Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ bringt die See zum Kochen“, murmelte Stenmark, während er sich aufrichtete und hinter dem Profos dorthin schlurfte, wo der Schimpanse Arwenack jetzt im Niedergang verschwand.

      „Der bringt mich gleich zum Kochen“, verbesserte Blacky brummig. „Nicht mal in Ruhe schlafen läßt einen dieser Bastard.“

      Er wollte noch mehr sagen, aber ein vernichtender Blick des Profos brachte ihn zum Schweigen. Es empfahl sich nicht, Edwin Carberry zu ärgern. Dem war nämlich hier an Bord nur einer über: Philip Hasard Killigrew, dessen erste Tat damals auf Francis Drakes „Marygold“ darin bestanden hatte, den bis dahin ungeschlagenen Profos nach Strich und Faden zusammenzufalten.

      Für eine Weile schwelgte Blacky in Erinnerungen.

      Schmerzliche Erinnerungen für ihn. Denn auch er hatte damals den Fehler begangen, sich mit dem Seewolf anzulegen. Und das Ende war gewesen, daß er, Blacky, mit seiner rechten Faust in einer Querplanke aus massivem Eichenholz festhing, die er zerschlagen hatte.

      Seine Gedanken stockten.

      Vor ihm begann der Profos in einer Tonlage zu fluchen, bei der das Schiff zitterte. Blacky und Stenmark zuckten erschrocken zusammen – und im nächsten Moment sahen auch sie die Bescherung.

      Eins der Beiboote war verschwunden.

      Und verschwunden waren auch Dan und Batuti, wie sich wenig später herausstellte. Genauso verschwunden wie der unbekannte Schiffbrüchige – und diese Tatsache brachte die Männer sofort auf die richtige Schlußfolgerung.

      Längst hatte Ed Carberrys Gebrüll Hasard auf den Plan gerufen. Jetzt flüsterte der Profos seine Flüche nur noch – und für den Seewolf war das ein Alarmzeichen erster Ordnung.

      „Sie sind weg“, sagte Carberry tonlos. „Dieser elende Jonas muß sie gezwungen haben, das Boot abzufieren und …“

      „Diese Jammergestalt? Gegen Dan und Batuti?“

      Carberry zuckte mit den Schultern.

      Hasards Augen wurden sehr schmal und glitzerten wie blaues Eis. Einen Moment starrte er auf den leeren Platz des Beibootes, dann atmete er tief durch. Auch seine Stimme klang jetzt ungewöhnlich leise.

      „Wir gehen auf Gegenkurs“, sagte er. Und mit einem raschen Blick zum Himmel: „Hoffentlich finden wir sie, bevor der Sturm losbricht. Wenn sie mit dem kleinen Boot in das Wetter geraten …“ Er sprach nicht weiter.

      Aber die anderen wußten auch so, was er sagen wollte, und für einen Augenblick war die Stille zwischen ihnen wie ein erdrückendes körperliches Gewicht zu spüren.

      4.

      Der Kerl, der sich Kapitän Montsalve nannte, saß aufrecht im Heck des kleinen Bootes und starrte in die Richtung, in die Dan und Batuti pullten.

      Schußbereit zielte die Muskete auf die beiden Seewölfe. Wenn die Wolkendecke aufriß, leuchtete der kahle Schädel des Dürren im Sternenlicht, und seine von der hochgezogenen Oberlippe ständig entblößten Zähne schimmerten.

      Auch Batutis prächtiges Raubtiergebiß blitzte ab und zu auf. Aber bei ihm war es ohnmächtige Wut, die ihn die Zähne blecken und mit den Augen rollen ließ, als werde er jeden Augenblick wie ein Fäßchen Schwarzpulver explodieren.

      Dan O’Flynn keuchte verbissen, um seinen Gegner glauben zu machen, daß er sich mit aller Kraft in die Riemen legte.

      In Wahrheit pullte er höchst lässig, genau wie der riesige Gambia-Neger. Sie hätten das Tempo leicht verdoppeln können, wenn sie auch nur den geringsten Grund dafür gehabt hätten. So bemühten sie sich, so langsam wie möglich vorwärtszukommen, aber Dan bezweifelte, daß ihnen das etwas nutzen würde.

      Der Wind hatte aufgefrischt und wehte jetzt mit einer bösartigen Schärfe, die der kurzen Dünung bereits erste Schaumkronen aufsetzte.

      Immer seltener schimmerten Sterne durch die Wolken, die wie bizarre Luftgeister am Himmel dahinjagten. Über der nördlichen Kimm schob sich die Wand undurchdringlicher Schwärze allmählich höher, und die Seewölfe wußten, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis ein Sturm losbrach, der sich gewaschen hatte.

      Ein paar Minuten später war es vorbei mit dem laschen Pullen.

      Die Dünung wurde länger und türmte sich zu beunruhigender Höhe. Dan und Batuti mußten sich mit aller Kraft in die Riemen legen und höllisch aufpassen, daß das Boot nicht quer zwischen zwei Wellenberge geriet, wo es unweigerlich kentern würde. Gischt spritzte und wehte in langen Schleiern über die schwitzenden Männer hin. Der Wind sang und orgelte.

      Immer wieder kletterte das Boot in schwindelerregende Höhen und schien dann ins Bodenlose zu stürzen. Irgendwann in diesem Auf und Ab übertönte plötzlich ein schriller Triumphschrei das Brausen und Heulen.

      Das Gesicht des dürren Kapitäns hatte sich verzerrt.

      Mit aufgerissenen Augen starrte er über das wildbewegte Wasser. Nur für die Dauer eines Herzschlags geriet die Muskete aus der Richtung – und Dan O’Flynn nutzte sofort die Chance, auf die er die ganze Zeit über gelauert hatte.

      Blitzartig ließ er mit der Rechten den Riemen los und packte den Lauf der Muskete.

      Mit einem Ruck riß er seinem Gegner die Waffe aus der Hand und schleuderte sie so heftig hinter sich, daß sie auf die vordere Ducht knallte. Der Dürre stieß einen krächzenden Schrei aus. Eine Sekunde schien er wie erstarrt, mit schrecklich verzerrtem Gesicht und glühenden Augen, dann schnellte er blindlings vor, um sich auf Dan O’Flynn zu werfen.

      Was danach geschah, hatte die tödliche Unausweichlichkeit einer Katastrophe.

      Das kleine Boot schoß mit schwindelerregender Schnelligkeit ins nächste Wellental hinunter. Dan riß instinktiv einen Arm hoch, um den Irren abzuwehren. Heißer Atem schlug ihm ins Gesicht, zwei Hände schnappten um seine Kehle. Die Luft wurde ihm knapp. Er spürte den Druck der langen, sehnigen Finger, hörte Batutis wilden Fluch und riß in einem Reflex beide Hände hoch, um den Würgegriff zu sprengen.

      Gleichzeitig knallte der riesige Gambia-Neger dem Verrückten von hinten die Faust in den Nacken.

      Das Boot schlug quer.

      Der Dürre stieß einen gurgelnden Laut aus und sackte über Dans Riemen zusammen. Wie eine Nußschale tanzte das leichte Fahrzeug zwischen den Wellenbergen. Batuti legte sich keuchend in die Riemen, um das Boot herumzusteuern, Dan stieß verzweifelt den Bewußtlosen beiseite. Drohend wie ein brüllendes Ungetüm richtete sich der nächste Wellenberg vor ihm auf, und das Blut schien ihm in den Adern zu gefrieren, als er sah, wie sich der Wellenkamm gischtend neigte.

      „Wahrschau!“ schrie Dan. „Brecher achteraus!“

      Mit einem wilden Ruck riß er an dem Riemen. Das Boot kam halb herum und kletterte schräg an dem steilen Wellenberg hoch. Für einen Moment sah es fast so aus, als könne noch einmal alles gut gehen, dann packte der Sog der sich brechenden Woge das Fahrzeug und schleuderte es wie mit einer Gigantenfaust hoch.

      Die volle Gewalt des Brechers prallte gegen Kiel und Planken und wirbelte das Boot wie ein Spielzeug um die eigene Achse.

      Dan stürzte, hörte den СКАЧАТЬ