Seewölfe Paket 9. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 9

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394982

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СКАЧАТЬ Anker“, brummte er.

      „Groß?“

      „Nein, wohl für ’ne Pinasse.“

      Matt Davies spitzte die Ohren. „Ist ’ne Trosse dran?“

      „Ja.“

      „Halleluja!“ sagte Matt Davies. „Her mit dem Ding. Ich steh jetzt vor dem Schott. Ich hab’s abgetastet. Sten, weißt du, was wir tun?“

      „Klar. Laß mich mal vorbei, Sam, streck deinen Hintern nicht soweit vor. Gut so, gib mir die Trosse. Danke …“ Stenmark, größer als Matt und Sam, reckte sich und tastete in der Finsternis mit der linken Hand die Decke über sich ab. Er fand, was er suchte – den üblichen Decksbalken, wie sie auf allen hölzernen Schiffen querschiffs angebracht waren und das Schiffsgerippe stützten.

      Er schlang die Trosse um den Decksbalken, bis sie steifkam.

      „Sam“, sagte er, „heb den Anker an! Noch mehr, noch mehr …“

      Sie hantierten in der rabenschwarzen Dunkelheit und mußten sich auf ihr Gefühl und ihren Tastsinn verlassen. Sam Roscill hatte begriffen, um was es ging.

      „Junge, Junge“, sagte er, und seine Stimme hatte einen sehr heiteren Klang. „Wie hoch hängt er jetzt?“

      Er meinte den Anker. Der baumelte inzwischen unter dem Decksbalken.

      „Müßte hinkommen“, sagte Stenmark. „Nimm mal Maß, Sam. Reicht’s bis zum Schott?“

      Er spürte, wie Sam Roscill den Anker packte. Dann tappte er mit dem ziemlich schweren Ding zum Schott.

      „Laß bloß nicht los, Mann“, sagte Stenmark.

      „Ich bin doch nicht blöd“, murmelte Sam. Er stieß gegen Matt Davies.

      „Hier ist das Schott“, sagte Matt. Er tastete nach dem Anker. „Gut so. Der Anker müßte etwa die Mitte treffen. Das haut hin. Halt ihn noch fest, Sam. Zurück zu Sten.“

      Sie bewegten sich vom Schott weg zurück, bis sie bei Stenmark unter dem Decksbalken standen. Stenmark zurrte erst jetzt die Trosse endgültig fest und sicherte sie zusätzlich mit ein paar halben Schlägen.

      Was sie da in der Finsternis angebracht hatten, war eine Art schwingender Rammbock – ein gefährliches Ding. Es war ein Stockanker, der unter dem Decksbalken hing, ein Stockanker mit eisernem Schaft, Kreuz, zwei Ankerarmen und zwei Flunken. Diese Flunken, schaufelartig geformt, um sich gut in den Ankergrund eingraben zu können, liefen ziemlich spitz zu. Wer so eine Flunkenspitze schwungvoll an den Schädel kriegte, brauchte über sein künftiges Dasein nicht mehr nachzudenken.

      „Alles klar?“ fragte Matt Davies.

      „Alles klar, Matt“, erwiderte Stenmark. „Tretet ganz nach vorn zum Vorschiff, damit euch das Ding nicht erwischt, wenn es zurückschwingt. Ich regele das hier allein. Zu dritt sind wir uns nur im Weg.“

      „Paß auf, daß dir der Brummer nicht an den Kopf fliegt“, sagte Matt Davies besorgt.

      „Keine Bange, ich ducke mich ab. Seid ihr weit genug weg?“

      „Aye, aye, Sir“, sagte Sam Roscill. „Es kann losgehen.“

      Stenmark packte die eine Flunke des Ankers und tappte rückwärts, bis er spürte, daß er den Anker etwa in Brusthöhe hatte.

      „Jetzt!“ sagte er, schwang den Anker an der Flunke mit beiden Händen in Richtung des unsichtbaren Schotts und ging tief in die Hocke.

      Die Trosse knarrte, unmittelbar darauf krachte es. Das klang, als sei eine Drehbasse abgefeuert worden.

      Stenmark spürte über sich Bewegung und langte zu. Er kriegte einen Ankerarm zu fassen und stoppte den zurückschwingenden Anker.

      „Klappt bestens!“ sagte er über die Schulter. „Ich hab ihn wieder. Jetzt folgt der nächste Bums!“

      Dieses Mal steckte noch mehr Kraft in dem Schwung. Der Anker donnerte gegen das Schott, daß es durchs ganze Schiff dröhnte. Gleichzeitig hörten sie auch ein Splittern.

      „Gib’s ihm!“ zischte Matt Davies erregt. „Da sitzt Musik drin, Junge! Weiter so!“

      Stenmark war schon dabei und legte sich noch kräftiger ins Zeug. Der dritte Krach war ohrenbetäubend. Die ganze Vorpiek ächzte, als sei sie dabei, auseinanderzubrechen.

      „Ho-ho!“ brüllte Matt Davies.

      „Hinein in die Vollen!“ brüllte Sam Roscill. „Gib’s ihnen, Sten! Hau das Schott in Klump! Drauf, immer drauf!“

      Auch Stenmark brüllte jetzt. Brüllen war immer gut. Wenn sie enterten, brüllten sie auch, das war nun mal so. Außerdem stachelte es einen an und erhöhte die Kampfeslust.

      Jetzt hatte er auch schon Routine, der große, blonde Schwede, in dem eine unbändige Kraft steckte. Er wußte, daß steter Tropfen den Stein höhlt. Also mußte dieses verdammte Schott auch irgendwann zersplittern, wenn es immer wieder an derselben Stelle getroffen wurde. Oder es brach aus seiner Füllung.

      Außerdem tat es gut, sich auf diese Weise Luft zu verschaffen und es den Kerlen zu zeigen. Ja, noch waren sie nicht am Boden! Selbst wenn sie eingesperrt waren, konnten sie noch kämpfen.

      Rumms!

      Und wieder: Rumms!

      Und noch einmal!

      Das war’s wohl – die Flunke brach durch das Holz und blieb stecken. Durch die Bruchstelle schimmerte trübes Licht.

      Die drei Männer brüllten, als hätten sie die Absicht, ein Schiff allein zu stürmen.

      Stenmark zerrte die Ankerflunke aus dem Holz, peilte durch die Bruchstelle und zuckte zurück.

      „Jetzt geht’s rund, Männer!“ rief er über die Schulter. „Sie sind wachgeworden!“

      Er wich mit dem Anker bis zu seiner Ausgangsposition zurück. Als das Schott aufschwang, stieß er den Anker vor und ließ los. Wie ein Keil raste der Anker zwischen die Kerle, die sich vor dem Schott drängten und mit Belegnägeln, Knüppeln und Spaken bewaffnet waren. Sie flogen nach rechts und links weg, als würden sie umgesenst.

      „Vorwärts!“ brüllte Stenmark und hechtete in die Lücke.

      Wie Tiger sprangen Matt Davies und Sam Roscill vor und folgten Stenmark, der bereits eine Gasse gebrochen hatte.

      „Haltet sie!“ schrie eine Stimme hinter ihnen.

      In dem Gang zur Vorpiek herrschte ein tolles Durcheinander. Die drei Männer der „Isabella“ hatten genug Zorn drauf, um sich rücksichtslos Platz zu verschaffen – jetzt waren sie nicht mehr betrunken wie in der Nacht.

      Stenmark hatte sich eine Spake geschnappt, Matt Davies und Sam Roscill hinter ihm hatten Belegnägel an sich gerissen. Wo sie hinschlugen, sank einer zu Boden. Stenmark voran, der die Spake wie einen Dreschflegel schwang, kämpften sie sich zum Niedergang vor.

      Flüche СКАЧАТЬ