Seewölfe Paket 9. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 9

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394982

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СКАЧАТЬ wich zwei Kerlen aus, die ihm von oben entgegenkamen, drehte sich blitzschnell, stieß dem letzten das Knie ins Kreuz und enterte weiter. Mit einem Blick hatte er gesehen, daß auch Matt Davies und Sam Roscill hinter ihm ausgewichen waren.

      Die beiden Kerle sausten wie Lawinen den Niedergang hinunter und rissen unten die Nachdrängenden um. Dort bildete sich im Nu ein zappelnder, brüllender Menschenknäuel. Und damit war der Niedergang nach oben zunächst versperrt und blockiert.

      Stenmark, Matt Davies und Sam Roscill tobten durch das Mannschaftslogis, wo die Backschafter gerade die Klappbänke und Backstische für das Frühstück der Freiwache aufgebaut hatten, als der Krach unten in der Vorpiek losgegangen war.

      Wenn Backschafter und Freiwache gemeint hatten, die fünfzehn Männer, die hinunter zur Vorpiek gestürmt waren, hätten ausgereicht, um die drei Kerle von der „Isabella“ zur Räson zu bringen, dann sahen sie sich jetzt getäuscht. Einige saßen schon, andere standen noch. Sie waren viel zu verblüfft, um sofort zu reagieren.

      Und als sie reagierten, flogen ihnen bereits Teile ihres Backsgeschirrs um die Ohren, Backstische krachten zusammen, Bänke kippten um. Einer taumelte umeinander, weil ihm Stenmark eine große Barkasse mit heißer Hafergrütze über den Kopf gestülpt hatte. Matt Davies stemmte blitzschnell die Kopfseite einer Bank hoch, auf der fünf der „Revenge“-Leute saßen. Die rutschten vereint nach unten, prallten aufeinander und boxten sich gegenseitig die Ellenbogen zwischen die Rippen.

      Ein Wirbelsturm hätte nicht schlimmer im Vordeck wüten können.

      Nur auf der Kuhl wurde der Sturmlauf der drei Seewölfe gestoppt – von Seesoldaten mit schußbereiten Musketen.

      „Waffen fallen lassen!“ brüllte Parsons, der erste Offizier.

      Waffen! Matt Davies, Sam Roscill und Stenmark grinsten sich an und warfen Spake und die beiden Belegnägel nachlässig Parsons vor die Füße.

      „Was geht hier vor?“ brüllte Parsons.

      Die drei Seewölfe bestaunten den Himmel und grinsten weiter. Was sollte man auf eine so dämliche Frage auch antworten!

      Hinter ihnen taumelten Männer mit Beulen an den Köpfen und blutenden Nasen aus dem Schott zur Kuhl. Jemand schrie nach dem Feldscher. Der Kerl mit der Barkasse über dem Schädel schoß aus dem Schott, brüllte wie am Spieß, stolperte über Sam Roscills blitzschnell vorgestellten Fuß und schlitterte dem ersten Offizier vor die Stiefel.

      Fast wäre der Krawall auf der Kuhl weitergegangen.

      Die Barkasse rollte allein weiter und verteilte die restliche Hafergrütze über die gerade geschrubbten Planken. Parsons quollen die Augen aus dem Kopf.

      Hinter ihm auf dem Achterdeck tauchte die kurzbeinige Figur des sehr ehrenwerten Admirals auf. Auf dessen Gesicht wechselten die Empfindungen wie zuckende Blitze. Zuletzt blieb nur der Ausdruck von berstender Wut.

      Was sein erster Offizier zu hören kriegte, reichte, um Selbstmord zu begehen.

      Matt Davies, Stenmark und Sam Roscill landeten wieder in der Vorpiek – gefesselt. Und die Vorpiek wurde ausgeräumt. Das Schott wurde mit Leckbalken doppelt und dreifach abgesichert.

      Die drei Seewölfe hatten die „Revenge“ mit ihrer 250köpfigen Besatzung ganz schön auf Trab gebracht …

      8.

      Als von der St.-Andrewskirche zwölf Glockenschläge über Plymouth hallten, steuerte Hasard die Jolle mit derselben Bootscrew wie am Morgen in den Plymouth Sound hinaus. Auch dieses Mal verzichtete er darauf, das Segel zu setzen, es lohnte nicht bei der kurzen Entfernung zur St.-Nicholas-Insel, vor der die „Revenge“ immer noch vor Anker lag.

      Merkwürdigerweise war das Beiboot achtern am Heck der „Revenge“ verschwunden. Aber vielleicht lag es auf der Backbordseite, die Hasard nicht einsehen konnte. Er schenkte dem nicht weiter Beachtung. Warum auch? Eine halbe Stunde später dachte er anders darüber. Manchmal sind es eben doch die Details, die wichtig sein können.

      Dieses Mal geruhte der sehr ehrenwerte Admiral nicht mehr zu schlafen. Hasard wußte ja nicht, was inzwischen vorgefallen war, ja, er wußte nicht einmal, ob sich seine drei Männer tatsächlich an Bord der „Revenge“ befanden.

      Jedenfalls stand Admiral Drake, die Hände auf dem Rücken, am Steuerbordschanzkleid des Achterdecks und blickte der Jolle mit satter Genugtuung entgegen.

      Eine Jacobsleiter war auf der Steuerbordseite nicht ausgebracht, was bereits darauf deutete, daß Drake wohl nicht die Absicht hatte, Hasard an Bord zu empfangen.

      Das waren schlechte Vorzeichen, aber Hasard war sich selbst gegenüber ehrlich genug, um sich einzugestehen, daß der Admiral weiß Gott keinen Grund hatte, ihn mit einem Ehrensalut zu empfangen. Schließlich hatte ihn Hasard ja ziemlich ruppig von Bord der „Isabella“ befördert.

      Mehr als zuvor zweifelte Hasard am Erfolg dieser Mission. Aber es ging um seine drei Männer, und da hatte er nach jedem Strohhalm zu greifen, der sich ihm bot. Da hatte er seinen Stolz herunterzuschlucken und sein Temperament zu zügeln, auch wenn ihm maßlose Unverschämtheiten geboten wurden – wie es Parsons am Morgen bereits exerziert hatte.

      Wieder steuerte Hasard die Jolle auf Rufweite an die „Revenge“ heran.

      Er grüßte zu dem Admiral hoch und rief: „Hätten Sie die Güte, mich an Bord zu empfangen, Sir?“

      Drakes Miene war voller Hohn. „Warum sollte ich? Bastarde haben auf meinem Schiff nichts zu suchen!“

      Es ging also schon wieder los.

      „Dieser Lumpenhund“, murmelte Big Old Shane, „ich könnte ihm den Hals umdrehen.“

      Hasard rief: „Zu gütig, Sir! Das war eine klare Antwort. Würden Sie dann so freundlich sein, mir eine andere Frage zu beantworten? Ich vermisse drei meiner Männer, von denen zwei bereits früher bei Ihnen gefahren sind – auf der ‚Marygold‘. Es handelt sich um Matt Davies und Stenmark. Der andere Mann ist Sam Roscill. Sind diese drei Männer bei Ihnen an Bord?“

      „Ich beherberge kein Piratengesindel!“ schrie Drake. „Da suchen Sie besser in den Hurenhäusern und Kaschemmen von Plymouth, wo sich der Abschaum herumtreibt und Sie und Ihresgleichen hingehören!“

      Hasard knirschte mit den Zähnen und beherrschte sich mühsam.

      „Sir!“ rief er zu Drake hoch. „Ich habe Sie höflich um eine Auskunft gebeten und darf wohl erwarten, daß Sie mir auch höflich antworten. Ich frage Sie noch einmal, ob sich diese drei Männer bei ihnen an Bord befinden?“

      „Nein, nein, nein!“ brüllte der Admiral. „Sind Sie schwerhörig? Ich sagte doch, wo die sich herumtreiben. Die Gosse habe ich noch vergessen, dort suhlen sich doch immer Ihre Kerle, wenn sie …“

      Er gelangte nicht weiter.

      Aus dem Vorschiff drang abgehackter Kampfgesang. Die Männer in der Jolle zuckten herum und starrten zum Vorschiff der „Revenge“.

      Es klang dumpf, war aber deutlich zu hören.

      „Ar-we-nack! Ar-we-nack! Ar-we-nack!“

      Das Kampfgeschrei СКАЧАТЬ