Auf der anderen Seite der Schwelle. Raimund August
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Название: Auf der anderen Seite der Schwelle

Автор: Raimund August

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783957448019

isbn:

СКАЧАТЬ Kapitel 38

       Kapitel 39

       Kapitel 40

       Kapitel 41

       Kapitel 42

       Kapitel 43

       Kapitel 44

       Kapitel 45

       Kapitel 46

       Kapitel 47

       Kapitel 48

       Kapitel 49

       Kapitel 50

       Kapitel 51

       Kapitel 52

       Kapitel 53

       Kapitel 54

       Kapitel 55

       Kapitel 56

       Kapitel 57

       Kapitel 58

       Kapitel 59

       Kapitel 60

       Kapitel 61

       Kapitel 62

       Kapitel 63

       Kapitel 64

       Vorwort

      Zeitzeugen aus den 50er Jahren werden rar. Wer sich für die dunklen Nachkriegskapitel der Zeitgeschichte unseres Volkes interessiert, hält hiermit eines der wertvollsten Bücher in der Hand. Raimund August ist es gelungen, auch in seinem zweiten Buch äußerst anschaulich, authentisch und plausibel Geschichte durch erlebte Geschichten aus dieser Epoche nachfolgenden Generationen nahe zu bringen.

      Manches Mal wird sich der Leser fragen, wie jemand, der das hier Beschriebene als junger Mensch erleben musste, gesund alt werden konnte, ohne Schäden an Psyche und Körper davongetragen zu haben. Weder Larmoyanz noch Hass oder arrogante Überlegenheitsrhetorik grundieren das gelungene Kunstwerk.

      Wer es mit dieser Haltung nur mittels souveräner Anwendung der Sprache schafft, Erlebtes, Erkanntes und Durchschautes ohne ideologische Vorgaben lebendig, also nachvollziehbar werden zu lassen, ist durchaus ein Künstler, auch wenn dieser unspektakulären Kunstrichtung innerhalb der Zeitgeistmoden wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

      Raimund August hat sein Leiden produktiv gemacht, denn Leid kann Sinn gebären. Vor allem dem, der schon vor einer Handlung wusste, dass sie ein Risiko birgt. Insofern erlebte er seinen geheimen Widerstand gegen die SED-Diktatur und sowjetische Besatzung sowie die darauf folgende Leidenszeit in den Gefängnissen der frühen „DDR“ bewusster und souveräner als jene, die nur schuldlos Opfer eines Unrechtssystems wurden und dieses grausame Unglück mit dessen posttraumatischen Folgen nie verkraften konnten und können.

      Schon für Aristoteles war das Martyrium einer gänzlich unverdienten Strafe „nicht tragisch, sondern grässlich“.

      Dass Raimund August zusätzlich noch den gewaltlosen Zusammenbruch des gesamten Ostblocks und die Wiedervereinigung Deutschlands erleben durfte, wird er sicher, ganz im Gegensatz zu seinem ehemals „besten Freund“, der ihn einst verriet, als eine besondere Gnade zu genießen wissen. Doch auch wissend, dass es in der Geschichte kein ewiges „happy end“ geben kann, hat er sich nicht auf die faule Haut gelegt, sondern aufgeschrieben und gestaltet, was er besonders jungen Menschen mitzuteilen hat. Unsere dunkle Vergangenheit ist, wie jeder sehen kann, in der weiten Welt noch immer Gegenwart; und so wird es leider für alle, die an keine „Endlösung“ glauben, auch in Zukunft sein. Selbst über Deutschland und Europa ziehen wieder und wieder bedrohliche Wolken auf.

      Es gibt Literatur und Kunst, die sowohl zum Leben nach dem Leben als auch zum Überleben unter widrigsten Umständen ermuntert. Dazu gehört dieses Buch.

       Siegmar Faust

       (politischer Häftling in Cottbus von 1974 bis 1976)

       Kapitel 1

      Die drei an einem sonnigen Märztag des Jahres 1954 vom Bezirksgericht Cottbus als Feinde des Volkes verurteilten jungen Männer: Sebastian Sebaldt, Totila Kunzmann und Wolfgang Mehring kletterten aus dem mit der Aufschrift VEB-Bäckereikombinat Cottbus getarnten fensterlosen Gefangenentransporter und fanden sich in einer gewölbten Durchfahrt wieder.

      „Guck mal“, flüsterte Sebastian seinem Freund Totila zu und wies mit einer Kopfbewegung auf ein Gittertor. Der Blick dort hindurch stieß auf eine hohe Wand aus rotem Backstein mit Reihen kleiner vergitterter Fenster, unter denen jeweils eine weiß aufgemalte Zahl stand.

      Alles Zellen, ging es Sebastian durch den Kopf.

      „Anheimelnd“, sagte Totila.

      Auch Wolfgang Mehring blickte nachdenklich in diese fremde Realität mit den roten Backsteinmauern und kleinen Gitterfenstern. Hier beginnt sie also, diese Welt, überlegte er. Eine Welt von der er bisher nur hinter vorgehaltener Hand gehört hatte.

      Eben noch СКАЧАТЬ