Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ sagte Oleg.

      Sie liefen weiter und lasen ein Stück Schiffszwieback vom Boden auf.

      „Von Sabreras’ Proviant“, meinte die Korsarin. „Er scheint sich ja mächtig sicher zu fühlen, daß er so arglos durch die Weltgeschichte wandert. Vielleicht hat er uns noch gar nicht bemerkt.“ Sie kniff die Augen zusammen und kräuselte die Lippen, denn so recht glaubte sie auch nicht an das, was sie selbst gesagt hatte.

      „Die Spur führt über eine Geröllhalde in eine kleine Schlucht hinunter“, sagte Eike, der ein Stück vorausgegangen war.

      „Also weiter“, ordnete Siri-Tong an. „Aber geben wir besonders in der Schlucht acht. Vergeßt nicht, wie wir im Hohlweg am Kessel der Smaragdmine hereingelegt worden sind.“

      Oh, sie hatten es nicht vergessen. Und sie trafen alle erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen, als sie nun in die Schlucht eindrangen. Aber es geschah nichts. Kein Sabreras, der im Hinterhalt lag und mit der Pistole auf sie feuerte – niemand zeigte sich. Es war ruhig, fast zu ruhig.

      Und dann, am Ausgang der Schlucht, flogen ihnen plötzlich Steine entgegen. Gestalten wuchsen hinter Felsenquadern hoch und legten Schußwaffen auf sie an, als sie die Wurfgeschosse aufgebraucht hatten.

      Arne und Oleg waren zu Boden gesunken. Thorfin Njal feuerte seine Pistole ab, traf auch, zückte dann sein Schwert und drang wutbrüllend gegen die Feinde vor. Siri-Tong schoß auch. Danach griff sie zum Degen und fällte mit zwei, drei Streichen zwei Kerle, die sie packen und zu Boden reißen wollten.

      Eike wurde durch einen Schuß am Arm verletzt. Der Stör kriegte einen Pistolenkolben aufs Haupt und brach stöhnend zusammen. Dann wurden Thorfin und Siri-Tong von immer mehr fluchenden Kerlen umzingelt – und sie mußten sich ergeben.

      Es war ein kurzer, erbitterter Kampf gewesen, aber jetzt hatten sie keine Chance mehr, sich zu befreien.

      Sabreras trat auf sie zu. „Ich wollte euch lebend haben, sonst hätten meine neuen Verbündeten euch bedenkenlos abgeschlachtet. Bin ich nicht nett zu euch?“

      „Der Blitz soll dich treffen!“ schrie Thorfin Njal ihn an.

      „Drei meiner Männer sind tot!“ rief Almirante. Er schüttelte in glühendem Zorn die Faust. „Noch ein Wort, ihr Bastarde, und ich steche euch höchstpersönlich ab.“

      „Aber vorher nehmen wir uns noch das Weib vor“, sagte Julian mit verschlagenem Grinsen.

      Sabreras trat dicht vor die Rote Korsarin hin. Sein Blick glitt ungeniert an ihrem Körper auf und ab. „So trifft man sich also wieder, du Satan von einem Frauenzimmer. Ich habe immer noch vor, dich zu bändigen. Ich werde nun endlich tun, was du mir in meiner Mine versagt hast. Es gibt keinen Ausweg mehr für dich.“

      Thorfin Njal wollte sich auf ihn stürzen, aber drei Strandräuber hielten ihn fest und prügelten mit den Fäusten auf ihn ein.

      „Ich will dich wie nichts auf der Welt“, sagte Sabreras zu der schönen Frau. „Aber vorher habe ich noch eine Kleinigkeit zu erledigen.“ Er drehte sich zu Almirante um. „Du wirst sehen, ich habe dich nicht belogen, mein lieber Freund.“

      „Das will ich dir auch nicht geraten haben“, antwortete der „liebe Freund“.

      Hasard und seine Männer in dem Boot der „Isabella“ hatten eine Felsenbucht entdeckt, die sich etwa eine halbe Meile nordwestlich vom Ankerplatz der Schiffe öffnete und wie ein Fjord tief ins Landesinnere führte.

      „Erforschen wir, wie es da drinnen weitergeht“, sagte der Seewolf gerade, da richtete sich Carberry steil auf seiner Ducht auf und meldete: „Da! Das Boot von Siri-Tong pullt zu den Schiffen. Ich glaube, es sitzen nur noch zwei Männer drin.“

      „Sie geben Blinkzeichen mit einer Glasscherbe“, fügte Shane hinzu. „Sie haben eine Grotte entdeckt.“

      Plötzlich krachten Schüsse. Sie schienen von oberhalb der Steilküste zu kommen. Hasard begann loszuwettern, er konnte sich ausmalen, was geschehen war.

      „Verdammt, Siri-Tong hat einen Aufstieg durch die Felsen gefunden“, sagte er. „Und jetzt steckt sie in der Klemme. Aber Teufel noch mal, ich kann mir nicht vorstellen, daß Sabreras ihr derart zusetzen kann.“

      „Ich würde mir keine Sorgen bereiten“, meinte Blacky. „Die Rote Korsarin und die fünf Wikinger haben Sabreras aufgestöbert wie einen Hasen, und jetzt veranstalten sie ein Zielschießen auf ihn.“

      Hasard schüttelte den Kopf. Er glaubte nicht daran. Siri-Tong würde auch einen Schurken wie Sabreras niemals vorsätzlich töten. Ihr Gewissen verbot es ihr, außerdem hatte sie in bezug auf Fairneß viel von dem Seewolf gelernt.

      Nein, da stimmte etwas nicht.

      Und dann signalisierte plötzlich auch Dan O’Flynn aus dem Großmars der „Isabella“.

      „Ja, gibt’s denn so was?“ sagte Matt Davies. „Hat der Bursche etwa beobachtet, was an Land vorgeht?“

      „Ruhe“, sagte Carberry. „Dan bedeutet uns, daß Siri-Tong und die Wikinger gefesselt auf ein Plateau getrieben werden. Sabreras ist bei ihnen – und eine Horde wüster Halunken.“

      „Da haben wir’s“, stieß der Seewolf aus. „Sabreras hat sich neue Kumpane gesucht. Wahrscheinlich haben ihn Strauchdiebe überrascht und er hat sie herumgekriegt, uns aufzulauern.“

      „Wir können mit unseren Kanonen auf sie feuern“, sagte Luke Morgan.

      „Bist du wahnsinnig?“ fragte Bob Grey. „Wir gefährden doch nur Siri-Tong und ihre Männer.“

      „Was sollen wir denn sonst tun?“ sagte Luke hitzig.

      „Wir rühren uns hier nicht fort“, erwiderte der Seewolf leise und mit mühsam erzwungener Ruhe. Daß ausgerechnet Siri-Tong sich wieder in der Gewalt des Spaniers befand, brachte sein Blut zum Sieden – aber er bezwang seine aufwallenden Gefühle. „Noch haben sie uns hier nicht entdeckt“, fuhr er fort. „Möglicherweise ist das der einzige Trumpf, der uns noch bleibt.“

      Sabreras prüfte die Fesseln seiner Gefangenen. Als er sie für ausreichend straff befunden hatte, packte er Siri-Tong bei den Schultern und stieß sie vor sich her. Die Hände hatte Almirante ihr auf dem Rücken zusammenbinden lassen, ihre Fußknöchel waren auch durch einen Strick verbunden, dessen Kürze ihr nur kleine, trippelnde Schritte erlaubte.

      Sabreras steuerte mit ihr an dem oberen Ausgang der steinernen Wendeltreppe vorbei und hielt auf den Rand des Plateaus zu.

      Julian und zwei andere Männer hasteten die Treppe hinunter. Sie sollten die Grotte gegen Angriffe schützen.

      Sabreras blieb stehen und blickte gelassen zu den Schiffen. Da lagen sie, stolze, aber lädierte Riesen der See, die zu finsteren Monumenten an den Abgründen seines Schicksals geworden waren.

      „Zur Hölle mit euch“, sagte Sabreras.

      „Stoß mich in die Tiefe“, sagte Siri-Tong. „Das hast du doch vor, oder?“

      Er verschränkte die Arme vor der Brust und antwortete nicht darauf. Almirante hatte inzwischen die gefesselten Wikinger ebenfalls an den scharfen Felsenabbruch dirigieren lassen. Siri-Tong, Thorfin Njal, Eike, Arne, Oleg und der СКАЧАТЬ