Название: Allmächtig? Ohnmächtig? Gerecht?
Автор: Gerhard Padderatz
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783815026007
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„Und was ist der Odem? Ist das nicht ein anderes Wort für Seele?“
„Der Odem bewirkt das Leben, daher heißt er ,Odem des Lebens‘. Das ist die Lebenskraft, die eine ,lebendige Seele‘ von einer ,toten Seele‘ unterscheidet. Damit wird im Alten Testament ein Leichnam bezeichnet.21
Vielleicht kann man diesen ,Odem‘ am besten mit elektrischem Strom vergleichen. Durch ihn wurde der Körper, den Gott geschaffen hatte, erst lebendig. Dasselbe Wort wird in der Bibel deshalb auch für den Atem benutzt.“22
„Und was hat das mit dem Tod zu tun?“
„Ein verstorbener Mensch ist wirklich tot, nicht nur ohne Atem, sondern auch ohne jegliches Bewusstsein. Er hat keinen Anteil mehr an dem, was hier auf der Erde geschieht, sagt die Bibel ausdrücklich.23 Daher können Tote auch weder erscheinen noch uns Auskünfte geben. Und deshalb bin ich mir so sicher, dass hinter den spiritistischen Erscheinungen böse Geister stecken, die uns glauben machen wollen, dass die Verstorbenen nicht wirklich tot sind.“
„Ist es denn falsch, was viele Menschen glauben: Dass nämlich die Seelen der Verstorbenen in den Himmel aufsteigen?“, fragte sie etwas verwirrt.
„In der Bibel steht jedenfalls nichts davon“, antwortete ich. „Diese Lehre ist erst später in das Christentum eingegangen.“
„Ihre Bibelgläubigkeit rührt mich“, sagte sie mit ironischem Unterton. „Wie stellen Sie sich das denn praktisch vor, dass Gott aus Erde einen Menschen gemacht hat? Das kann man doch heute nicht mehr ernsthaft glauben mit all unserem Wissen!“ Sie schüttelte zur Bekräftigung den Kopf.
„Der biblische Bericht benutzt natürlich menschliche Ausdrucksweisen und Bilder. Aber in seinen Grundaussagen über die Erschaffung der Menschen steht er durchaus in Übereinstimmung mit unseren modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen“, sagte ich. „Wenn es Sie interessiert, erkläre ich es Ihnen kurz. Wir kommen dann gleich auf die ersten Menschen zurück.“
„Da bin ich aber gespannt, wie Sie mir das nun wieder klarmachen wollen.“ Frau Naumann sah mich dabei etwas spöttisch an. „Ich bin wirklich neugierig. Nur zu!“
„Da der Schöpfungsbericht vor über 3000 Jahren geschrieben wurde, benutzt er natürlich nicht unsere heutigen wissenschaftlichen Ausdrücke“, begann ich. „Wenn Gott den ersten Menschen aus, Staub vom Erdboden bildete‘,24 bedeutet das, dass er Elemente nahm, die überall vorkommen, und sie in eine neue, höhere Ordnung brachte. Modern ausgedrückt: Er steckte Information in Materie hinein.
Inzwischen haben Naturwissenschaftler unsere Erbanlagen weitgehend erforscht. Die gespeicherte Informationsmenge in den Genen ist enorm. Sie ist weitaus größer als die Datenmenge, die in einer 24-bändigen Brockhaus-Enzyklopädie steckt. Es gelang Gott, das alles in den DNS-Molekülen unserer Chromosome zu speichern. Sie sind winzig klein.“
„Und?“, warf sie herausfordernd ein.
„Die moderne Informationswissenschaft, die in Zusammenhang mit der Computertechnologie entwickelt wurde, lehrt uns, dass weder die Materie noch die Zeit Information hervorbringen kann. Informationen werden zwar immer irgendwie auf materiellen Trägern gespeichert, zum Beispiel durch Buchstaben auf Zeitungs- oder Buchseiten, Magnetisierungen auf Videobändern oder digital auf DVDs. Aber nur Information kann Information hervorbringen – weder die Materie noch die Zeit kann das. Ich möchte das mit zwei Beispielen veranschaulichen.
Am Sandstrand werden die Wellen ein Muster hinterlassen, aber nie ein Wort schreiben – egal wie lange wir warten. Wenn wir jedoch eine Flaschenpost am Strand finden, sind wir uns zu Recht sicher, dass jemand mit Intelligenz die Botschaft darin geschrieben hat. Sie ist nicht dadurch entstanden, dass die Flasche lange auf dem Meer getrieben ist.
Und wenn wir einen Affen an einen Computer setzen, wird er zwar ab und zu so auf die Tasten tippen, dass ein verständliches Wort entsteht, vielleicht gar ein kurzer Satz, aber er wird nie eine wissenschaftliche Abhandlung oder einen Roman schreiben, egal wie lange wir ihn am Computer sitzen lassen. Wenn wir etwas Tiefgründiges lesen, sind wir uns sicher, dass das jemand mit Intelligenz geschrieben hat.“
„Aber was hat das mit dem biblischen Bericht zu tun?“
„Die heute gängige wissenschaftliche Ansicht der Evolutionstheorie ist, dass alle Lebewesen und die Menschen sich in Jahrmilliarden aus ursprünglich unbelebter Materie entwickelt haben. Es wird also behauptet, dass die Materie und viel Zeit eine ungeheure Informationsmenge hervorgebracht haben. Das ist jedoch gemäß der Informationswissenschaft unmöglich, denn nur Information kann Information hervorbringen, und die Quelle der Information muss mehr Information besitzen, als sie weitergeben kann.
Durch Zufall kann die Informationsmenge in den Chromosomen auf keinen Fall entstanden sein. Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass die Wahrscheinlichkeit dafür weitaus geringer ist, als wenn man eine altmodische Schriftsetzerei in die Luft sprengen würde und die Lettern so auf die Erde fallen würden, dass man mit ihnen ein vollständiges Wörterbuch drucken könnte, ohne dass es Fehler enthält.25
Wenn in den Erbanlagen des Menschen eine riesige Informationsmenge gespeichert ist, muss die Quelle, aus der sie stammt, noch mehr Information besitzen. Und da diese Quelle durch die Information eine Person hervorbringt, muss sie logischerweise selbst eine Person sein. Solch eine Person, die mehr Information besitzt als alle Menschen zusammen, bezeichnen wir per Definition als Gott.
Und genau das sagt auch der biblische Bericht: Gott hat in gewöhnliche Materie, in Elemente, die sich auch im Erdboden befinden, eine solche Ordnung hineingebracht, dass ein menschlicher Körper entstand. Diesem hat er dann Lebenskraft verliehen, damit er lebendig wurde.“
Während meiner Erklärungen war der herausfordernde Ausdruck in ihrem Gesicht verflogen. Nun sah sie fast bestürzt aus.
„Überrascht Sie das?“, fragte ich.
„Das klingt in sich schlüssig“, bemerkte sie kurz. „Und wie ging es nach Aussage der Bibel mit den Menschen weiter?“
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