Seewölfe Paket 28. Roy Palmer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seewölfe Paket 28 - Roy Palmer страница 95

Название: Seewölfe Paket 28

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399963

isbn:

СКАЧАТЬ die Wüste der Türkei?“ fragte Old O’Flynn aufsässig.

      „Unsinn“, sagte der Seewolf. „Es gibt ein paar Plätze, die wir noch nicht erkundet haben. Zum Beispiel den Süden von Rußland.“

      „Ich werd’ verrückt“, sagte Big Old Shane ächzend. „Das ist selbst für mich zuviel.“

      „Ich möchte dich daran erinnern, daß wir mit unserem Schiff nicht fliegen können“, gab selbst der sonst so besonnene Ben Brighton zu bedenken.

      „Das brauchen wir auch nicht“, erwiderte Hasard vergnügt. „Wir kommen überall hin, keine Angst.“

      „Aber zur Zeit stecken wir in einer beschissenen Gegend“, meinte der Profos. „Der Arsch der Welt, meine ich. Und Abadan – na, das kann man ja wohl auch vergessen.“

      „Weil es dort keinen Rum zu kaufen gab?“ fragte Higgy grinsend.

      „Ach, du kannst mich mal.“

      „Rum gibt es nirgends in Arabien“, erklärte der Kutscher. „Wer welchen feilbietet, dem wird der Kopf abgehackt. Das gilt für alle alkoholischen Getränke. Der Koran verbietet sie.“

      „Das hast du uns schon hundertmal erzählt“, sagte Blacky.

      „Ist ja gut“, meinte Matt Davies. „Die Muselmanen dürfen keinen Wein und keinen Schnaps trinken. Aber ich habe allmählich die Nase voll von diesen scheinheiligen Alis. Heimlich sind sie nämlich doch alle Sünder, oder täusche ich mich?“

      „Wir alle sind Sünder in Gottes Augen“, sagte der Kutscher.

      Mac Pellew warf ihm einen schiefen Seitenblick zu. „Spinnst du? Du hast wohl deinen Beruf verfehlt. Hättest Bordkaplan werden sollen.“

      „Alles Quatsch“, erklärte Old O’Flynn. „Was Ed eben sagen wollte, ist die Tatsache, daß Nester wie Abadan reichlich langweilig sind.“

      „Danke“, sagte der Profos. „So habe ich das gemeint.“

      „Vielleicht ist in Bagdad mehr los“, sagte Hasard. Er lächelte immer noch.

      „Ein bekannter Name“, brummte Shane. „Aber wo liegt das eigentlich genau?“

      „Hinter Korna“, erwiderte Hasard junior.

      Shane stieß einen Fluch aus. „Das sagt mir auch nichts.“

      „Nördlich von Korna“, ergriff der Seewolf wieder das Wort. „Und in Bagdad gibt es einen großen Bazar, wo man alles mögliche kaufen kann. Nur keinen Schnaps.“

      „Das haben wir doch alles schon gehabt“, sagte Blacky. „In Masquat beispielsweise. Der Sultan war so großzügig.“

      „Sogar Frauen hätten wir haben können“, sagte Carberry mit einem Seufzer.

      „Aber wir benehmen uns wie die frommen Klosterbrüder“, meinte Roger Brighton. „Ist ja unsere eigene Schuld.“

      „Jedenfalls kann Bagdad uns nichts Neues bieten“, sagte Ferris zusammenfassend.

      „Laßt euch vom Zauber des Orients einfangen“, erklärte der Seewolf. „Wir sind nicht nur Korsaren, wir sind auch Entdecker. Will euch das nicht in den Kopf?“

      „Sie werden’s nie begreifen.“ Der Kutscher seufzte.

      Carberry musterte ihn drohend. „Nicht, wie? Aber du hast den großen Durchblick, was, wie? Nur du bist ein kluger Kopf, wenn man dich so quatschen hört.“

      Hasard gab seinem Koch und Feldscher Schützenhilfe. „Der Kutscher meint das nicht so, Ed. Er wirbt nur um mehr Verständnis für Reisen dieser Art.“

      „Na gut, na gut“, sagte Carberry einigermaßen beschwichtigt. „Wir können nicht immer nur die Dons überfallen und ihre Galeonen von den Masttoppen bis zum Kielschwein ausnehmen, das sehe ich ein. Wir können auch nicht immer nur andere Leute retten. Aber, zum Henker, wir können auch nicht monatelang nur öde Gegenden wie diese auskundschaften.“

      „Willst du meckern, Ed?“ fragte der Seewolf freundlich.

      Der Profos blickte seinen Kapitän entsetzt an. „Was? Ich doch nicht!“

      „Dann laßt uns das Thema wechseln“, sagte Hasard. „Wir können ja sehen, was der morgige Tag bringt. Ich schätze, daß wir Korna noch am Vormittag erreichen. Dann entscheiden wir, was wir weiter tun. Wie wäre es jetzt mit einem kleinen Umtrunk?“

      „Einverstanden, Sir“, antworteten die Männer.

      „Mac“, sagte der Seewolf. „Hiermit verordne ich als Seelenmedizin eine Extraration Brandy. Doppelt, verstanden?“

      „Aye, Sir.“ Mac war schon in der Kombüse verschwunden.

      „Das gleiche empfängt nachher noch mal die Wachablösung“, sagte der Seewolf.

      Er wußte, daß er seinen Mannen moralisch ein wenig auf die Beine helfen mußte. Die Schwemmlandebene wirkte sich in gewisser Weise deprimierend auf sie aus. Und nicht nur auf sie – ihm ging es, wenn er ganz ehrlich war, genauso.

      Es war ein seltsames, bedrückendes Land, feucht und schwül. Der Nacht fehlten die typischen Laute wie das Zirpen von Zikaden, das Quaken von Fröschen, das Kreischen der Nachtvögel. Gespenstische Stille herrschte. Alles schien tot oder verlassen zu sein.

      Es war nur gut, bald nach Korna zu gelangen. Vielleicht sah die Welt dort schon wieder etwas besser aus.

       2.

      Die Kerle wollten mit ihren Guffas umdrehen und den Schauplatz des Schreckens verlassen. Doch Ebel Schachnam, ihr couragierter Anführer, war damit absolut nicht einverstanden. Er griff nach dem Arm der Frau – richtiger, des Mädchens, denn sie erschien ihm immer jünger, trotz der scheußlichen Grimasse, die sie schnitt, als sie schrie.

      Das Frauenzimmer dachte auch jetzt nicht daran, seine Hilfe anzunehmen. Vielleicht ahnte sie, was ihr blühte, wenn sie diesen Halunken in die Hände fiel? Daß es besser war, in dem Morastloch zu ersaufen, als von diesen Galgenstricken verschleppt zu werden? Sicherlich sagte ihr der Verstand, daß sie nur vom Regen in die Traufe geriet, wenn sie sich diesen Strolchen anvertraute.

      Also riß das „Sumpfweib“, wie einige der Kerle sie schon insgeheim getauft hatten, ihren Arm mit einem gellenden Schrei zurück. Sie spuckte und zischte und bewegte sich heftig, schaffte es aber auch jetzt nicht, sich aus dem Loch zu befreien.

      Eine Teufelin – und eine Giaur, eine Ungläubige noch obendrein, wie ihre fremde Sprache bewies. Unmöglich konnte sie zu Allahs gläubigen Kindern gehören. Dazu war ihre Haut zu weiß und ihr Haar zu blond.

      Es war ein Rätsel, daß sie ausgerechnet hier, am Tigris, aufgetaucht war. Wer war sie, wie gelangte sie hierher? Nur die Mächte des Dunkeln, die in dieser wie in keiner anderen Nacht aktiv waren, konnten sie hierher befördert haben.

      Ebel, der Bärtige, wurde jetzt richtig wütend. Mit einem heiseren Aufschrei beugte er sich weit vor und СКАЧАТЬ