Seewölfe Paket 9. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 9

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394982

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СКАЧАТЬ Faden!“ sang Al aus.

      „Hol’s der Henker“, wetterte der alte O’Flynn.

      „Anluven“, befahl der Seewolf. „Drei Strich Steuerbord, Donegal, und du kannst deine Bedenken vergessen. Wir schaffen’s schon.“

      Das Manövrieren nur mit dem Großsegel war eine Leichtigkeit. Schnell schwenkte die „Isabella“ wieder auf westlichen Kurs, die Wassertiefe unter ihrem Rumpf nahm zu. Old O’Flynn atmete auf, denn er hatte es in Gedanken schon knirschen hören, als ob sich der Kiel der Galeone auf eine Sandbank geschoben hätte.

      So aber umrundete die „Isabella“ die kleine Landzunge, schob sich dahinter und lag bald vor Anker. In aller Eile setzten die Männer die beiden Boote zu Wasser und enterten an Jakobsleitern ab. Hasard, Shane, Ferris, Dan, Smoky und Batuti bemannten die eine Jolle, Luke, Matt, Jeff, Bob und Stenmark die andere.

      Ben Brighton hatte von Hasard das Kommando über die „Isabella“ übernommen. Er war während der Abwesenheit des Seewolfes der Kapitän an Bord, mit uneingeschränkter Befehlsgewalt.

      Sehnsüchtig blickten Philip und Hasard, die Zwillinge, den Booten nach, die sich jetzt von der Bordwand lösten und angepullt wurden. Sie hätten gern an dem Landunternehmen teilgenommen, begriffen aber, daß es wohl nichts für zwei Jungen ihres Alters war, mitten in der Nacht ihren Fuß auf eine Insel zu setzen, auf der hundert Gefahren lauern konnten.

      Hasard Junior hatte sich lediglich erlaubt, in dieser Sache einmal kurz bei Mister Carberry anzufragen, der neben ihnen am Schanzkleid der „Isabella“ stand.

      Aber der Profos hatte sofort auf seine freundliche Art erwidert: „Was, ihr wollt mit? Ihr habt sie wohl nicht mehr alle, ihr halbflüggen Kakerlaken. Werdet erst mal grün hinter den Löffeln, dann könnt ihr wieder mit so ’nem Wunsch antraben.“

      7.

      Die Jollen schoben sich durch die Brandung auf den Sandstrand der Insel Sao Miguel. Hasard, Shane und Matt Davies waren als erste heraus und sicherten mit ihren Tromblons und Pistolen, die sie in ausreichender Zahl von der „Isabella“ mitgenommen hatten, zum Dickicht hin. Vor Überraschungen war man nirgends sicher, das bewies die reiche Erfahrung der Seewölfe. Auf den entlegensten Inseln, die auf den ersten Blick gottverlassen wirkten, hatten sie schon die tollsten Dinge erlebt, und daher wandten sie alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen an, um in keine Falle zu laufen.

      Die Männer hinter ihnen zogen die Boote noch ein Stück höher aufs Ufer, dann zückten auch sie ihre Waffen und schlossen sich Hasard und den beiden anderen an, die den Marsch zum Inselurwald begannen. Shane und Batuti hielten Pfeil und Bogen bereit. Sie waren Meister im Umgang mit diesen Waffen.

      Der Seewolf war ein paar Schritte weit in das dichte Unterholz eingedrungen, da tönten mehrere Schreie an sein Ohr – wieder von derselben Frauenstimme ausgestoßen.

      „Die scheinen aus fast der gleichen Richtung wie vorher zu kommen“, flüsterte Dan O’Flynn. „Da kann’s einem kalt den Rücken herunterlaufen.“

      „Dem Mädchen scheint es dreckig zu gehen“, sagte Matt Davies. „Das hört sich ja grausig an.“

      „Beeilen wir uns.“ Hasard bahnte sich einen Weg durch das widerspenstige Gesträuch. Nach ein paar Yards gelangte er glücklicherweise auf etwas, das man als natürlichen Pfad durch den Dschungel bezeichnen konnte, und er fing an zu laufen.

      Die Schreie brachen ab, setzten nach wenigen Sekunden Pause aber wieder ein. Hasard versuchte, dem Klang der Stimme nach in etwa zu begreifen, was der Grund für die Verzweiflungsrufe war, aber er gelangte zu keinem Schluß. Vieles konnte dahinterstecken, der Kampf mit einem Tier beispielsweise, der Tritt in eine Fallgrube oder die Auseinandersetzung mit Eingeborenen – oder mit irgendwelchen Glücksrittern und Schlagetots, die hier ihr Nest eingerichtet hatten.

      Hasard wollte nicht daran denken, was solche Leute alles mit einer Frau tun konnten. Er konzentrierte sich auf den Weg, der vor ihm lag. Er hielt seine doppelläufige sächsische Reiterpistole in der Faust und nahm sich vor, auf jeden, der sich zwischen ihn und die Gesuchte stellte, zu feuern.

      Unversehens wurde der Buschbewuchs lichter. Hasard konnte erkennen, daß er wenige Schritte weiter vorn ganz aufhörte, und bremste seinen Lauf ab. Seine Männer sahen, wie er sich hinter eins der vordersten, am weitesten vorgeschobenen Gesträuche kauerte. Sie folgten seinem Beispiel.

      Das Geschrei war inzwischen verstummt.

      Hasard drehte sich um und winkte Dan zu. Der Mann mit den schärfsten Augen an Bord der „Isabella“ robbte zu seinem Kapitän vor.

      „Vor uns liegt der natürliche Kanal, den du vorhin bereits gesichtet hast“, raunte der Seewolf. „Was kannst du noch erkennen?“

      „Nicht viel. Weiter südlich scheint sich die Passage zu erweitern. Aber man müßte schon ein Stück weiterkriechen, um Genaues herauszufinden.“

      „Dann nichts wie los“, zischte Hasard. „Wir beide erledigen das, mal sehen, wie weit wir kommen.“ Er drehte sich kurz zu den anderen um und bedeutete ihnen durch eine Geste, sie sollten in ihren Deckungen bleiben.

      Hasard und Dan glitten vor, bewegten sich ein Stück auf den Kanal zu und bogen dann nach Süden ab. Geduckt erreichten sie schließlich jene Stelle, an der sich die Passage in die große Bucht öffnete.

      „Also doch eine Bucht“, wisperte Dan. „Teufel auch, ich würde was darum geben, das andere Ufer sehen zu können.“

      „Versuchen wir lieber, die Spur des Mädchens aufzunehmen.“

      „Sie scheint verschwunden zu sein.“

      „Nicht so voreilige Schlüsse ziehen, Dan“, raunte der Seewolf. „Ihre Stimme schien von weiter östlich zu kommen, also müßten wir theoretisch noch ein Stück laufen, um sie zu finden. Praktisch geht’s nicht, denn da sind der Kanal und die Bucht, die wir nicht durchwaten können. Wir brauchen es gar nicht erst zu versuchen. Schwimmen hat auch wenig Sinn, weil unsere Feuerwaffen naß und damit unbrauchbar werden würden.“

      „So ein Mist“, flüsterte Dan. „Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die ganze Bucht zu umrunden, was?“

      „So sieht es leider aus.“

      Hasard wollte noch mehr sagen verharrte aber plötzlich und hielt seinen Begleiter am Arm fest. Dan wurde sofort klar, warum. Von Osten drangen jetzt tatsächlich wieder Geräusche herüber. Männerstimmen waren es diesmal. Sie redeten durcheinander und schienen etwas zu beratschlagen.

      „Spanier“, sagte der Seewolf. „Sie sind drüben, am gegenüberliegenden Buchtufer.“

      „Sag bloß, das sind die Leute von der Galeone, und sie haben das Mädchen aufgestöbert und bringen es zurück an Bord.“

      „Noch wissen wir’s nicht, Dan.“

      Das Mädchen begann wieder zu schreien, gellend, wie in panischer Todesangst.

      Hasard warf sich herum und lief zu den Männern im Dickicht zurück.

      „Vorwärts“, zischte er ihnen zu. „Wir laufen so schnell wie möglich um die Bucht und kaufen uns die Kerle, die drüben, auf der anderen Seite, das Mädchen geschnappt zu haben scheinen. Es würde СКАЧАТЬ