Seewölfe - Piraten der Weltmeere 369. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 369

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397662

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СКАЧАТЬ für uns alle sein wird. So, und jetzt will ich euch berichten, über was Don Antonio und ich noch gesprochen haben. Natürlich habe ich das Thema sehr vorsichtig auf Don Juan gelenkt, wie ihr euch denken könnt.“

      „Und wie hat er reagiert?“ fragte Renke Eggens. „Gelassen oder gereizt?“

      „Ziemlich wütend“, erwiderte Arne. „Der Kerl habe ihm gerade noch gefehlt, meinte er, weil er überall seine Nase hineinstecke. Ein richtiger Schnüffler, dieser Don Juan de Alcazar.“ Arne grinste. „Ich habe natürlich etwas mehr wissen wollen. Deswegen habe ich ihm reichlich Wein nachgegossen. Als er schon ganz ordentlich angetörnt war, hat er sehr geheimnisvoll getan und im Verschwörerton ausgeplaudert, was ich wissen wollte.“

      „Jetzt wird es spannend“, sagte Oliver O’Brien und beugte sich unwillkürlich ein Stück vor.

      Arne trank noch einen Schluck Rum, dann fuhr er fort: „Don Juan ist mit besonderen Vollmachten der Spanischen Krone ausgestattet und hat den Auftrag, einen berüchtigten Piraten und Feind Spaniens zu fangen und zur Verurteilung direkt nach Spanien zu bringen. Außerdem ist Don Juan sogar dem Gouverneur gegenüber noch weisungsbefugt und übergeordnet.“

      „Mit anderen Worten – Don Juan kann Don Antonio nach Herzenslust und nach Belieben auf der Nase herumtanzen?“ fragte Eggens.

      „Genau das“, entgegnete Arne.

      „Recht so“, sagte O’Brien. „Wir haben uns so was schon gedacht. Aber jetzt eine andere Frage. Um was für einen berüchtigten Piraten und Feind Spaniens handelt es sich denn?“

      Arne wurde ernst. „Dreimal darfst du raten.“

      „Ich kann’s mir schon vorstellen“, sagte O’Brien. „Er ist hinter dem Seewolf her, nicht wahr?“

      „Ja.“

      „Mann, Mann“, sagte Renke Eggens entgeistert. „Wir müssen Hasard unbedingt darüber unterrichten.“

      „Langsam“, sagte Arne. „Außer Don Antonio weiß noch keiner, was Don Juan hierhergeführt hat. Ich kann froh sein, daß mir der Dicke das Geheimnis im Suff verraten hat. Jetzt ist es unsere Aufgabe, zu beraten und einen Weg der Lösung zu finden.“

      „Einen Weg gibt es dort, wo ein Wille vorhanden ist“, sagte Eggens. „Wir dürfen diesen Don Juan auf keinen Fall unterschätzen, wir müssen ihn im Auge behalten.“

      „Ich halte ihn sogar für brandgefährlich“, sagte Arne. „Nicht nur für Hasard, sondern für die gesamte Existenz des Bundes der Korsaren einschließlich der Timucua-Indianer. Was soll ich dem noch hinzufügen? Ich glaube, es reicht.“

      Eggens nickte. „Jeder Schnapphahn und Schlagetot an unserer Stelle würde nicht lange fackeln und Don Juan ins Jenseits befördern. Bei der ersten Gelegenheit, die sich bietet, können wir ihn um die Ecke bringen. Entweder schieben wir ihm ein Messer zwischen die Rippen, oder wir ersäufen ihn in der Hafenbucht, mit einem Stein am Bein.“

      Arne von Manteuffel und Oliver O’Brien sahen ihren Ersten betroffen an. So hatten sie ihn noch nie reden hören. War das, was er sagte, wirklich sein Ernst?

      „Eine solche Methode würde ich nie anwenden“, sagte Arne. „Du weißt doch, daß sich Mord nicht mit meinen Prinzipien vereinbaren läßt.“

      „Auch dann nicht, wenn der Zweck die Mittel heiligt?“ fragte Renke Eggens.

      „Auch dann nicht.“

      Eggens grinste hart. „Etwas anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet, Arne. Verzeihung, vielleicht ist auch ein falscher Eindruck entstanden. Ich bin selbstverständlich derselben Meinung.“

      „Ja, gewiß“, sagte O’Brien. „Spielen wir einmal die anderen Möglichkeiten durch, die uns bleiben: Don Juan de Alcazar könnte eingeschüchtert werden. Das heißt, wir müßten ihn verprügeln.“

      „Abgelehnt“, sagte Arne. „Er ist ein Menschenjäger der spanischen Krone, aber wir müssen trotzdem fair bleiben. Wir sind keine Galgenstricke wie die, die ihn überfallen haben und ihn ausplündern wollten. Außerdem – das habt ihr sicherlich auch schon bemerkt – läßt der Mann sich nicht beeinflussen, weder durch Gewalt noch durch eine List.“

      „Wir könnten ihn entführen“, sagte Eggens.

      „Wohin denn?“ fragte O’Brien. „Etwa zur Schlangen-Insel? Nein, ausgeschlossen.“

      „Nach Florida oder zum Mississippi“, schlug der Erste vor. „Dort wird er im dicksten Sumpf ausgesetzt und wird einige Zeit brauchen, um sich durchzuschlagen.“

      „Auch das ist unmenschlich“, sagte Arne. „Und was geschieht, wenn er der Hölle des Bayous entrinnt? Dann haben wir ihn wieder am Hals.“

      „Beziehungsweise Hasard“, sagte O’Brien. „Nein, so geht das nicht. Können wir ihn nicht ablenken und weglocken?“

      „Schwer zu sagen.“ Arne blickte nachdenklich auf seinen Becher. „Dazu müßte sich erst einmal eine passende Gelegenheit ergeben. Meiner Ansicht nach ist es das beste, zunächst abzuwarten und zu beobachten, was Don Juan weiter unternimmt.“

      O’Brien erhob sich und trat an die Bleiglasfenster der Heckgalerie. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah zu den Hafenanlagen und den Segelschiffen, als wäre dort irgendwo die Lösung ihres Problems zu finden.

      „Nach dem, was sich in der letzten Nacht ereignet hat, wissen wir, daß sich Don Juan bereits in den Spelunken und Kneipen von Havanna umhorcht“, sagte er. „Er will etwas über Piraten erfahren, die in der Karibik ihr Unwesen treiben.“

      „Der feine Unterschied zwischen einem Piraten und einem Korsaren scheint ihm nicht bekannt zu sein“, sagte Eggens. „Vielleicht sollte man ihn mal darauf hinweisen.“

      „Sicher ist, daß Don Juan jemanden sucht, der ihn mit Informationen über die Freibeuter-Szene versorgt“, sagte Arne. „Jemanden, der vielleicht sogar etwas über den Seewolf weiß. Das ergibt ein Spiel aus dem Dunkel heraus – wenn ihr versteht, was ich meine.“

      Renke Eggens rieb sich das Kinn. „Statt ihn zu entführen, könnten wir ihn auf eine falsche Fährte schicken. Wir brauchen ihm nur eine Nachricht zuzuspielen, in der es heißt, die Seewölfe und die ‚Isabella‘ seien da oder dort gesichtet worden.“

      „Beispielsweise?“ fragte O’Brien, der sich umgedreht hatte.

      Eggens grinste. „Wie ich schon sagte, als Zielposition für so einen Hinweis bietet sich das Mississippi-Mündungsgebiet an, es liegt schön weit weg.“

      „Die Idee ist nicht schlecht“, sagte Arne von Manteuffel. „Aber man muß die Sache geschickt angehen, damit der Mann den Braten nicht vorzeitig riecht. Wie sollen wir ihm die Nachricht zuspielen? Wie stellst du dir das vor, Renke?“

      „Die Botschaft muß anonym erfolgen, der Übermittler darf nicht wissen, wer sie ihm gegeben hat“, erwiderte der Erste. „Wie sich das einfädeln läßt, müßte ich noch überlegen.“

      „Und dann fragt sich, ob Don Juan auf den Köder anbeißt“, sagte O’Brien. „Wir haben es ja mit keinem Dummen zu tun. Im übrigen darf offiziell niemand wissen, daß Don Juan auf der Jagd nach dem Seewolf ist.“

      „Das СКАЧАТЬ