Ich wünsche mir ... einen Prinzen. Rachel Hauck
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Название: Ich wünsche mir ... einen Prinzen

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783961400089

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СКАЧАТЬ Stimme seines Freundes Paulson. „Die Musik, das Essen, das gute Bier und all die hübschen Damen sind hinten im Ballsaal. Letztere warten darauf, dass wir mit ihnen tanzen.“

      „Halt mich nicht auf, Pauls. Ich habe vor, die Glocke zu läuten.“ Michael mühte sich an dem schweren Eisenriegel der Pforte des Glockenturms ab, bis sie aufsprang.

      „Was? Du machst Witze. Und welche nichts ahnende Dame wird das Objekt deiner unerwünschten Zuneigung?“ Paulsons Schritte näherten sich. Er atmete schwer, und seine Laterne spendete etwas Licht.

      „Wenn ich es dir sage, wo bleibt dann das Geheimnis?“ Michael begann, im Dunkeln die rutschigen Stufen des Glockenturms hinaufzusteigen. Er ertastete seinen Weg und versuchte, mit der Hand auf dem klapprigen Holzgeländer sein Gleichgewicht zu halten.

      Heute Abend wollte er nichts lieber, als um Mitternacht die Glocke der Kapelle zu läuten – ganz der Tradition des Erntefests entsprechend –, um dadurch seine Liebe zu Lady Charlene sowie seine Absicht, sie am Weihnachtsmorgen zu heiraten, zu verkünden.

      Einhundertundzweiundachtzig Stufen weiter würde er auf der Turmspitze ankommen.

      Paulsons Stimme echote unter ihm. „Wenn du diese Glocke läutest, wird jeder wissen, wer deine Zukünftige ist. Du wirst nicht davonkommen, alter Knabe. Was ist mit deinem Vater? Der wird das eine oder andere zu sagen haben.“

      „Der wird die Wahrheit am Weihnachtsmorgen herausfinden. Genau wie alle anderen auch. Wer bin ich, dass ich mit einer guten Tradition Brightons bräche, indem ich den Namen meiner Angebeteten schon vorher preisgebe?“

      Oben angekommen, warf sich Michael gegen die Tür der Glockenkammer und zwang die rostigen Scharniere nachzugeben, bis er unter der vierhundert Jahre alten Glocke stand.

      Paulson traf einen Augenblick später ein. Die Laterne baumelte in seiner Hand, und das goldene Licht spiegelte sich in seinem breiten Grinsen. „Da ist sie, deine Glocke. Was hält dich auf, mein Guter?“ Er zeigte auf den Glockenstrang. „Oder bist du wieder zu Verstand gekommen, als du dich gegen die Tür geworfen hast?“

      „Der Strang …“ Michael ruckte an dem verdrillten Hanfseil, das an einem Haken in der Steinwand befestigt war. „Er rührt sich nicht. Er ist eingefroren.“

      „Dem Himmel sei Dank, du bist gerettet.“

      „Ich will nicht gerettet werden.“ Michael rieb entschlossen seine Hände, umklammerte das Seil und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Zug.

      „Mick, hör auf, denk nach. Was wirst du tun, wenn du die Glocke geläutet hast und dir bewusst wird, dass du die Frau heiraten musst, die du im Überschwang umwirbst? Brightons Traditionen sind bald so heilig wie die Heilige Schrift, will ich meinen. Du wirst es dir nicht mehr anders überlegen und dich auf Feigheit oder Derartiges berufen können.“

      „Meine Füße sind hinreichend warm, besten Dank auch. Ich werde meine Angebetete am Weihnachtsmorgen in der Watchman Abbey heiraten. Wie es die Tradition verlangt. Es wird von meiner Seite her keinen Traditionsbruch geben. Und jetzt mach dich einmal nützlich. Hilf mir.“

      Mit Paulsons Hilfe befreite Michael den Strang, der an einem Haken an der Wand befestigt war, als die herrlichen Kirchenglocken in Brightons Hauptstadt Cathedral City zu läuten begannen.

      Wenn der letzte Ton verklungen war und den Anbruch eines neuen Tages verkündet hatte, das Ende der Ernte und den Beginn der Weihnachtszeit, würde Michael die Glocke der Kapelle läuten, und der Klang der einzelnen Glocke würde aller Welt sagen, dass es am Weihnachtsmorgen eine königliche Hochzeit geben würde.

      Wenn denn der tapfere Prinz das Herz seiner schönen Maid gewinnen konnte.

      „Du bist irre geworden, Mann.“ Paulson stampfte mit dem Fuß auf. Das Geräusch hallte in der frostigen Luft wider. „Wie viele arme Seelen, übrigens alles Prinzen und Adlige, sind diese Stufen heraufgeeilt? Und haben ihre wahre Liebe verkündet, nur um ohne Braut und, wenn ich das mal so sagen darf, ohne Stolz vor der Watchman Abbey zu warten, während die Presse sich über sie hermachte?“

      Michael lehnte sich mit dem kalten Seil in seinen verschwitzten Händen an die Wand und zählte die Glockenschläge der Kathedralen der Stadt.

       Vier … fünf …

      „Mein Schicksal ist nicht wie das der anderen.“

      „Hier ist doch irgendetwas im Gange. Heraus damit.“ Paulson stellte die Laterne auf dem Sims des zur Stadt hin offenen Fensterbogens ab. „Für wen läutet diese Glocke?“

      „Charlene.“ Im flackernden Licht der Laterne erwiderte Michael den Blick seines Freundes. „Aber nun bist du zur Geheimhaltung verpflichtet. Kein Wort, zu niemand.“

      Paulson trat Michael gegenüber, so nahe, dass er ihn beinahe anrempelte, und riss ihm das feuchte, abgenutzte Seil aus den Händen. „Lady Charlene of Clounnaught?“ Sein Gesichtsausdruck, sein Tonfall, seine Haltung passten sich schlagartig dem Gebäude an – wurden eiskalt, hart wie Stein. „Willst du mich herausfordern?“

      Die Luft vibrierte im hallenden Glockengeläut der Kathedralen der Stadt.

       Sechs … sieben …

      „Dich herausfordern? Was um alles in der Welt …?“ Michael bekam den Strang zu fassen und nutzte all seine Kraft, um ihn Paulsons Händen zu entwinden. Doch ohne Erfolg.

      „Charlene und ich sollen einander versprochen werden. Das weißt du doch.“

      „Ich weiß nichts Derartiges. Wenn deine Worte wahr sind, warum hat dein Vater dann noch nichts angekündigt? Warum seid ihr euch dann noch nicht versprochen? Ihr seid beide volljährig.“

      „Alles zu seiner Zeit. Ich habe zuerst noch wirtschaftliche Angelegenheiten zu klären und meine Position in der Anwaltskanzlei meines Vaters zu bedenken. Aber wenn du diese Glocke läutest, um Lady Charlene zu heiraten, befinden wir uns im Krieg, Mann.“

      „Lass die Schlacht beginnen.“ Michael rammte Paulson, bekam das Seil zu fassen, während das Läuten der Stadtglocken ihn und den Turm in der Kälte der Nacht durchdrang.

       Acht … neun … zehn …

      Paulson, der Sohn des Earl of Granite, hob seine Hand an Michaels Kehle. „Ich werde dich bezwingen. Fordere mich nicht heraus.“

      Unfähig zu atmen, stampfte Michael ihm verzweifelt auf den Fuß. Der gab den Prinzen mit einem Schmerzensschrei frei.

      „Fordere du mich nicht heraus. Sie hat mir so gut wie gesagt, dass ich die Glocke läuten soll, weil sie mich heiraten will.“

      „Ha! Trotzdem wird ihr Vater das letzte Wort haben.“ Elf … zwölf.

      Ein letztes Mal erklangen die Glocken der großen Kathedralen der Stadt; ihr Läuten schallte laut über die Palastanlage.

      „Ein Prinz gegen einen Earl? Ich glaube, sie gehört so gut wie sicher mir.“ Michael stieß Paulson die Hand vor die Brust. „Tritt beiseite, während ich die Glocke läute.“

      Er umklammerte das dicke Seil und zog daran, indem er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen das der Sechshundert-Pfund-Glocke СКАЧАТЬ