Название: Wie angelt man sich einen Prinzen?
Автор: Rachel Hauck
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783865068774
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»Ja, genau, der Mark Johnson.« Gigis Lachen verhöhnte Corinas Besorgnis. »Der war vielleicht nicht der allerbeste Angestellte, als er jünger war –«
»Und jetzt ist er so viel älter, was? Wie lange ist das her, sieben Jahre?«
»Auf jeden Fall ist er älter und versierter. Er ist verheiratet, hat ein Kind und hat sich einen sehr beachtlichen Lebenslauf zusammengezimmert.«
Corina hörte die subtile Botschaft zwischen den Zeilen. Das hast du nicht geschafft. Nein, weil sie versuchte, die Bruchstücke ihres Lebens zu kitten und sich an ihrer bröckelnden Familie festzuhalten.
»Er hat in London, New York, L.A. gearbeitet und ist derzeit Chefredakteur bei Martin Looper Media.« Gigi hob die Augenbrauen. »Unserem Hauptkonkurrenten.«
»Gigi, du hast mich angerufen. Hast mich gebeten, für dich zu arbeiten. Also lass mich das auch tun. Ich kann das. Ich telefoniere wöchentlich mit New York und London. Ich habe mit unseren Bloggern, freien Korrespondenten und Fotografen geskypt, bin ständig mit ihnen über Facetime und Google Plus in Kontakt. Ich kenne die Leute hier im Büro.«
»Willst du wissen, warum ich dich angerufen habe?«
Gut, der Anruf war ziemlich überraschend gekommen. Corina dachte, dass Gott vielleicht ihre Gebete, er möge »irgendetwas tun« erhört habe. Wie konnte sie ihre Eltern lieben und unterstützen und trotzdem ihr Leben weiterleben? Sie fühlte sich, als würde sie ertrinken, ihren ganz eigenen sonderbaren Tod im Schatten ihres Bruders sterben. Und das hätte Carlos nie gewollt.
»Weil deine Mama sagte, du würdest sie wahnsinnig machen.«
»Wie bitte? Ich würde sie wahnsinnig machen?«
»Sagte, du würdest nie aus dem Haus gehen.«
»Ich?!« Mama! Frustrierende, unbelehrbare Mama. Corina ballte die Hände zu Fäusten und grub sich die Fingernägel in die Handflächen. »Sie ist es doch, die nicht rausgeht.«
»Na, immerhin bist du jetzt hier. Ich fand, es war eine gute Idee, die sie da hatte. Du machst weiter. Freut mich. Aber Chefredakteurin? Süße, bitte.« Gigi stand auf, streckte sich und ging zu ihrem Schreibtisch hinüber. Offenbar war ihre Aufmerksamkeitsspanne für das Gespräch erschöpft. »Ich will, dass du die große Story findest.« Sie bedachte Corina mit einem neckischen Lächeln. »Die größte Geschichte deines Lebens.«
»Ja?« Corina hielt die Bürotür auf. »Und das wäre dann wohl welche?«
Zurück an ihrem Schreibtisch, setzte sich Corina seufzend und schüttelte den Kopf in Richtung Melissa, die die Stirn runzelte und Gigis Tür die Zunge herausstreckte.
Die Geschichte ihres Lebens? Corina hatte eine Story, und was für eine. Die ihres eigenen Lebens. Eine echte Sensation, von der sie aber nie jemandem erzählt hatte. Das war ihr Geheimnis.
Und seines.
An Tagen, an denen der Nebel immer noch ihr Herz und ihre Gedanken umhüllte, stellte sie sich vor, es könnte alles nur ein Traum gewesen sein. Dann hörte sie ein Läuten oder das Klingeln der Fahrstuhltür und wusste wieder, dass alles wirklich war.
Aber das war eine Geschichte, die sie nie würde erzählen können. Nie. Weil es ein unglaubliches Geheimnis war. Obwohl sie beim besten Willen nicht wusste, warum sie ausgerechnet ihm gegenüber loyal war.
Mit einem Seufzen beugte sich Corina vor und besah sich Chip Allens trockenen Hollywood-Bericht.
Warum bewahrte sie denn nun ihr Geheimnis? Ein einziger kleiner Gedanke feuerte prompt eine Antwort zurück. Weil sie ihn möglicherweise irgendwie immer noch ein kleines bisschen liebte.
ZWEI
Königreich Brighton – Cathedral City
LIBERTY PRESS
4. Juni
Prinz Stephen ist der begehrteste Junggeselle der Welt
DER INFORMANT
5. Juni
Die königliche Behörde behauptet, Prinz Stephen suche nicht nach Romantik und sei glücklich mit seiner großen Liebe, dem Rugby
6. Juni
Prinz Stephen, Schirmherr der Jungen Rugby-Liga, soll Sommerturnier eröffnen
Stephen schaltete knurrend den Fernseher aus und fand murmelnd ein paar Worte darüber, was er über die Faxen bei Madeline & Hyacinth Live! dachte. Was meinten die eigentlich, wer sie waren, dass sie ihm jetzt auch noch eine Braut suchen wollten?
Kaum zu glauben, dass er sie als Freunde betrachtet hatte. Aber heute waren sie einfach zu weit gegangen, als sie auf das Trittbrett der medialen Spekulationen über sein Liebesleben aufgesprungen waren. Was hatte das nur ausgelöst? Er war seit Ewigkeiten nicht mehr mit einer Frau ausgegangen. Und sein unglückseliger verletzter Knöchel hatte ihn die letzten drei Monate vom Rugbyfeld und damit aus den Augen der Öffentlichkeit verbannt.
Was ging hier vor?
Denn trotz allem schauten Frauen und Männer im ganzen Königreich Brighton die Show und twitterten zu dem Hashtag #wiemaneinenprinzenangelt. Schönen Dank auch, Maddie und Hy.
Er sollte seine eigene Antwort darauf twittern. Wenn er denn ein Twitterkonto hätte. Lasst ihn in Frieden #wiemaneinenprinzenangelt.
Sein Magen knurrte bei dem Gedanken an Tee und Krapfen, als er aus dem Medienzimmer Richtung Küche humpelte. Er hielt am Fenster im Flur an und sah durch die Schwaden aus Licht und Schatten in die Palastgärten hinunter.
So herrlich grün. Sie verursachten Heimweh nach dem Platz. Aber er steckte hier drin fest, musste warten, bis alles verheilt war. Seine Sprunggelenksverletzung wurde von einer Gehschiene gestützt. Er hatte sich die Verletzung im Frühjahr bei der Seven Nations Championship zugezogen, gerade als seine Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht hatte. Die Rugby Union hatte ihn als den besten Außendreiviertel der Liga gelistet.
Er, ein königlicher Prinz, hatte es ganz aus eigener Kraft zu so einer Auszeichnung gebracht.
Und dennoch blieb die Verletzung und heilte nicht so schnell, wie es Stephen sich erhofft hatte. Er spürte Tag für Tag, wie die jüngeren, kühneren Jungs auf seine Position schielten. Die Nummer 14.
In der Küche waren das Teeservice und eine Platte mit Zimtkrapfen bereits für ihn vorbereitet. Guter Mann, Robert. Sein Dienstmann, Butler und Assistent.
Stephen setzte sich an die Kücheninsel, die mit einem Tischtuch, Porzellan und Tafelsilber gedeckt war, einem königlichen Protokoll folgend, das СКАЧАТЬ