Seewölfe - Piraten der Weltmeere 369. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 369

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397662

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СКАЧАТЬ und gefechtsbereit zu bleiben. Die Galeone durfte auf keinen Fall unterbemannt segeln.

      Folglich hatte Arne vorerst keine Aussicht, noch mehr Helfer in die Faktorei aufzunehmen. Fremde konnte er nicht einstellen. Er brauchte Männer, die er Kannte und auf die er sich voll und ganz verlassen konnte, wobei Verschwiegenheit unabdingbar war.

      Denn alle, wie sie da in dem neuen Domizil herumwirtschafteten, saßen sie auf einem Pulverfaß. Flog das sorgfältig einstudierte Spiel auf, waren sie geliefert. Die Geheimhaltung mußte außerordentlich streng gehandhabt und durfte nie vernachlässigt werden.

      Arne durfte sich in keiner Weise auffällig benehmen, Don Juan de Alcazar hatte sich ohnehin schon mißtrauisch genug gezeigt. So würde es Jussufs und Jörgen Bruhns Aufgabe sein, im Hafen herumzustreifen und zu erkunden, ob und wann und mit welcher Ladung ein Schiff via Spanien den Hafen verließ – von Geleitzügen ganz abgesehen.

      Arne legte sich ein einfaches Konzept zurecht. Jussuf sollte sein Haupt-Zuträger sein, Jörgen Bruhn wurde nur im Bedarfsfall als „Agent“ eingesetzt. Drohte Gefahr, wurden beide unverzüglich zurückbeordert. Er war für sie verantwortlich und durfte sie keinem unbedachten Risiko aussetzen. Aber über all das wollte er sich noch eingehend mit ihnen unterhalten.

      Der Taubenschlag war fertig, Jussuf kehrte ins Haus zurück. Auch Jörgen Bruhn hatte die gröbsten Arbeiten abgeschlossen, und aus dem Keller stiegen die Männer ins Erdgeschoß hoch.

      „Zeit für einen Umtrunk“, sagte Arne von Manteuffel.

      Jussuf mußte Becher verteilen, und aus einem der Fässer wurde ein Krug Rotwein gezapft. Jussuf füllte die Becher. Arne prostete seinen Männern zu.

      „Auf ein gutes Gelingen“, sagte er. „In jeder Hinsicht.“

      Damit war das Handelshaus von Manteuffel eingeweiht.

      Der Nachmittag verging mit weiteren Einrichtungs- und Aufräumungsarbeiten wie im Fluge. Er wurde aber unterbrochen, als vorn gegen die Tür geklopft wurde. Arne und Jörgen Bruhn blickten von der bescheidenen Inventar-Aufnahme auf, die sie soeben angefertigt hatten. Jussuf eilte zur Tür.

      Sie vernahmen, wie er sie öffnete und ein paar halblaute Worte sprach, dann kehrte er zu ihnen zurück.

      „Kapitän“, sagte er. „Soeben ist ein Untertan erschienen und bittet um Gehör. Ob das wohl ein Spitzel ist?“

      „Wer schickt ihn denn?“ fragte Arne gedämpft.

      „Der Gouverneur“, erwiderte Jussuf und seufzte. „Wenigstens behauptet er das.“

      „Laß ihn vor, ich will ihn mir selbst ansehen.“

      Jussuf bat den Mann herein. Arne empfing ihn in der Wohnhalle. Er erkannte ihn wieder: Es war einer der Lakaien, die er in Don Antonio de Quintanillas Residenz gesehen hatte.

      Der Mann verbeugte sich.

      „Señor“, sagte er devot. „Ich bitte um Verzeihung, aber ich bringe eine Nachricht des Gouverneurs, Seiner Durchlaucht Don Antonio de Quintanilla, Abgesandter von Gottes Gnaden und Seiner Allerkatholischsten Majestät, König Philipps II. von Spanien.“

      „Schon gut“, sagte Arne und warf Jussuf und Jörgen Bruhn einen Blick zu, der besagte, daß alles in Ordnung sei. „Um was handelt es sich?“

      „Um eine Einladung“, entgegnete der Lakai. „Heute abend findet in der Residenz ein Bankett statt. Don Antonio würde sich glücklich schätzen, auch den Señor de Manteuffel an seiner Tafel begrüßen zu dürfen.“

      Jetzt fiel es Arne wieder ein: Der dicke Gouverneur hatte ihm gegenüber eine solche Einladung bereits angekündigt. Bei dieser Gelegenheit wollte er ihn den Honoratioren von Havanna vorstellen, beispielsweise Kaufleuten, Offizieren und Beamten.

      Arne lächelte. Das Bankett kam ihm gelegen, alles verlief nach Plan. Es begann sich schon jetzt auszuzahlen, daß er den Dicken ein wenig korrumpiert hatte. Der Goldring und die fast taubeneigroße Perle waren die richtige Investition in das neue Geschäft, eine langfristige Kapitalanlage, die er keineswegs bereute.

      „Ich bedanke mich“, sagte Arne. „Und selbstverständlich nehme ich mit Vergnügen an. Wann beginnt das Bankett?“

      „Beim achten Schlagen der Kirchturmglocke“, antwortete der Lakai.

      „Ich werde pünktlich sein.“

      Der Bote zog sich zurück, seine Schritte entfernten sich. Jussuf spionierte ihm ein bißchen nach, aber wieder stellte sich heraus, daß kein Grund zu irgendwelchen Befürchtungen bestand. Der Lakai kehrte zur Residenz zurück.

      Arne hatte genug Zeit, sich auf das Festessen vorzubereiten. Er legte seine beste Kleidung an, nachdem er ein Bad genommen hatte. Jussuf überprüfte, ob alles, ordentlich saß. Am liebsten hätte er den „Kapitän“ wohl noch mit einem Staubwedel abgeklopft. Jörgen Bruhn konnte sich bei der Prozedur ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen.

      „Gesellschaftliche Verpflichtungen“, sagte Arne. „So was habe ich eigentlich schon immer gehaßt. Aber was tut man nicht alles im Dienst der Sache?“

      „Gut siehst du aus, Kapitän“, sagte Jussuf. „Das ist wichtig. Es sind sicherlich auch Damen anwesend.“

      „Das genügt“, sagte Arne. „Solltest du gute Ratschläge auf Lager haben, verkneife sie dir. Die brauche ich nämlich nicht.“

      „Ja, Herr. Nur eine Empfehlung: Don Antonio wird entzückt sein, wenn du ihm wieder ein kleines Geschenk mitbringst.“

      „Daran habe ich auch schon gedacht“, sagte Arne und stattete seinem Kellerlager erneut einen kurzen Besuch ab. Er öffnete die Kisten und suchte eine hübsche Bernsteinkette aus, die nach seinem Dafürhalten sowohl dem Dicken als auch dem Anlaß angemessen war.

      Pünktlich begab er sich zu Fuß auf den Weg, den er ja schon kannte. Auf Begleitung verzichtete er, obwohl Jussuf, Bruhn, Eggens, Ropers und O’Brien sie ihm angeboten hatten.

      Die Mannschaft befand sich unterdessen wieder vollzählig an Bord der „Wappen von Kolberg“. Jörgen Bruhn hielt in der Faktorei die Stellung, Jussuf tat sich ein wenig in den Hafenkneipen um, in denen jetzt der übliche Betrieb einsetzte.

      Arne erreichte die Residenz und wurde von einem Wachtposten zu einem Lakaien geführt, dessen Aufgabe es war, die Gäste in die heiligen Hallen des durchlauchten Gouverneurs zu geleiten.

      Einen Anflug von Ironie konnte Arne sich nicht verkneifen, als er die Säle betrat. Was hätten die hochwohlgeborenen und honorigen Dons wohl gesagt, wenn sie gewußt hätten, daß sie den Vetter des Seewolfs vor sich hatten?

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