Название: Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist
Автор: Wolfhard Margies
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783926395733
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Unsere Bitten und Gebete sowie die klassischen Fürbitten richten sich an den Vater, aber im Namen Jesu, das heißt, mit Billigung und im Auftrag seines Sohnes und gleichsam an seiner Statt. So bekommen wir Gehör. Und noch einmal: Geht es um die aktuelle Hilfe bei dem, was wir jetzt gerade tun oder was wir zu lassen haben, und es fällt uns schwer, das zu lassen (es scheint für uns Menschen wirklich das größere Problem zu sein, etwas zu lassen als zu tun) dann wenden wir uns um praktische und augenblickliche Mithilfe an den Heiligen Geist.
Wie steht es mit der Anbetung? Lob und Preis und Ehre wie auch Anbetung kommen dem Vater und dem Herrn Jesus zu. Weil aber der Heilige Geist ebenfalls Gott ist und weil er eine makellose Person von göttlicher Reinheit und Kraft ist, gibt es keinen Grund, ihn nicht zu loben, ihn nicht zu preisen und ihm Dank zu verwehren. Es ist auch nicht einzusehen, weswegen man ihn nicht anbeten sollte, wenn er wirklich Gott ist, wie auch Jesus, der Sohn Gottes, Gott ist.
Jedoch sollten wir hier auf die offenkundige biblische Gewichtung achten. Ehre und Anbetung kommen, gemessen an der großen Anzahl von biblischen Geboten und Erwähnungen der Anbetung, erstrangig dem Vater und dem Sohn zu. Wir werden gewiss den Heiligen Geist nicht ausklammern, aber wir werden, gerade im Zusammensein mit ihm, sein Verlangen hören, mit ihm und durch seine Mithilfe gemeinsam den Vater und den Sohn zu loben und ihnen Anbetung zu bringen.
Es ist doch nicht so schwer, unsere Beziehung zur göttlichen Dreieinigkeit zu ordnen. Wenn wir ein klares Verständnis von ihrem Wesen und Auftrag haben, dann werden wir uns sehr schnell des Gefühls entledigen können, dass das alles verwirrend sei und wir, in Anbetracht der göttlichen Kompetenzvielfalt, Schwierigkeiten bei unserer Orientierung und Zuordnung zu den Personen der göttlichen Dreieinigkeit haben. Mit Einsicht in die Wahrheit regeln sich diese Schwierigkeiten von alleine, ja, sie offenbaren sich als Scheinschwierigkeiten. Ich sage es noch einmal, wer es lernt, mit geistlicher Sensibilität und Intuition auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, wird diese gerade als Aufforderung vernehmen, Jesus und den Vater zu verherrlichen.
2.2 Die Kehrseite der göttlichen Hilfe
Es gibt einen Aspekt in unserer Beziehung zum Heiligen Geist, der leicht übersehen werden kann, weil er einfach banal erscheint. Aber er ist es keineswegs, wie die Seelsorge und die breite Erfahrung mit Gläubigen beweist, die den Heiligen Geist erfahren wollen:
Wer den Heiligen Geist, den Helfer, einlädt, muss wirklich davon überzeugt sein, dass er Hilfe braucht, und er muss seine eigene Hilfsbedürftigkeit oder gar Hilflosigkeit wahrnehmen. Der Heilige Geist achtet auf die Feinheiten und sucht, wenn er eingeladen wird, nach diesem ehrlichen Motiv und dem Mandat, kommen zu dürfen. Wer in der Tiefe seines Herzens nicht seine Not anerkennt und den dringenden Bedarf erlebt, die übernatürliche Hilfe des Heiligen Geistes zu bekommen, oder wer zwar die richtigen Worte ausspricht, aber letztlich nicht völlig von der Notwendigkeit seiner Abhängigkeit überzeugt ist, erlebt den Heiligen Geist nicht!
Das war die große Überraschung in den Gemeinden Gottes, die sich dem Heiligen Geist geöffnet haben. Manch einer ging tatsächlich leer aus, obwohl er dieselben Worte gebraucht hatte wie sein Bruder oder seine Schwester, seine Gebete genauso dringlich erschienen wie die Gebete derer, die den Heiligen Geist stark erlebt haben. Das ist eine erstaunliche Tatsache, dass der eine den Heiligen Geist empfängt und der andere nicht, wiewohl er ihn auch begehrt.
Der Heilige Geist sieht wirklich in das Innere und erkennt, ob jemand in seinem Gebet sein Herz vor ihm auskehrt und in der Mitte seiner Person sein Elend und seine Hilfsbedürftigkeit einsieht und dazu steht. Der Heilige Geist hilft den Demütigen, und der Demütige ist der, der zur Wahrheit steht und genau weiß, dass er den Heiligen Geist braucht.
Hätte ich diese Sätze vor zwei Jahren formuliert, hätte das nach theologischer Spitzfindigkeit ausgesehen, die zwar formal Richtiges zum Ausdruck gebracht hätte, aber ansonsten niemandem wichtig erschienen wäre. Heute wissen wir, dass es von extremer Bedeutung ist, in seinem Begehren und Verlangen sowie im Erklären seiner Hilfsbedürftigkeit wirklich ehrlich zu sein. Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass ich mit Hunderten von Christen gesprochen und gebetet habe, die, was die Wahl ihrer Worte und die Dringlichkeit ihrer Gebete anbelangt, alles richtig gemacht haben, und doch nicht empfangen haben. Der Unterschied liegt immer darin, ob jemand im tiefsten Herzen ein Verständnis davon bekommt, was es heißt, Hilfe zu empfangen, nämlich seine eigene Vortrefflichkeit und Leistungsfähigkeit als nicht ausreichend zu durchschauen und sich echt auf den Weg zur Abhängigkeit vom Herrn zu machen.
Dieser Gesichtspunkt ist praktisch so wichtig, dass ich ihm ein Extrakapitel einräumen werde, weil es einen schreienden Bedarf nach seelsorgerischer Hilfe gibt, möglichst vielen den Weg zum Heiligen Geist zu ermöglichen.
2.3 Der Geist bleibt, und die Salbung bleibt
Der Heilige Geist ist ein sensibler, aber kein kapriziöser Helfer. Wenn er eingeladen wurde und gekommen ist, dann bleibt er auch. Es kann sein, dass er sich nach einiger Zeit in uns zurückziehen muss, weil er kein neues Votum bekommt und weil wir doch stillschweigend dazu übergegangen sind, uns wieder selbst zu helfen, aber er bleibt bei uns.
Johannes 14,16
Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, ...
Diese Aussage ist keineswegs selbstverständlich. Sie steht in einem gewissen Sinne auch im Kontrast zu dem, was wir über unseren Herrn wissen. Das Wort Gottes sagt uns, dass Jesus durch den Glauben in unseren Herzen wohnt (Epheser 3,17) und dass er da, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, mitten unter ihnen ist. Das beinhaltet doch wohl auch die Aussage, dass der Herr sonst nicht in jedem Fall unter uns ist. Ganz deutlich wird dies am Beispiel der Gemeinde in Laodicea.
Offenbarung 3,20
Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen, und er mit mir.
Diese Aufforderung setzt doch voraus, dass die ganze Gemeinde zunächst einmal von Jesus verlassen war, sodass er vor ihrer Tür stand und Einlass begehrte.
In jedem Fall dürfen wir aber davon ausgehen, dass der Heilige Geist bei uns bleibt, solange wir uns nicht ausdrücklich gegen ihn wenden und ihn ausdrücklich ausladen. Selbst wenn wir uns der Gleichgültigkeit und der Selbstverwirklichung ergeben oder mit der Sünde paktieren und unsere eigenen Wege gehen, bleibt der Heilige Geist dennoch bei uns. Ganz sicher wird er sich abgedrängt fühlen, am Rande unserer Person, in einer Ecke befindlich, und seine Stimme wird keinen Einfluss auf uns haben. Oder er wird vielleicht überhaupt nicht zu uns reden, weil er weiß, dass wir nicht hörfähig sind. Aber er bleibt bei uns! Das ist eine glorreiche Botschaft. Der Heilige Geist steht in Treue zu uns.
Dass der Heilige Geist bleibt, hat auch noch eine andere Bewandtnis. Ich habe sie in meinen ersten Erfahrungen mit der neuen Salbung kennengelernt. Wir bekamen Besuch von Pastor Claudio Freidzon aus Argentinien, einem sehr einfachen und lieben Mann. Dieser hatte in früheren Jahren in Buenos Aires eine Gemeinde mit großer Anstrengung und Mühe, nach vielen frustrierenden Erfahrungen, zu stattlicher Größe geführt. Als er dann eines Tages einem ehemaligen Lehrer dieses erfolgreiche Werk einer beeindruckenden Großstadtgemeinde vorführte, wurde er von diesem gefragt: »Und wie viel Zeit verbringst СКАЧАТЬ