Es war einmal ein Prinz. Rachel Hauck
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Название: Es war einmal ein Prinz

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865066954

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СКАЧАТЬ wäre nie auf die Insel zurückgekommen, wenn Richard Thornton sie nicht überzeugt hätte. Aber mit ihm als Mentor hätte sie ihr Architektenglück gut schmieden können.

      „Ja, der Tod war wohl kaum Teil der Gleichung.“

      „Nein.“ Ein Aneurysma. Mit sechzig. Er war an seinem Zeichentisch gestorben. In ihrer Trauer hatte seine Frau das Büro geschlossen und alles liquidiert. Susanna bekam ihren ersten und letzten Gehaltsscheck.

      „Warum bist du nicht wieder zurück nach Atlanta gegangen?“

      Sie sah ihn aus dem Augenwinkel an. „Hörst du überhaupt zu, wenn wir uns unterhalten? Darüber haben wir doch geredet.“

      „Ja, ja, haben wir. Dir hat es zu Hause gefallen, oder?“

      „Als ich einmal wieder hier war“, – sie nahm eine Handvoll Sand und ließ ihn durch ihre Finger rinnen – „da fühlte es sich so an, als ob ich hier sein sollte.“

      Am Tag von Richards Beerdigung hatte Mama Susanna auf den Dienstplan des Rib Shack gesetzt. Sie sagte, es sei ein Familienbetrieb und Susanna sollte nicht zögern, ihren Platz einzunehmen. Es war Mamas Art, ihr Arbeit zu geben, ohne dass Susanna darum bitten musste. Sie hatte einen ziemlichen Aufstand gemacht, um vom Kellnern und Böden wischen wegzukommen. Aber sie nahm den Job gerne an, während sie über ihren nächsten Schritt nachdachte. Und dann war ungefähr einen Monat nach Richards Tod Gage zurück auf die Insel gezogen und hatte sein Architektenschild an die Tür gehängt.

      „Wie läuft‘s denn mit Gage, Suz?“

      „Wir beißen uns durch. Er rennt hinter jedem möglichen Auftrag her wie ein Hund auf der Jagd, aber bei der Wirtschaftslage zurzeit halten die Leute ihr Geld zusammen. Meine Rechnungen bezahle ich mit den Schichten im Rib Shack.“

      Adam lachte. „Ich kann mir vorstellen, dass deine Mama das liebt … dich wieder im Shack zu haben.“

      „Sie weiß, dass es nur vorübergehend ist.“ Betonung auf vorübergehend. Mehr Anlauf für ein Gespräch über ihre gemeinsame Zukunft konnte es nicht geben. Es gab nichts, was sie auf dieser Insel hielt. Sie wartete nur darauf, dass Adam seinen Einsatz beendete und ihr einen Heiratsantrag machte.

      „Suz.“ Er räusperte sich. „Ich habe einen Auftrag mit einer neuen Einsatztruppe in Washington angenommen.“

      „Washington? Okay …“ Mit Washington D.C. würde sie zurechtkommen. „Ich habe eine Verbindung in Virginia. Eine Architektin, mit der ich mal ein Praktikum gemacht habe, arbeitet für eine Firma dort.“ Sie zog ihr Telefon aus der Hosentasche. „Ich schreibe mir eine Erinnerung ins Handy und ruf sie morgen an, ja?“

      Er legte seine Hand auf ihre. „Ich kann dir nicht geben, was du willst.“

      „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Ihre Augen wurden feucht. „W-was denkst du denn, was ich will?“

      „Heiraten.“

      „Ich will doch nicht einfach nur heiraten. Ich will dich heiraten, Adam.“ Sie zwinkerte die Tränen weg, während sie ihn ansah. Heiraten war der Plan. Seit ihrem zweiten Jahr im College.

      Er seufzte und rutschte im Sand hin und her. Angst setzte Susannas Herz in Brand.

      „Vorhin hast du mich gefragt, was in Afghanistan passiert ist.“ Er griff nach seinem Schuh, zog ihn aus und ließ den Sand herausrieseln. „Ich habe jemanden getroffen.“ Seine Stimme wurde brüchig, sein Mut ließ nach. „Also, um ehrlich zu sein, haben wir uns in der Offiziersschule kennengelernt.“

      „Du hast jemanden kennengelernt?“ Vor sieben Jahren?

      „Sie war mit jemandem zusammen, und ich hatte dich. Aber wir waren immer gute Freunde. Dann wurden wir beim letzten Einsatz in dieselbe Einheit beim Nachrichtendienst beordert.“ Einen Moment lang saß er da wie der Marine, der er war. Rücken gerade, breitschultrig, die Augen wachsam, zuversichtlich. Aber in der nächsten Sekunde sah er wieder ganz so aus wie ein Mann eben aussieht, der gerade mit seiner Freundin Schluss macht und das verabscheut.

      „Es gibt … du hast … eine andere?“, sagte Susanna, leise, sie versuchte, sein Geständnis durch den Schleier eines Déjà-Vus hindurch zu fassen. Hatte sie von dieser Situation vielleicht schon einmal geträumt?

      Ein Windstoß, der nach Regen roch, kühlte ihre Haut und ihre brennenden Augen.

      „Ihr Name ist Sheree. Wir –“

      „Und du hast mir nichts gesagt?“ Sie wühlte mit ihren Zehen im Sand. „Adam, Schlachtfeldromanzen haben selten Zukunft. Das hast du mir doch selber erzählt. Du und ich, wir … haben Zukunft.“ Sie versuchte, nicht verzweifelt zu klingen. „Du hast gesagt, kein anderer Marine hätte ein Mädchen, das ihm zwölf Jahre lang zur Seite stand.“

      „Ich weiß, und es stimmt ja auch, aber komm schon, Suz, hast du denn nie darüber nachgedacht, dass zwölf Jahre eine ganz schön lange Zeit dafür sind, auf jemanden zu warten?“

      „Ja, aber wir hatten doch einen Plan.“ Susanna mochte Pläne. Sie machten das Leben leichter, einfacher. Sie ließen das Leben rundlaufen. Selbst ein dämlicher Plan wie der, mit der Hochzeit zu warten, bis Adam mit seinen Einsätzen fertig war, war immer noch ein Plan. Er wollte es bis zum Captain schaffen, deshalb meldete er sich immer wieder freiwillig für Einsätze. Der Plan drehte sich um Adams Karriere und sein Pflichtbewusstsein. Aber das machte Susanna nichts aus. Echt nicht. Sie liebte ihn, und die Liebe ist geduldig. Oder?

      „Der Plan. Auf immer und ewig“, sagte er und atmete dabei tief aus. „Suz, ist es dir nie in den Sinn gekommen, dass der Plan vielleicht abgeändert werden sollte? … Weil wir uns verändert haben? Hast du dir nie überlegt, dass wir vielleicht nur zusammengeblieben sind, weil es bequem war? Dass wir die Vorstellung von uns mehr mochten als uns?“

      „Die Vorstellung von uns?“

      Wo kam das denn nun her? „Ja, ich mag die Vorstellung von uns. Aber es ist doch klar, dass ich uns auch mag, wenn ich die Vorstellung von uns mag.“

      „Du bist in den Plan verliebt, Susanna. Nicht in mich.“ Seine Worte trafen sie wie Silbergeschosse ins Herz.

      „Verliebt in den Plan? Red keinen Unsinn.“ Sie sprang auf und klopfte sich den Sand von den Shorts. „Wenn du mit mir Schluss machen willst, dann schieb den Schwarzen Peter nicht mir oder dem Plan zu. Welche Frau wartet schon zwölf Jahre“ – oh, und diese Jahre fühlten sich plötzlich an wie eine Ewigkeit – „weil sie einen Plan liebt? Die wäre ja verrückt.“

      Aber was war der Wert eines Plans, wenn sie sich nicht daran hielt? Schande, wahrscheinlich lag es tatsächlich an dem Plan, dass sie auf Adam gewartet hatte. Dank eines Plans hatte sie ihre Kindheit überstanden. Ihren Weg durchs College gemacht.

      Der Plan.

      Sie begann, den Strand entlang der Sonne entgegenzugehen, während Adams Worte in ihrem Herzen Karussell fuhren.

      Liebte sie den Plan mehr als ihn?

      Der Duft von Adams Haut verfolgte sie. Seine Stimme. „Ich verstehe den Plan doch. Du wolltest nicht sein wie deine Eltern, immerzu Streit, die Scheidung –“

      „Und dann haben sie wieder СКАЧАТЬ