SOKO bizarr. Axel Hildebrand
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Название: SOKO bizarr

Автор: Axel Hildebrand

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783944180946

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СКАЧАТЬ ein Bild.

      Was auch immer Raimund in der Kammer getrieben hat – er kann kein Licht eingeschaltet haben. Weil da gar keine Lampe drin ist. Die liegt noch im Karton von IKEA, den Benjamin nächstes Wochenende anpacken will.

      Benjamin geht durch seinen Flur. Er betritt die Kammer. Kein Licht. Wie auch?

      Benjamin horcht an der Rückwand aus Holz. Stille. Was sollte man da auch hören?

      Dann klopft er. Ziemlich doll. Die ehemalige Tür wackelt.

      Moment mal!

      Was, wenn das gar keine Verkleidung aus Brettern ist? Was wäre, wenn er neben einem Irren wohnt, der auf seiner Seite noch eine Klinke an der Tür hat? Und Licht dahinter?

      Na toll. Jetzt kommt die Paranoia.

      Benjamin würde es aber doch gerne genau wissen. Er verlässt die Kammer und da hört er das Klopfen. Wie eine Antwort auf sein Gehämmere von eben.

      „Na warte! Du Wichser!“

      Benjamin stürzt aus der Wohnung und klingelt beim Nachbarn.

      Erst jetzt fällt ihm auf, dass er den noch nie gesehen hat. Schön, Benjamin ist auch den ganzen Tag nicht da. Aber wer schon „Hellmann“ heißt …

      „Ja, bitte?“

      Da steht eine Frau vor ihm. Ende 20. Keine Tattoos, keine Piercings, aber trotzdem wunderschön.

      Benjamin entschuldigt sich erst mal – ist ja schon spät. Und dann murmelt er irgendwas von wegen Feuchtigkeit und vielleicht ein Rohrbruch und ob er mal kurz die Flurwand sehen könnte.

      Kann er.

      Da steht eine kleine Kommode. Auf dieser Seite gibt es keine Kammer. Nur sauber verputzte Wände.

      „Alles trocken.“, meint die Nachbarin. Und sie ist froh, dass sie jetzt wieder einen netten Nachbarn hat. Weil sie ja schon seit drei Jahren hier wohnt und es toll findet. Nebenan wechselt es alle paar Monate.

      „Warum eigentlich? Gibt’s da Schimmel, bei dir?“

      Das würde Benjamin gerne von seiner Nachbarin wissen. Das „warum eigentlich.“ Denn dass das Problem auf keinen Fall Schimmel ist, da besteht für Benjamin kein Zweifel mehr.

      Benjamin fragt noch, was da für Leute wohnten. Vorher. Und er hört, dass eine alte Frau mit ihrem Sohn da wohl fast 30 Jahre gelebt hat. Und nachdem die gestorben war, kamen und gingen ständig neue Leute. Alle eher im Alter von Benjamin.

      Benjamin bedankt sich und geht.

      Er würde eigentlich gerne die Einladung zum Begrüßungswein annehmen. Aber jetzt muss er erst mal schnell zur Kiste mit dem großen „W“ drauf. Da ist sein Werkzeug drin.

      Benjamin angelt zwischen alten Sägen und Schraubzwingen ein Brecheisen hervor. Der klassische „Kuhfuß“. Benutzt hat er den nie. Aber sein Vater meinte damals beim Auszug, dass man sowas haben muss.

      „Nimm mal mit, Junge.“

      Jetzt braucht Benjamin das Ding auch. Und zwar dringend. Kein Auge würde er mehr zukriegen, solange er nicht weiß, was hinter dieser alten Tür ist.

      Es knackt sehr laut. Splitter fliegen. Dann geht alles ganz einfach.

      Benjamin muss nicht Tausend rostige Nägel entfernen. Nur einen kleinen Schnappriegel.

      Die Scharniere der Tür sind bestens geschmiert. Quietschen nicht mal. Kein Wunder – da liegt eine Dose Sprüh-Öl, die er seit Längerem schon vermisst.

      Und hinter der Tür sieht Benjamin jetzt eine Kammer. So um die 2 Quadratmeter. Auf dem Boden eine Matratze. Etwas stinkig, aber sonst sauber. Dazu Decken und Kissen. Und ein Wandregal mit Konservendosen.

      Beleuchtet von einer Lampe, die Benjamin gerade angeknipst hat.

      Damit wäre mal geklärt, woher der Lichtstreifen auf dem Film kam.

      Ansonsten ist hier gar nichts geklärt.

      Benjamin steht zitternd da und langsam sickert in seinen Verstand die Erkenntnis, dass hier jemand wohnt.

      Und zwar schon seit seinem Einzug. Vielleicht schon seit Jahren.

      Zwar ist der Raum kleiner als eine Gefängniszelle – aber irgendwer hat sich hier eingenistet! Wie eine Zecke im Fell von Katzen!

      Hinter Benjamins Beinen erscheint jetzt Raimund. Er streicht kurz an Benjamins Hose vorbei und legt sich dann auf das Bett – also vielmehr die Matratze.

      Schnurrend.

      Damit wäre dann auch geklärt, was Raimund so tagsüber tut. Auch ohne Kamera.

      Offen ist weiterhin: Wo geht der geheimnisvolle Katzenbetreuer eigentlich aufs Klo?

      Die Antwort ist leider ziemlich zwingend: In der Wohnung natürlich.

      Und weil dieser winzige Raum keine Verstecke bietet, gibt es auch nicht viele andere Möglichkeiten, wo der Mitbewohner jetzt gerade ist. Sebastian umklammert das Brecheisen und dreht sich um.

      Gerade ist im Bad der Spülknopf gedrückt worden …

      FEUER

      „Der arme Mann brennt. Der reiche Mann brennt. Frauen brennen. Kinder brennen.

      Hunde und Katzen. Alle brennen.

      Feuer macht keine Unterschiede.

      Feuer ist gerecht.

      Wenn man also ein Feuer legt, dann hilft man eigentlich nur dem Schicksal nach.

      Hey, Moment! Gerechtigkeit im Tod hat ja wohl nichts mit dem Schicksal zu tun, könnte man jetzt einwerfen.

      Aber auch die Nörgler und Besserwisser brennen.

      Alle gleich. Alle Asche am Ende.“

      Holger sitzt am Küchentisch und schreibt. Seine Hand saust über das Papier. Der Kugelschreiber schmiert.

      „Alles brennt.“

      Holger hängen die Haare ins Gesicht. Er hält inne. Starrt auf das Papier. Die Seite ist voll. Holger nimmt das Blatt und legt es auf einen Stapel zu den anderen. Der Stapel ist ziemlich groß. Mindestens 300, 400 Blatt liegen da schon.

      Man bekommt eine ungefähre Idee, womit Holger seine Freizeit verbringt.

      Irgendwo draußen wartet Melanie auf den Bus. Der Wind pfeift und das kleine Bushäuschen ist an der СКАЧАТЬ