Drug trail - Spur der Drogen. Matthias Kluger
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Название: Drug trail - Spur der Drogen

Автор: Matthias Kluger

Издательство: Автор

Жанр: Публицистика: прочее

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isbn: 9783969405406

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СКАЧАТЬ geworden war.

      „Okay. Ähm, Sue“, Oliver stammelte sichtlich erregt, „also, du verstehst doch …“

      „Hau schon ab.“ Ihr kurzes Lächeln war für Oliver wie eine Offenbarung. Warum hatte er diese Frau nur so beschissen behandelt? Er gab Sophia zum Dank einen Kuss auf die Wange und wandte sich zum Gehen.

      „Warte kurz“, hielt sie ihn zurück. „Das Geschenk für Eve. Ich will nicht ihre Enttäuschung unterm Weihnachtsbaum sehen, dass ihr Dad mal wieder …“

      „Klar, das Geschenk. Äh, Ronny“, wies Oliver seinen Assistenten im Gehen an, „lauf bitte in mein Büro. Die große blaue Tüte mit den drei Päckchen. Und ich melde mich, ja?“

      Wenn sein Boss ihn nicht mit seinem Spitznamen ansprach, dachte Qualle, musste ihm die Angelegenheit mit der Geschenktüte wirklich am Herzen liegen. Er zwinkerte der attraktiven Sophia zu und bat die Italienerin, kurz auf ihn zu warten.

      Weißes Pulver

      Der Taxifahrer benötigte trotz starken Schneetreibens und des damit verbundenen Verkehrstrubels nur neun Minuten, bis er seitlich des James A. Garfield Memorials am Ende der Maryland Ave SW zum Stehen kam. Die in Aussicht gestellten zwanzig Dollar extra hatte er sich durch waghalsige Überholmanöver redlich verdient. Als Robert zu den Bürogebäuden rechts des Capitols lief, war dessen über achtzig Meter hohe Kuppel der dicken Schneeflocken wegen kaum auszumachen. Über den Aufzug des Kongress-Bürokomplexes Rayburn House gelangte Robert in den siebten Stock und stand wenige Minuten später im Vorzimmer seines Vaters William Baker.

      William Baker war seit vielen Jahren Kongressabgeordneter der Demokraten und zählte zum Kreis der engsten Berater, dem sogenannten Inner-Circle, des Präsidenten.

      Mia, die Sekretärin, bedeutete Robert mit einem Kopfnicken zur Tür, dass er bereits erwartet wurde.

      „Hi, Dad. Was genau ist passiert?“, platzte es beim Eintreten in das geräumige Arbeitszimmer aus Robert heraus.

      „Schließ die Tür“, wies sein Vater ihn an. „Genaues wissen wir noch nicht. Der Präsident wurde erst vor wenigen Stunden darüber informiert, dass Sicherheitskräfte Winston leblos in einer Suite des Four Seasons gefunden haben.“

      „Ist es sicher, ich meine …?“

      „Noch wissen wir nichts Näheres über die Umstände, aber …“

      In diesem Moment klingelte das Telefon. William Baker ging um den mächtigen Mahagonischreibtisch herum und griff zum Hörer.

      „Baker.“ Gespannt lauschte der Abgeordnete in den Hörer, während er seinen Sohn stirnrunzelnd musterte. Nach etwa einer Minute angespannten Zuhörens antwortete Baker in den Apparat: „Sind schon auf dem Weg, Bob. Bis gleich.“ Er legte auf und drückte zeitgleich den grünen Knopf der Gegensprechanlage: „Mia, lassen Sie bitte den Wagen vorfahren.“

      Robert zog fragend die Augenbrauen in die Höhe. „Ins Weiße Haus?“

      William nickte, während er sein Jackett vom Kleiderhaken nahm, es sich überstreifte und die Krawatte zurechtrückte. „Bob hat eine Krisensitzung einberufen. Wir treffen uns im Oval.“

      Dreißig Minuten später betrat Robert mit seinem Vater William Baker das Oval Office im Westflügel des Weißen Hauses. Neben dem Präsidenten Bob Thompson waren die Direktorin der CIA, Julia Hobbs, sowie Verteidigungsminister Ashton Brown anwesend.

      „Ah, William, Robert. Gut, dass ihr da seid. Julia wollte gerade beginnen, uns Genaueres über die Umstände von Winstons Ableben zu berichten. Schreckliche Sache. Verflucht, er war ein verdammt guter Mann.“

      William und Robert begrüßten die Anwesenden mit Handschlag – dann nahmen sie auf dem Sofa gegenüber der Direktorin Julia Hobbs und dem Verteidigungsminister Platz.

      „Bevor ich auf die brisanten Details eingehe …“, Chief Hobbs legte eine bedeutungsschwangere Pause ein, „will ich eines klarstellen: Auf mein Anraten hin hat der Präsident bewusst den Rahmen der einzuweihenden Personen auf das notwendige Minimum beschränkt. Alles, was ihr hier und jetzt von mir erfahrt, bleibt in diesen vier Wänden. Keine Informationen nach draußen, weder an Mitglieder des Kongresses noch, Gott bewahre, an die Presse. Habt ihr das verstanden?“

      Allgemeines Kopfnicken schien der Direktorin auszureichen, denn sie fuhr umgehend fort: „Unser Vice President, Logan Winston, wurde durch einen meiner Beamten im Badezimmer seiner Suite des Four Seasons um exakt 10:17 Uhr aufgefunden. Der Exodus musste nur kurz zuvor eingetreten sein. Fremdeinwirkung derzeit ausgeschlossen. Alle lebenserhaltenden Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Sanitäter waren umsonst. Der hinzugezogene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Das Brisante hierbei ist, dass die Todesursache – zumindest deutet derzeit alles darauf hin …“ Abermals legte die Direktorin der CIA eine Pause ein, um den nun folgenden Worten mehr Gewicht zu verleihen: „Vermutlich hat Logan eine Überdosis irgendeiner noch nicht näher untersuchten Substanz zu sich genommen. Auf dem Bettlaken wurde ein weißes Pulver gefunden, ebenso Spuren an seiner Nase und Oberlippe. Wir gehen von Kokain aus, es könnte aber auch irgendein anderer synthetischer Dreck sein. Genaueres werden wir in ein paar Stunden aus dem Labor sowie nach der Obduktion erfahren.“

      „Versteht ihr jetzt, warum ich diese Scheiße in kleiner Runde besprechen musste?“

      Etwas erstaunt über die derbe Wortwahl hefteten sich alle Augen auf den Präsidenten.

      „Wenn durchsickert, dass der Vizepräsident der Vereinigten Staaten durch Drogenkonsum gestorben ist – ihr könnt euch vorstellen, wie die Aasgeier im Kongress und die Presse über uns herfallen werden. Und das so kurz vor den Wahlen. Einen schlechteren Zeitpunkt, so makaber das jetzt klingen mag, hätte sich Logan kaum aussuchen können.“

      „Was gedenkst du zu tun?“, wandte sich Verteidigungsminister Ashton Brown an Julia.

      „Nun, egal, was die Obduktion ergibt, es wird unter Verschluss bleiben. Offiziell wird das Statement lauten, dass Winston an einem Herzversagen gestorben ist.“

      „Wir sind hier zu fünft“, schaltete sich William ein. „Sanitäter vor Ort, der Notarzt, das Obduktionsteam sowie deine Leute von der CIA und dem Secret Service. Da zähle ich schon mindestens weitere acht bis zehn Personen. Wird schwierig mit der Geheimhaltung, meinst du nicht auch, Julia?“

      „Meine Jungs halten dicht. Sie haben einen Eid auf die Verfassung geschworen, vergiss das nicht, William. Alle anderen lass meine Sorge sein.“

      „Okay“, entgegnete William, „ich schlage dennoch vor, einen Notfallplan auszuarbeiten, nur für den Fall der Fälle, dass doch an irgendeiner Stelle etwas durchsickert. Was meinst du, Bob?“

      William blickte zum Präsidenten, der mit verschränkten Armen und besorgter Miene am Resolute Desk, dem reich verzierten Schreibtisch, einst Geschenk der britischen Königin Victoria, lehnte und nickte.

      „Natürlich, William hat recht. Wir sollten vorbereitet sein. William, Robert, kümmert euch bitte darum.“

      Es war das erste Mal, dass Robert in seiner kurzen Amtszeit als jüngster Berater des Präsidenten von diesem direkt um etwas gebeten wurde. Auch wenn die Bitte nicht allein an ihn, sondern gleichzeitig an seinen Vater gerichtet worden war.

      „Julia, Ashton“, fuhr der Präsident fort, „ich hätte euch beide nachher gern an meiner Seite. СКАЧАТЬ