Название: Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist
Автор: Wolfhard Margies
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783926395733
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Diese Erfahrungen bleiben dem Macher und dem Machtmenschen verschlossen, aber auch jedem, der seine Härte und Bitterkeit einsetzt und sich und andere kontrolliert. Sie werden alles alleine machen müssen, weil es bei einer derartigen Haltung nie zu einer praktischen Partnerschaft kommen kann. So ergibt sich für viele Christen die große Herausforderung, dass sie im Umgang mit dem Heiligen Geist lernen, umzuschalten vom Produzieren und Gestalten, vom Machen und Kontrollieren zur Sensibilität des zarten Umgangs mit dem Heiligen Geist und zum Empfangen.
Am Schluss dieses Kapitels erscheint es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass Paulus sagt, dass wir alle diese Gemeinschaft erleben sollen. Sie ist nicht etwas für einige Spitzenkönner und geistlich weit Fortgeschrittene. Dieses Erfahrungskontingent, besser, diese Lebensweise, steht uns allen zu. Wenn wir unter diesem Niveau bleiben, machen wir uns das Leben künstlich schwerer als von Gott vorgesehen. Wir begeben uns unter die Strapazen der eigenen Leistung und des Verbrauches unserer Energien. Wir verlieren unsere Ausstrahlung oder entwickeln sie erst gar nicht und werden schließlich doch alleine bleiben, auf uns geworfen und nur von der eigenen Kompetenz und Leistungskraft abhängig. Wie gut, dass wir aus diesem Zustand jederzeit heraustreten können. Besonders schön ist es, dass uns dieser Heilige Geist sogar noch dabei behilflich ist, diese neue Lebensart begehrenswert zu finden und uns aus den alten Zwängen zu befreien.
2 Der andere Helfer
In den Abschiedsreden Jesu im Johannesevangelium, in den Kapiteln 14-16, hat der Herr die Lehre über das Wesen und Wirken des Heiligen Geistes ausführlich dargestellt. Dabei nimmt der Begriff, der im Griechischen parakletos heißt und in der Lutherbibel überwiegend mit »Tröster« übersetzt wird, eine besondere Stellung ein.
Johannes 14,16 [Luther]
Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei ewiglich.
Weitere, meist in den Fußnoten aufgeführte Übersetzungen, sind »Fürsprecher« und »Beistand«. Die wörtliche Übersetzung lautet: »der zu Hilfe Gerufene« oder »der Helfer«. Damit wird das aufgegriffen, was wir im zweiten Korintherbrief bereits gefunden haben: Der Heilige Geist ist unser Partner, der uns in allen praktischen Fragen helfen will.
Weswegen heißt er »der andere Helfer? Das kann sich wohl nur darauf beziehen, dass das Wort »Jesus« in seiner hebräischen Urform »Jehoshua« die wörtliche Bedeutung »der Herr ist Hilfe« oder »ist ein Helfer« hat. Der Heilige Geist ist nun der andere Helfer, übrigens der andere Helfer derselben Qualität. (Im Griechischen gibt es eine feine Unterscheidung zwischen »anderem von anderer Art, nämlich heteros und »anderer« von derselben Art, nämlich allios.) Indem nun Jesus den Heiligen Geist den anderen Helfer nennt, und dies nur dann einen Sinn gibt, wenn ein weiterer Helfer existiert, wird die authentische Übersetzung des griechischen Begriffes bestätigt. Der Heilige Geist ist in erster Linie Helfer, was natürlich auch alle anderen Übersetzungsmöglichkeiten wie »Tröster«, »Fürsprecher« und »Beistand« mit einschließt.
Wir haben hier gerade im thematischen Umkreis des Heiligen Geistes gelernt, dass wir möglichst auf die Wörtliche Bedeutung von biblischen Begriffen und Aussagen achten sollen. Insofern hat es wohl eine Bewandtnis, dass der parakletos der »um Hilfe Gerufene« ist. Das heißt doch, wir sollen ihn zu Hilfe rufen, weil wir Hilfe nötig haben und uns weder selbst helfen wollen und können noch dürfen. Wir ziehen aus den wiederholten Erwähnungen des Heiligen Geistes als Helfer den Schluss, dass uns Gott wirklich umfassende Hilfe geben will. Es ist für mehr Fälle im Leben Hilfe vorgesehen, als wir das bis jetzt für möglich und notwendig gehalten haben. Der Heilige Geist will unser Helfer sein, wenn es darauf ankommt, die Wahrheit zu erkennen, er will der Geist des Glaubens sein und uns insofern auch helfen zu glauben. Er will uns helfen, eine Beziehung zu unserem göttlichen Vater zu erleben, die spürbar, schutzgebend und real ist, er will uns helfen, Jesus zu sehen und so zu leben, wie er lebt.
Johannes 14,19 (Luther)
Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben.
Er hilft uns bei der Freude, er hilft uns auf dem Weg zum Frieden, er hilft uns, göttliche Weisheit zu empfangen, Beter und Anbeter zu werden, ein Zeuge Jesu zu sein, Einfluss auf die Welt zu nehmen und Überwinder zu werden.
Diese Liste könnte und müsste beliebig fortgeführt werden. Er ist die Person, die das Heil austeilt, die ununterbrochen Worte, Taten und Heil von Jesus nimmt, um sie an uns weiterzureichen. Der Heilige Geist ist der große Anwender und Verteiler, der Vermittler und der Helfer.
In allen Dingen sollen wir uns an ihn wenden, weil er eben die uns am nächsten stehende göttliche Person ist. Das bereitet nicht wenigen Christen Schwierigkeiten, weil sie nicht genau wissen, was sie nun von Jesus und dem Vater, und was sie vom Heiligen Geist erwarten oder erbitten dürfen. Das ist auch der Punkt, an dem manche Christen Bauchschmerzen bekommen, weil sie in sich den Argwohn hochsteigen sehen, dass der Heilige Geist am Ende dann doch die Person des Herrn Jesus und des Vaters verdrängt. Wie ist nun die Beziehung zwischen den göttlichen Personen untereinander zu verstehen, und wie haben wir uns ihnen gegenüber zu verhalten? Diese Frage bewegt viele Gläubige. Solange sie nicht beantwortet ist, werden manche von einer entspannten Beziehung zum Heiligen Geist ferngehalten.
2.1 Jesus ist der Retter, aber der Heilige Geist teilt das Heil aus
Die Beziehung der göttlichen Dreieinigkeit und, wenn man so sagen darf, die Verteilung der Aufgaben innerhalb der göttlichen Gemeinschaft ist nach dem Zeugnis der Schrift sehr eindeutig geregelt: Vom Vater kommt die Liebe und das Verlangen, den Menschen in ihren Belangen und Nöten zu helfen. Jesus hat das Heil auf die Erde gebracht, indem er Mensch wurde, lehrte, für uns litt, starb und auferstanden ist. Er ist der Erretter, er hat die stellvertretende Sühne vollzogen und hat alle Ehre dafür bekommen. Es war nicht der Heilige Geist, dem diese Aufgabe übertragen wurde.
Das Heil kommt von dem Herrn, aber der Heilige Geist teilt es nun aus. Er ist der Verteiler hier unter den irdischen Verhältnissen. Er erklärt in allen Bedarfssituationen, was Jesus für uns getan hat. Er zeigt, was alles im Heilspaket enthalten ist. Wir sollen wissen, was uns von Gott gegeben ist.
1. Korinther 2,12
Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind.
Er motiviert, er deutet, er verteilt und vermittelt. Er steht gleichsam auf unserer Seite, wenn es darauf ankommt, alle Geschenke des Himmels entgegenzunehmen.
In Entsprechung zu dieser Art von Aufgabenverteilung zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist haben wir uns mit unseren Gebeten und Anreden zu verhalten. Wenn es darum geht, im aktuellen Fall des Jetzt und Hier, bei dem, was wir gerade tun, Hilfe zu holen, dann sollten wir uns an den Heiligen Geist wenden und ihn bitten, uns jetzt beizustehen. Die Betonung liegt auf dem Jetzt und auf dem Aspekt der gerade jetzt zu leistenden Arbeit.
Geht es aber darum, dass einem anderen Hilfe zuteil werden soll oder Gott uns selbst Hilfe schicken soll (es ist also von seinem Handeln die Rede, das erst einsetzen soll), dann wenden wir uns im Namen Jesu an den Vater. Handelt es sich dagegen um die Art und Weise, wie wir aktuell beten sollen, erbitten wir die Hilfe des Heiligen Geistes.
Johannes 16,23
(wohlgemerkt СКАЧАТЬ