jahre.“ Sie drehte sich energisch um, zurück zum Rib Shack. „Zwölf Jahre habe ich auf dich gewartet und kriege nur zu hören:, Ich hab den richtigen Ring gefunden, aber nicht die richtige Frau?‘“
„Suz, ich bin doch nur ehrlich.“
Adam rannte rückwärts vor ihr her, ihr zugewandt, die Knie hoch, in Bestform. „Wenn du mal darüber nachdenkst, dann fühlst du doch das Gleiche.“
„Sag du mir nicht, was ich fühle, Adam. Lass es einfach.“ Sie versuchte, an ihm vorbeizurennen, aber er wechselte die Richtung und blieb an ihrer Seite. „Du versuchst doch nur, mir das anzuhängen, damit du dich besser fühlst mit deiner irren Entscheidung.“
Nicht die richtige Frau … Seine Worte gingen ihr durch und durch.
„Du weißt, dass ich recht habe.“
Seine Worte, sein Tonfall, ein Weckruf für ihr Herz. Oh, Gnade, wie konnte das sein. Ja, er hatte recht. Er hatte recht. Und das ärgerte sie. „Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll.“ Susanna marschierte weiter auf die Terrasse des Rib Shacks zu. Wie konnte sie das nicht gesehen haben? War sie so stur, so steckengeblieben?
„Susanna, als ich das letzte Mal zu Hause war, haben wir uns nur sechsmal gesehen. Du bist nie nach Washington gekommen.“
„Ich habe gearbeitet. Ich habe Arbeit, weißt du.“ Sie machte größere Schritte. „Ich hatte aber auch nicht das Gefühl, dass du dir ein Bein ausgerissen hättest, um nach Hause zu kommen.“
„Du hast im Rib Shack gearbeitet.“ Er machte eine wilde, einarmige Bewegung in Richtung des Restaurants. „Du hättest dir jederzeit freinehmen können.“
Sie atmete aus und hielt an. „Wenn du mit mir Schluss machen willst, dann tu’s. Aber gib mir nicht die Schuld.“
„Ich gebe niemandem Schuld. Ich mache nur Beobachtungen. Du weißt doch, dass ich recht habe. Wir sind nicht die große Liebe des anderen. Wir sind eine High School-Romanze, die uns irgendwie davongerannt ist.“
„Davongerannt ist? Wer plant denn eine Hochzeit so?“ Susanna presste ihren Handballen an die Stirn und wandte sich dem Atlantik zu, wo die Ebbe langsam von der Abendflut abgelöst wurde. Mit jedem Wellengang, der schaumgekrönt über den Sand spülte, schwappte ihr die Erkenntnis entgegen. Wie konnte sie es nicht gesehen haben! Die Wahrheit erwachte in ihren Gedanken, ihrem Herzen und ihren Sinnen.
„Wir hatten es beide bequem. Unsere Beziehung war gut. Sicher. Wir mögen uns doch, Suz. Sehr sogar.“
Sie schaute ihn an.
„Ich bin 29, Adam. Ich will heiraten. Du bist der einzige Mann, mit dem ich ausgegangen bin, seitdem ich beim Herbstball in der siebten Klasse mit Bob Conway Stehblues getanzt habe.“ Sie breitete die Arme aus. „Und jetzt? Du bist fertig mit deinen Einsätzen, bist bereit, dich hier in den Staaten niederzulassen, und jetzt bin ich plötzlich nicht die Richtige?“
Sie kaute noch einmal durch, was ihr Herz bereits wusste, weil das einfach ihre Art war, Dinge zu verarbeiten. Sie kämpfte, um ihre Würde zu bewahren. Aber so leidenschaftlich sie kämpfen wollte, es klang doch irgendwie lahm.
„Willst du mich wirklich heiraten?“ Er schaute ungläubig und klang beinahe erschrocken.
„Ja, СКАЧАТЬ