Seewölfe Paket 18. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 18

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397761

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СКАЧАТЬ Tucker, Nils Larsen sowie Blacky und Matt Davies hatten sich etwa zweihundert Yards von der Jolle entfernt. Still und schweigsam, aber mit wachsamen Augen arbeiteten sie sich durch das Dickicht.

      Da hörten sie plötzlich ein gedämpftes Kichern.

      Ferris legte Nils Larsen, der ihm am nächsten war, die Hand auf die linke Schulter. Wie auf Kommando blieben alle stehen und lauschten.

      „Das ist ein Vogel“, sagte Blacky flüsternd und wollte weitergehen.

      Doch Ferris hielt ihn durch eine rasche Geste zurück.

      „Das sind menschliche Laute“, sagte er mit leiser Stimme. „Wie es scheint, halten sich mehrere Kerle hier auf. Vielleicht haben sie auf den komischen Kauz, den wir gesehen haben, gewartet, und er berichtet ihnen jetzt von der ‚Isabella‘ und der Jolle.“

      Das Kichern verstummte, dafür war jetzt ein undeutliches Murmeln zu hören. Sekunden später vernahmen die Seewölfe ein schrilles Lachen. Sie blickten sich fragend an. Ferris schien recht zu haben, es mußte sich um mehrere Personen handeln, denn wer lachte oder redete schon mit sich selber.

      Vorsichtig setzten sie ihren Weg fort und spannten die Hähne ihrer Musketen. Sie wollten kein Risiko eingehen, es reichte schon, wenn Hasard und seine Mannen – wie es schien – spurlos verschwunden waren. Aber vielleicht führten sie gerade diese merkwürdigen Geräusche auf die Spur ihrer verschollenen Kameraden.

      Das Kichern, Murmeln und Lachen wurde lauter. Es vermischte sich jetzt mit einem Rascheln und Klopfen. Die Arwenacks wußten, daß sie nicht mehr weit von der Quelle der Geräusche entfernt waren.

      Ferris drehte sich zu Blacky um.

      „Du bleibst besser hier zurück und übernimmst unsere Rückendeckung“, sagte er im Flüsterton. „Wenn man uns in eine Falle tappen läßt, ziehst du dich zurück und alarmierst unsere Leute auf der ‚Isabella‘. Sollte nichts passieren, hörst du den bekannten Pfiff und folgst uns.“

      Blacky zeigte verstanden und postierte sich sofort hinter dem knorrigen Stamm eines weidenähnlichen Baumes.

      Ferris, Nils und Matt pirschten weiter voran. Doch schon nach höchstens zwanzig Schritten mündete das schwammige Gelände unvermittelt in eine kleine, grasbewachsene Lichtung, die sich inmitten des Schilfs wie eine Insel ausbreitete.

      Mitten auf dieser Lichtung sahen sie die merkwürdige Gestalt, die sie schon von der Jolle aus wahrgenommen hatten. Es handelte sich um einen verwildert aussehenden Mann, der in zerlumpter Kleidung steckte und gebückt über die Lichtung lief. Von Zeit zu Zeit stoppte er abrupt seine Schritte, kicherte und hieb dabei mit einem langen Aststück auf den Boden.

      Die Seewölfe sahen sich entgeistert an. Sie hatten mehrere Personen erwartet, aber dieser Mann dort war allein. Und er war ohne Zweifel der Urheber all der eigenartigen Geräusche. Sprach und lachte er etwa mit sich selber? Handelte es sich um einen Verrückten? Und was hatte sein seltsames Treiben zu bedeuten?

      „Er darf uns nicht entwischen!“ stieß Ferris Tucker hervor.

      Nachdem sie sich mit raschen Blicken davon überzeugt hatten, daß sich sonst niemand in der Nähe aufhielt, schwärmten sie aus und brachten ihre Musketen in Schußposition.

      „Halt, bleib stehen!“ rief Ferris den Mann an. Die Läufe von drei Musketen waren drohend auf die zerlumpte Gestalt gerichtet.

      Der Mann hörte auf, mit dem Knüppel auf den Boden zu schlagen, und richtete sich auf. Er zeigte sich jedoch weder erschrocken noch sonderlich beeindruckt. Im Gegenteil, er kicherte und winkte den drei Seewölfen zu, als seien sie gute Freunde, deren Ankunft er längst erwartet hatte.

      Auf das Zeichen Ferris Tuckers hin gingen sie mit langsamen Schritten auf den Mann zu. Er zeigte keinerlei Anstalten zu fliehen. Sie zogen ihren Kreis immer enger und verharrten schließlich in einem Abstand von wenigen Yards.

      „Bist du allein?“, fragte Ferris Tucker.

      Der Mann, dessen Alter schwer zu schätzen war und der abgerissen und verwahrlost aussah, nickte eifrig.

      „Es ist sonst niemand hier“, erwiderte er, sehr zum Erstaunen der Arwenacks, in einwandfreiem Englisch. Seine Augen wanderten etwas unruhig von einem zum anderen. Mehrmals blieb sein Blick auf der spitzgeschliffenen Hakenprothese haften, die Matt Davies die fehlende rechte Hand ersetzte.

      „Wer bist du?“ setzte Ferris Tucker seine Befragung fort. „Und was tust du hier inmitten der Sümpfe?“

      Der Fremde zuckte mit den Schultern.

      „Ich heiße Hank“, antwortete er, „Hank Turpin. Ich bin Engländer, lebe hier allein im Sumpf und kümmere mich um niemanden.“

      „Aha“, sagte Ferris mit grimmigem Gesichtsausdruck. „Du vertreibst dir wohl die Zeit, indem du am Ufer herumfuchtelst und ehrsamen christlichen Seeleuten Rätsel aufgibst, wie? Und die restliche Zeit hüpfst du hier wie eine Vogelscheuche im Kreis herum und klopfst mit einem Prügel den Boden weich. Kein Wunder, wenn hier alles so schwammig ist.“

      Hank Turpin grinste blöde.

      „Der Boden ist immer weich“, sagte er. „Das hat nichts mit meinem Klopfen zu tun.“

      „Was du nicht sagst!“ entfuhr es Nils Larsen. „Warum haust du dann zu wie ein Irrer? Verprügelst du etwa das Gras?“

      Der verluderte Kerl grinste noch immer.

      „Nein, aber ich jage Frösche und Schlangen. Meist kriege ich sie, indem ich sie mit meinem Knüppel totschlage. Es gibt hier viele Ochsenfrösche.“

      Die Seewölfe waren verblüfft.

      „Und was machst du mit dem Viehzeug?“ fragte Matt Davies.

      „Frösche kann man essen“, lautete die lapidare Antwort. „Bei den Franzosen sind sie ein Leckerbissen.“

      Matt schüttelte sich.

      „Teufel noch mal, willst du uns vor dem Backen und Banken den Appetit verderben, he?“

      „Nein, will ich nicht.“ Hank Turpin kicherte. „Du brauchst ja keine Frösche zu essen, wenn du nicht willst.“

      Ferris Tucker schaltete sich ein.

      „Jetzt laßt mal die Frösche in Ruhe“, sagte er knurrend. „Mir brennen ganz andere Fragen unter den Nägeln. Wir haben zwar mit Leuten, die in den Bayous leben, schon einschlägige Erfahrungen gesammelt, aber ich hoffe, daß du, Mister Turpin, da eine Ausnahme bildest und meine Fragen wahrheitsgemäß beantwortest. Wenn du aber versuchen solltest, uns aufs Kreuz zu legen, wirst du feststellen, daß wir verdammt ungemütlich werden können. Und vielleicht wird dann hier ausnahmsweise mal ein Engländer von den Ochsenfröschen gefressen statt umgekehrt.“

      Turpin stützte sich auf sein Aststück und ließ wiederum sein merkwürdiges Kichern hören.

      „Weißt du, an wen du mich erinnerst?“ fuhr Ferris fort.

      „Nein.“

      „An meine Großmutter, die hat nämlich auch immer so albern gekichert, wenn ich sie als kleiner Junge gekitzelt habe.“

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