Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ Boot hielt auf sie zu.

      Die Kerle mußten sie entdeckt haben.

      An Bord der „Isabella“ wurde im selben Augenblick ein zweites Boot abgefiert, weil der Bretone offenbar keinerlei Risiko eingehen wollte.

      Angriff ist die beste Verteidigung, dachte Dan.

      Und Batuti kleidete den gleichen Gedanken in schlichtere Worte: „Nix hauen ab! Besser hauen drauf, rumms!“

      „Ja, rumms! Wir tauchen, packen sie von zwei Seiten, schaukeln ein Bißchen, entern und hauen die Bastarde mit den Riemen zu Brei!“

      „Rumms!“ wiederholte Batuti, begeistert.

      Und mit dem nächsten Atemzug war er schon wieder verschwunden.

      Dan tauchte ebenfalls. Sehr steil diesmal, so daß er sich im Wasser drehen konnte, denn die Kerle sollten ja annehmen, daß ihre Opfer an Abhauen und nicht an Draufhauen dachten. Mit aufgerissenen Augen glitt Dan auf den plumpen Schatten des Bootes zu. Batuti verschwand bereits hinter diesem Schatten, Dan hielt sich an der Backbordseite. Unmittelbar über ihm zogen die Riemenblätter durchs Wasser. Dan wartete, bis sie achtern waren, spannte die Muskeln und schnellte wie ein Tümmler dicht an der Bordwand hoch.

      Jemand brüllte erschrocken.

      Dans Körper blockierte die Riemen, seine Hände umklammerten das Dollbord, stemmten sich dagegen, gleichzeitig spürte er den Zug von der anderen Seite. Das Boot krängte nach Steuerbord. Mit fuchtelnden Armen versuchten die Kerle, die in Bug und Heck knieten, das Gleichgewicht zu halten.

      „Hopp!“ schrie Dan gellend, und der jähe Gegenruck ließ das leichte Fahrzeug fast kentern.

      „Du dreckige Wanze!“ brüllte einer der Rudergasten und riß den Riemen hoch.

      Dan packte mit beiden Händen zu, um den Kerl außenbords zu ziehen. Das schaffte er auch: der Bursche nahm lieber ein Bad, als den Riemen fahren zu lassen. Der zweite Rudergast auf der Backbordseite hatte Dans Kopf aufs Korn genommen. Aber da war plötzlich kein Kopf mehr, der Hieb ging ins Leere, und auch dieser Kerl sprang dem im Wasser verschwindenden Riemen nach.

      Damit war der Trimm beim Teufel.

      Wie eine Nußschale schlug das Boot um. Gebrüll brandete auf. Auch Batuti schrie – ein kurzer, abgehackter Schrei. Er hatte die Kante des Dollbords an den Kopf gekriegt, aber das konnte Dan O’Flynn nicht sehen.

      Drei Mann stürzten sich wie die Berserker auf Dan O’Flynn.

      Er tauchte weg, bevor sie ihn zerquetschen konnten. Einem der Kerle rammte er von unten den Schädel in den Bauch. Der Bursche krümmte sich im Wasser. Dan glitt zur Seite, schnellte auf das Boot zu, das sie entern wollten, also wieder aufrichten mußten, aber er suchte Batuti vergeblich.

      Eisiger Schrecken krampfte seinen Magen zusammen.

      Blindlings schlug er um sich, als sich einer seiner Gegner von hinten über ihn warf. Nummer zwei erwischte er mit einem Fußtritt, aber der erste saß ihm wie eine Katze im Nacken und versuchte, seinen Kopf unter Wasser zu drükken. Dan stieß die Hand mit gespreizten Fingern nach oben. Er traf nicht und hörte grelles, triumphierendes Gelächter.

      „Hierher!“ schrie jemand – und wie ein Schemen glitt das zweite Boot über das Wasser.

      Mit der Kraft der Verzweiflung stieß Dan noch einmal zu. Diesmal fuhren seine gespreizten Finger dem Piraten ins Gesicht, und der Kerl schrie gellend auf. Der Würgegriff lockerte sich. Dan rang nach Luft, wollte wegtauchen und wußte zugleich, daß er keine Chance mehr hatte.

      Nur verschwommen sah er den Rumpf des zweiten Bootes dicht vor sich.

      Etwas krachte von oben auf seinen Schädel. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er das Gefühl, sein Kopf fliege auseinander, dann fühlte er überhaupt nichts mehr.

      Als er wieder zu sich kam, lag er bäuchlings auf den Planken der „Isabella“, und jemand bearbeitete seine Rippen mit Fußtritten.

      „Rabenaas, verdammichtes!“ hörte er eine vertraute Stimme. „Wenn kleines O’Flynn umbringen, Batuti macht Picadillo aus dir …“

      „Kleines O’Flynn, kleines O’Flynn!“ äffte Pepe le Moco wütend. „Dein kleines O’Flynn wird kielgeholt, du schwarzer Bastard!“

      „Mistiges Hund! Sohn von verlaustes Wanderhure und triefäugiges Ziegenbock, du …“

      Der nächste Tritt krachte in Batutis Rippen. Dan stöhnte vor Wut. Als er die Augen öffnete, sah er die hochgewachsene Gestalt von Jean Morro, der das Achterkastell verließ, und gleichzeitig sah er die Bewegung, mit der Pepe le Moco von neuem zutreten wollte.

      Dan O’Flynn federte schneller hoch, als irgend jemand denken konnte.

      Mehr war allerdings nicht drin, da sich sofort ein paar Mann an seine Arme hängten und ihm fast die Schultern auskugelten. Dan warf den Kopf in den Nacken. Er konnte hören, wie der Tritt in Batutis Rippen krachte. Mit einer wilden Bewegung spuckte der blonde O’Flynn Jean Morro an und fauchte erbittert, weil er nicht getroffen hatte.

      „Mann!“ sagte der Bretone. Es klang beinahe anerkennend. „Dich müssen sie wirklich auf einer Kanonenkugel gezeugt haben.“

      „Worauf du dich verlassen kannst, du feiger Bastard!“ fauchte Dan, dem jetzt alles egal war.

      Der Bretone schüttelte den Kopf. Ein paar von seinen Leuten zerrten Batuti auf die Füße – oder besser, sie verhinderten, daß er auf die Füße und gleich auch noch Jean Morro ins Gesicht sprang. Der schwarze Herkules sah furchterregend aus. Eine tiefe Wunde klaffte an seinem Kopf, Blut lief über sein Gesicht. Es war ein Wunder, daß er sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte.

      Pepe le Moco taumelte keuchend gegen das Schanzkleid.

      Er hatte ebenfalls einiges abgekriegt, stellte Dan zufrieden fest. Wut und Rachsucht flackerte in den blutunterlaufenen Augen des Piraten wie ein Feuer.

      „Auf was warten wir noch?“ schrie er. „An die Rah mit den Bastarden!“

      „An die Rah! Zieht ihnen die Hälse lang!“

      „Wer gibt hier eigentlich die Befehle?“ fuhr der Bretone dazwischen.

      Pepe le Moco knirschte mit den Zähnen. „Du, Jean! Willst du sie etwa nicht aufknüpfen oder kielholen lassen?“

      „Nein“, sagte der Bretone.

      „Aber – aber du kannst doch nicht …“

      „Nein!“ wiederholte Jean Morro schneidend. „Sperrt sie in die Vorpiek! Der nächste, der etwas an meinen Befehlen zu mäkeln hat, kriegt die Neunschwänzige zu spüren!“

      Dan O’Flynn war immer noch ziemlich verdattert, als das Schott der Vorpiek hinter ihnen dichtgerammt wurde.

      Er wurde nicht schlau aus dem Bretonen.

      Aber er begann zu ahnen, daß sie den Kerl wohl irgendwie nicht ganz richtig eingeschätzt hatten.

      Die Strahlen der Morgensonne tanzten über das Wasser wie glitzernde СКАЧАТЬ