Seewölfe Paket 9. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 9

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394982

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      „Jawohl!“ schrie Matt Davies und hämmerte seine Hakenprothese auf die Schanktischplatte, daß die Gläser tanzten. „Bis zum letzten Blutstropfen! Ein Hundsfott, wer unsere Königin beleidigt!“

      Nathaniel Plymson gehorchte und hatte weiche Knie. Der Pudel auf seiner Glatze badete in Schweiß. Es blieb nicht bei den sechs Doppelten. Sie vermehrten sich in geradezu unheimlicher Weise. Eine leere Flasche reihte sich an die andere.

      Sie tranken auf den Schimpansen Arwenack, sie tranken auf den Papagei Sir John. Sie tranken auf ihren Kapitän und auf seinen ersten Offizier, auf die „Rübenschweinchen“ Hasard junior und Philip junior. Sie tranken auf jeden der Crew und auf sich selbst. Sie ließen Doc Freemont hochleben und dreimal dazwischen Ihre Majestät die Königin. Da brüllte Nathaniel Plymson kräftig mit, aber sie fanden immer neue Gründe, um ihm weitere Whiskyflaschen abzuluchsen. Vor Verzweiflung ergab sich auch Nathaniel Plymson dem Suff, denn alles gönnte er den Kerlen weiß Gott nicht.

      Daß er den trunkfesten Kerlen der „Isabella“ – was die Quantität betraf – keineswegs gewachsen war, ging ihm dabei nicht auf. Aber darauf hatten die es ja angelegt. Und als Nathaniel Plymson nach zwei Stunden mit stieren Augen umkippte, räumten sie ihn beiseite, und Smoky übernahm den Ausschank.

      Er hatte „Plymmys“ Perücke aufgesetzt und hielt die gesamten Zecher in der „Bloody Mary“ frei.

      Nach Mitternacht schlingerten er, Gary Andrews, Pete Ballie und Luke Morgan zurück zur „Isabella“ – voll bis zur Ladeluke.

      Matt Davies, Stenmark und Sam Roscill hingegen lenzten weiter, kippten auch dem Stör ein paar Humpen Wein zwischen die Kiemen, der dem wieder aus dem Bauch herauslief, schäkerten mit „Plymmys“ Ladys, die der Dicke ja zur Kurzweil seiner männlichen Gäste angeheuert hatte, und zogen ihrerseits wiederum erst zwei Stunden nach Mitternacht ab.

      Immerhin waren sie noch auf den Beinen. In der „Bloody Mary“ lagen Männlein und Weiblein flach, schnarchend und voll des freigenossenen Alkohols. Ein Minus hinterließ das Zechgelage natürlich in des dikken Plymsons Kasse. Aber Smoky hatte gemeint, es sei „Plymmys“ vaterländische Pflicht gewesen, den Seehelden Englands Whisky zu kredenzen – und eine Ehre obendrein.

      „Wir sind die Letzten, die am Feind geblieben!“ sang Matt Davies, als sie eingehakt Richtung der „Isabella“ schaukelten.

      Gegen die zwölf Männer, die wie aus dem Boden gewachsen um sie herum auftauchten, hatten sie keineswegs böse Absichten. Aber die Kerle waren mit Schlagstöcken und Belegnägeln bewaffnet, schauten grimmig drein und bildeten einen festen Ring um die drei Seewölfe.

      „Die woll’n was von uns“, sagte Matt Davies mit schwerer Zunge.

      „Seid ihr von der ‚Isabella‘?“ fragte ein vierschrötiger Kerl grinsend.

      „Wir sind die Letzten, die am Feind geblieben“, lallte Matt Davies. „Und wer seid ihr?“

      „Wir sind von der ‚Revenge‘, du vollgesoffener Blödmann“, sagte der Vierschrötige. „Los, gebt’s ihnen, Leute! Die sind viel zu besoffen, um sich noch wehren zu können.“

      Sie wehrten sich doch, und drei der „Revenge“-Männer suchten die Katzenköpfe der Millbay Road auf. Erst dann fiel der Vorhang für Matt Davies, Stenmark und Sam Roscill.

      Abseits der Pieranlagen an der Mill Bay, und zwar am Strand der Firestone Bay, wurden sie in ein Beiboot gemannt und zur „Revenge“ draußen bei der St.-Nicholas-Insel gepullt.

      6.

      Gegen drei Uhr morgens ging Edwin Carberry seine Runde auf der „Isabella“. Zu dieser Zeit hatten Al Conroy und Jeff Bowie die Wache übernommen, Jeff Bowie an der Gangway und Al Conroy auf der „Isabella“ selbst, wo er vor allem die gesamte Seeseite zu überwachen hatte.

      Ed Carberry, die Hände in den Hosentaschen und den massigen Schädel etwas eingezogen – es war empfindlich kühl um diese Zeit –, schob über die Kuhl, lehnte sich ans Schanzkleid und peilte zu Jeff Bowie auf der Pier.

      „Alles klar, Jeff?“ fragte er.

      „Aye, alles klar, Ed.“

      „Landgänger alle zurück?“

      Jeff Bowie grinste zu dem Profos hoch. „Smoky, Gary, Pete und Luke schon – voll bis zum Süll. Mein lieber Mann, die hatten vielleicht einen in der Hacke, so was hast du noch nicht erlebt. Und keinen Cent haben sie beim dicken Plymson ausgegeben.“

      „Wie das?“ fragte der Profos.

      „Plymson begrüßte sie als die Seehelden Englands, und das hat Smoky ausgenutzt. Seehelden hätten Saufen frei, hat er erklärt. Später hat der dicke Plymson mitgesoffen und ist dann umgefallen. Da hat Smoky den Tresen übernommen und ausgeschenkt. Die müssen dem Dicken ganz schön was weggetrunken haben.“

      „Seehelden Englands – phhh!“ Carberry schüttelte den Kopf. „So einen Schmus kann auch nur der dicke Plymson verzapfen, diese vollgefressene Kanalratte. Hm, fehlen also noch Matt, Sten und Sam. Matt Davies, na ja, der gibt auch nicht eher Ruhe, bis alle Fässer leer sind. Das nimmt noch mal ein schlechtes Ende mit diesem Saufloch. Wann sind denn Smoky und die anderen an Bord getrudelt?“

      „Nicht lange nach Mitternacht.“

      Carberry zuckte etwas zusammen. „Mann, jetzt ist es nach drei Uhr. Da sollen Matt, Sten und Sam noch drei Stunden weitergesoffen haben? Und Smoky und die anderen waren schon bis zum Süll voll, sagtest du?“

      „Richtig, Ed.“

      „Jetzt überleg mal, Jeff“, sagte Carberry. „Smoky kann eine ganze Menge hinter die Gurgel gießen, er ist da ziemlich standfest, so wie Matt. Aber Sten und Sam, die halten doch nicht drei Stunden länger durch als Smoky.“ Er schob das Rammkinn vor. „Da stimmt was nicht, Junge.“

      Jeff Bowie zweifelte. „Vielleicht sind sie bei den Ladys geblieben. Könnte doch sein, oder?“

      „Total voll? Das glaubst du doch selbst nicht. Waren Kerle von der ‚Revenge‘ in der ‚Bloody Mary‘?“

      „Das mußt du Smoky fragen“, erwiderte Jeff Bowie.

      Das tat Ed Carberry auch.

      Smoky fuhr aus der Koje und lallte: „Und auf was trinken wir jetzt, Männer?“

      „Auf gar nichts, du stinkendes Whiskyfaß“, knurrte der Profos. „Was hast du denn da auf dem Kopf, verdammt noch mal?“

      „Haare“, sagte Smoky undeutlich.

      „Quatsch!“ Carberry langte sich das Pudelfell. „Sind das deine Haare, du Idiot?“

      „Weiß ich nicht“, erklärte Smoky und legte sich wieder lang.

      Carberry feuerte die Perücke in eine Ecke und zerrte Smoky wieder hoch.

      „Hör zu“, sagte er grollend. „Matt, Sten und Sam sind noch nicht zurück.“

      Smoky stöhnte. „Schrei mich doch nicht so an, du Ochse. Was meinst du, wo mein Kopf ist? Was sagst du, wer ist zurück? Wo СКАЧАТЬ