MännerMutMacher. Michael Stahl
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Название: MännerMutMacher

Автор: Michael Stahl

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783955784881

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СКАЧАТЬ Was es mit der Bedeutung der Identität auf sich hat, möchte ich hier genauer erklären.

      Ich lese immer wieder mal Umfrage-Werte bezüglich „Glauben in Deutschland“, und es sind immer so zwischen 65 und 70 % der Deutschen, die scheinbar an einen Gott glauben. Unglaublich eigentlich, wenn man sieht, wie viel Angst wir Deutschen trotzdem noch haben, sodass der Begriff „German Angst“ inzwischen schon weltweit ein Stigma und eine Beschreibung für unser ängstlich-deutsches Gemüt ist. Ich habe gelernt, dass „an Gott zu glauben“ und ihm wahrhaft „nachzufolgen“ zwei völlig verschiedene Dinge sind.

      In all den Jahren meines Christseins seit 1991 durfte ich zwar viel Gutes erleben, aber ich hatte oft das Gefühl, nicht wirklich „frei“ zu sein. Und irgendwie ging es mir viel zu langsam voran in meiner beruflichen Entwicklung und auch im Privatleben. 2008 ist dann etwas passiert, das mein Leben tatsächlich komplett veränderte. In einem Gespräch mit Gott (ja, ich erlebe, dass ER nicht nur hört, sondern auch antwortet) fragte mich Gott (ausgelöst durch eine Predigt von Joyce Meyer) ganz deutlich, ob ich denn wüsste, wer ich vor Gott sein solle? Ob ich mir meiner Identität, wie er mich haben möchte, bewusst sei?

      Schwierige Frage! Wenn ich dich jetzt fragen würde: „Was ist deine Identität? Wer möchtest du sein im Leben?“, hättest du darauf sofort eine Antwort? Es ging sogar noch tiefer. Je länger ich darüber nachdachte, was ich Gott und mir selber antworten würde, hatte ich das Gefühl, dass der springende Punkt in der Formulierung lag. „Wer willst du sein im Leben?“ ist eine andere Frage als „Wer sollst du sein im Leben?“ Denn das Letztere beinhaltet ja die Vorstellung, dass Gott einen konkreten Plan für mein Leben hat und eine ganz klare Vorstellung davon, wie er sich „diesen David“ (meine Wenigkeit) ursprünglich in seiner „besten Version“ ausgedacht hatte.

      Um es abzukürzen: Nach einigen Tagen intensiven Nachdenkens und einiger Gespräche mit Gott hatte ich eine Art Selbst-Erkenntnis. Worauf Gott wohl viele Jahre gewartet hatte, war meine bewusste Entscheidung, ein ganz bestimmter Menschen-Typ zu werden, welcher die „wahre Nachfolge Jesu“ beschreibt: EIN ERMUTIGER!

      Als ich mich 2008 ganz bewusst dafür entschied, meinem Egoismus den Kampf anzusagen und viel mehr Energie darauf zu verwenden, andere Menschen zu ermutigen und ihnen Hoffnung zu bringen, anstatt mich ständig nur um meine Karriere und mein Ego zu kümmern, da passierten plötzlich die verrücktesten Dinge. Nicht nur, dass ich auf einmal beruflich viel mehr Erfolg hatte, als je zuvor, nein, ich hatte plötzlich eine Leichtigkeit in allem, was ich tat, weil nun der Druck weg war, es mir und allen beweisen zu müssen.

      Das ist ein großes Problem in Deutschland, dass wir uns viel mehr nach der Anerkennung anderer sehnen, als dass wir uns fragen, was Gott wohl von uns denkt. Diese Sucht nach Anerkennung lässt den einen zum Workaholic werden und den anderen zwölfmal am Tag sein Instagram und Facebook checken, ob das letzte Selfie auch genügend Likes (!) bekommen hat. Unsere Gesellschaft suggeriert uns ständig, dass wir nicht gut genug sind und dass wir jeden Tag etwas zu beweisen haben, wenn wir mithalten wollen im Gedränge nach Anerkennung und Vorzeige-Erfolgen.

      Als ich mich entschied, ein Ermutiger zu werden, habe ich mich damit auch gleichzeitig ent-

      schieden, aus diesem Teufelskreis und Hamsterrad des Beifall-Suchens auszusteigen. Mein Fokus liegt nun täglich darauf, wie ich Gott und den Menschen dienen kann – anstatt mich, wie viele Jahre lang, täglich zu fragen „Worauf habe ich denn heute gerade Bock?“

      Dieses Leben nach dem Lustprinzip hatte ich 2008 satt – weil es einfach nie genug (!) war. Mein Herz schien damals ein großes Loch zu haben, durch das alles hindurchfiel, was ich mir holte, um vermeintlich glücklich zu sein. Wenn ich nun morgens aufstehe, habe ich seither ein bestimmtes Ritual: Ich sage spätestens beim Duschen, wenn ich einigermaßen bei klarem Verstand bin: „Gott, ich will DIR heute dienen! Du darfst mich gebrauchen, wenn du heute jemandem durch mich etwas Gutes tun willst!“

      Mit dieser Aussage startet mein Tag, und ich könnte euch sehr viele Mutmach-Geschichten erzählen, die ich durch diese neue Haltung erlebt habe. Vor einem Jahr zum Beispiel hatte ich eine Frau zum Coaching bei mir, die es durch diverse Krankheiten und familiäre Probleme nicht einfach hatte. Einige Wochen nach ihrem Besuch rief ich sie an, um mich zu erkundigen, ob das Coaching ihr geholfen habe, gezielt Schritte in die Veränderung zu machen, und wie es ihr denn ergangen sei.

      Sie sagte mir am Telefon, dass es ihr gut ginge und sie sehr fleißig an ihrem Verkaufsprogramm arbeite (sie ist solo-selbstständig), sie jedoch oft frustriert sei, weil ihr alter PC ab und zu so krass abstürze, dass schon einige Male der komplette Text eines ganzen Arbeitstages verschwunden sei!

      „Waaaaas?“, reagierte ich am Telefon. „Du schreibst sieben Stunden und dann ist das am nächsten Tag weg??!!“ „Ja, genau!“, antwortete sie.

      In diesem Moment hatte ich sofort den Impuls, ihr zu helfen und fragte sie, was denn ein PC, den sie sich vorstelle, kosten würde. Sie habe einen bestimmten Laptop vor Augen, doch habe sie für dieses Modell nicht das Geld, erklärte sie mir. Der nächste Impuls, den ich bekam (von oben – so arbeitet Gott mit seinen Ermutigern), war, ihr finanziell zu helfen: „Würde es dir helfen, wenn ich dir 500 € ausleihe?“ Ihre überraschte und freudige Reaktion: „Eeeeecht jetzt?“ „Klar, ich helfe dir gerne“, war meine Antwort. Doch kaum hatte ich es ausgesprochen, da wurde auch schon der nächste göttliche Impuls in mein Ohr geflüstert, und ich verstand sonnenklar diese Worte: „David, schenk ihr die 500 €!“

      Ich muss dazu sagen, dass ich kein wohlhabender Mensch bin; welcher

      Künstler in Deutschland ist das schon? Noch dazu bin ich gebürtiger Schwabe mit einer großen Leidenschaft für Schottland. Deswegen musste ich kurz schlucken, aber die Basis und Voraussetzung des Ermutiger-Daseins für Gott basiert ja zu 100 % darauf, dass ich Gott vertraue, dass er sich um mich kümmert und mich mit allem top versorgt, wenn ich mich um seine „Menschlein“ kümmere. Guter Deal finde ich. Kann man nachlesen in Matthäus 6,33 (HFA). Da heißt es: „Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.“

      Also sagte ich ihr: „Weißt du was, ich glaube, ich schenke dir die 500 € einfach!“ Ich weiß nicht, ob ihr schon mal erlebt habt, wie es sich anhört, wenn eine Frau am Telefon vor Freude ausrastet, aber ich glaube, ich hatte noch Tage später einen schweren Tinnitus im Ohr!

      Gesagt getan, ich überwies ihr das Geld sofort. Doch einige Minuten später, als ich auf die Uhr schaute und daran dachte, dass meine Frau Helena bald nach Hause kommen würde, hatte ich plötzlich das Szenario vor Augen, wie sie sich meine Geschichte anhören würde und mich dabei entsetzt anschaute. „Waaas? 500 €? Du weißt schon, dass wir keine Millionäre sind … Und du kennst die Frau doch gar nicht!“ Ein Glück, dass meine Frau mich liebt und obendrein noch ein großes Herz hat, sodass sie nur positiv auf meine verrückte Aktion reagierte und cool sagte: „Super! Gut gemacht! Ich freu mich, dass du ihr helfen konntest.“ Um meine Großzügigkeit zu rechtfertigen (was ich gar nicht gemusst hätte) sagte ich: „Weißt du Helena, ich glaube, dass Gott uns das sowieso doppelt zurückgibt, weil er es liebt, wenn man Menschen großzügig hilft!“

      Danach wurde nicht mehr darüber gesprochen. Das Leben ging weiter und einige Tage vergingen, bis ich plötzlich mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an meinem PC saß. Ich war gerade dabei, eine Überweisung online zu tätigen und stolperte beim Checken des Kontostands über einen mysteriösen Geldeingang von exakt 1.000 €. Ein Mann, den ich erst einmal im Leben gesehen hatte, hatte mir das Geld überwiesen und dazu geschrieben, er habe den göttlichen Impuls bekommen, mich in meiner Arbeit mit genau diesem Betrag zu unterstützen.

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