50 Dinge, die ein Steirer getan haben muss. Reinhard M. Czar
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Название: 50 Dinge, die ein Steirer getan haben muss

Автор: Reinhard M. Czar

Издательство: Автор

Жанр: Книги о Путешествиях

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isbn: 9783990404089

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СКАЧАТЬ der sehenswertesten Hügel von Graz ist wieder da. Und wie! Wir reden hier nicht vom Schloßberg oder vom Kalvarienberg, nein, der Hügel, den wir meinen, ist viel kleiner. Er besteht auch nicht aus uraltem Felsgestein, sondern wurde künstlich aufgeschüttet. Trotzdem sollte man ihn gesehen haben. Im Nordwesten der Stadt konnte nämlich ein Juwel, das eine bewegte Historie aufweist und noch vor Kurzem völlig verwildert war, wiederhergestellt werden: der Rosenhügel im Park von Schloss Eggenberg. Für uns eindeutig das botanische „Comeback des Jahrzehnts“.

      Bis es aber so weit war, sind langjährige Vorbereitungsarbeiten vorangegangen. Im Jahr 2008 fiel sozusagen der Startschuss: Man begann zunächst einmal, den wild bewachsenen Hügel freizulegen, dann erfolgten die konkrete Planung und Umsetzung des Projekts. Die Auswahl fiel auf Rosen, die es vor 1835 – zur ersten Blütezeit des Hügels – gegeben hatte, man kehrte also zu den „alten Rosen“ zurück. Und so kann man heute wie damals auf dem Parapluieberg, der nach historischem Vorbild mit alten Rosen und Gehölzen wiederbepflanzt wurde, lustwandeln und den betörenden Duft der Rosen, die im Juni ihre Hochblüte haben, genießen.

      Dieser Parapluieberg im chinesischen Stil ist als kleiner Aussichtshügel zu verstehen, wo man auf einem kurvig angelegten Weg zum Ziel gelangt. Der kurze Pfad führt von der Schlossseite her, bepflanzt mit Rosen und dunklen Koniferen, hinauf „zum Gipfel“, dazwischen gibt es verschiedene Blumen zu bewundern. Oben angelangt, kann man sich auf einer Bank unter einem Schirm ausruhen und dann auf der Rückseite des Hügels, wo ebenfalls verschiedene Gehölze und Sträucher wachsen, wieder hinunterpromenieren. Natürlich funktioniert das Ganze umgekehrt genauso.

      Von diesem Aussichtshügel lässt sich nicht nur Schloss Eggenberg, das 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, bestaunen, sondern auch die gesamte Parkanlage sowie die schönen Alleebäume. Vom Rosenduft umhüllt und vom Lustwandeln im Park ermüdet, besteht die Möglichkeit, sich im kleinen Pavillon, der ebenfalls in die Parkanlagen eingebettet ist, bei Kaffee und Kuchen zu laben.

      Die Gärten von Schloss Eggenberg unterliegen bis heute ständigen Veränderungen und Umgestaltungen. Dies bestätigt ein Blick in die Geschichte des Gartens. Den Grundstein für den Rosenhügel legte im Jahr 1833 Johann Hieronymus Herberstein, der sich weltmännisch-französisch auch Jérôme nannte – unser im Titel genannter „Knabe mit dem Röslein“. Zu ihm erzählt Barbara Kaiser, Leiterin von Schloss Eggenberg und der Alten Galerie, in ihrem Buch „Schloss Eggenberg – Park und Gärten“ eine bezeichnende Anekdote: Jérôme wollte einen künstlichen Hügel, eben den späteren Rosenhügel, errichten lassen, um von dort aus über seine neu geschaffene Gartenwelt blicken zu können. Dafür ließ er erhebliche Umgestaltungen im bestehenden Schlosspark vornehmen, unter anderem den Abbruch einer bis dato vorhandenen Gartenterrasse. Mit schwerwiegenden Folgen: Die Grazer, die schon damals gerne in den Garten strömten, protestierten vehement gegen diese Umgestaltung, sehr zum Missfallen des Bauherrn. Da die Österreicher leidenschaftliche „Prozesshansln“ sind, kam es auch bei der Klärung der Frage, ob der Park öffentlich zugänglich bleiben sollte oder nicht, zu heftigen Auseinandersetzungen vor Gericht – Jérôme wünschte nämlich keine öffentlichen Besuche mehr, zog aber letztlich den Kürzeren.

      So ist es uns heute nach der Wiederherstellung zu Beginn des 21. Jahrhunderts möglich, nicht nur den Rosenhügel mit seinen historischen Rosen zu bewundern und deren Duft zu riechen, sondern auch durch die verschiedenen Gärten samt Teich im Schlosspark zu wandeln. Nicht zu vergessen die Pfaue, die es dort gibt und die frei herumlaufen. Manchmal ist es nicht einfach mit den Tieren, so versperrten sie uns bei unserem Besuch gleich zu Anbeginn den Weg zum Rosenhügel, was wir uns als g’standene Steirer natürlich nicht gefallen ließen – wir kämpften uns den Weg frei, allerdings ohne ein Gericht zu bemühen, sondern indem wir warteten, bis die stolzen Tiere ihren Standplatz zu wechseln gedachten …

      Auch die Rosen allgemein blicken auf eine lange Geschichte zurück. Die ältesten Rosen sind seit der Antike bekannt, die Römer ließen Rosenblätter vom Himmel fallen, um ihre Feste besonders blumig zu gestalten, und von Ägypten aus gelangte die Königin der Blumen mit dem Schiff nicht nur zu uns, sondern in viele, viele andere Länder. Schon in China soll es 2000 Jahre vor Christus Rosen gegeben haben. Die angeblich älteste bildliche Darstellung von Rosen findet man übrigens im Palast von Knossos auf Kreta.

      Schloss Eggenberg

      So alt sind die Eggenberger Rosen nicht. Nichtsdestotrotz findet man auf dem Rosenhügel verschiedene Arten von „alten Rosen“, Strauch-, Beet- und Hochstammrosen, unter anderem mit „gekrönten“ Namen wie „Königin von Dänemark“. Besonders elegant: die Damaszener Rosen, die dort ebenfalls bewundert und beschnuppert werden können.

      Unsere Empfehlung an alle Garten- und Rosenfreunde und jene, die es werden möchten: Besuchen Sie den Rosenhügel zur Blütezeit ab Juni!

      Schloss Eggenberg mit dem Schlosspark und dem Rosenhügel kann man bequem mit der Grazer Straßenbahn-Linie 1 erreichen. Bei Anreise mit dem Auto gibt es genügend Parkplätze: Eggenberger Allee 90, 8020 Graz.

       www.museum-joanneum.at/​schloss-eggenberg-prunkraeume-und-gaerten

      09

      GRAZER WOHNZIMMER IN LUFTIGER HÖH’

      Der Schöckl

      Alle Wege führen auf den Schöckl. Seit Kurzem ist der Hausberg der Grazer sogar barrierefrei zu erklimmen, was dieses Pflichtprogramm für Steirer und alle, die es werden wollen, denkbar einfach macht.

      Ohne Schöckl geht in Graz gar nichts. Nicht umsonst bezeichnet man die 1445 Meter hohe Erhebung nördlich der Landeshauptstadt als Hausberg von Graz. Und das, obwohl der Schöckl eigentlich rund 15 Kilometer entfernt in St. Radegund gelegen ist. Doch so eng wird das mit den Gemeindegrenzen in der Steiermark nicht gesehen, und so drängeln sich an schönen Frühlings- und Herbstsonntagen auf dem Schöcklplateau wesentlich mehr Grazerinnen und Grazer, als in der Herrengasse im Stadtzentrum zu finden sind. Vom „Wohnzimmer der Grazer“ in luftiger Höhe zu sprechen hat angesichts dessen wohl seine Berechtigung.

      Das Sprichwort von allen Wegen, die nach Rom führen, kann getrost auf den Schöckl übertragen werden. Zeitgenössische Wanderführer nennen fast ein Dutzend Möglichkeiten, wie man auf den oder rund um den Grazer Hausberg wandern kann. Klassisch ist der Aufstieg von St. Radegund aus, wobei man diesen entweder zu Fuß auf gut markierten Wegen in Angriff nimmt und nach circa 2 Stunden auf dem Gipfel steht. Der Marsch führt abwechselnd über Wiesen und durch die für die Region um Graz typischen Mischwälder nach oben. Oder man wählt ebenfalls ab St. Radegund die Schöckl-Seilbahn, die einen in rund 7 Minuten Fahrtzeit bequem auf den Berg bringt. Mehr als 150 000 Fahrgäste werden Jahr für Jahr auf diese Art und Weise auf den Berg gegondelt – eine der Erklärungen für das gelegentliche Gedränge auf dem Schöcklplateau.

      In den vergangenen Jahren hat sich der Schöckl zu einem СКАЧАТЬ