MännerMutMacher. Michael Stahl
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Название: MännerMutMacher

Автор: Michael Stahl

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783955784881

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СКАЧАТЬ dann blieb ich nicht stehen, sondern ging weiter, und woanders tat sich eine neue auf. Am 4. Advent war bereits über die Hälfte der Summe zusammen. Ich befürchtete, der Spendenzug würde irgendwann anhalten. Doch er hielt nicht an.

      Eine Geschichte aus dieser Zeit: Es ist Heiligabend, wer eine 6 würfelt, darf ein Geschenk auspacken. Meine Tochter überreicht mir ein Geschenk. Als ich schüttle, sind Metallgeräusche zu hören und ich dachte, ob sie mir wohl Schrauben eingepackt hat? Beim Auspacken kam zu meinem Erstaunen Geld heraus. Meine Tochter sagte voller Stolz: „Papa, das ist mein Beitrag, um dich nach Ruanda zu bringen.“ Ich war zu Tränen gerührt, und ehrlich gesagt habe ich immer noch keine Ahnung, wie sie so eine Summe erreichte.

      Noch im Dezember buchte ich den Flug, bezahlte das Hotel und schloss eine Reiserücktrittsversicherung ab. Ich dachte, wenn etwas Unvorhergesehenes kommen sollte, dann ist nicht das ganze Geld futsch.

      Bereits Mitte Januar waren die 10.000 € überschritten. Ein echtes Wunder. Im Vorfeld hätte ich so etwas nie für möglich gehalten.

      Drei Tage später bekam meine Frau die Diagnose Krebs. Ich dachte, ich sei im falschen Film. Sofort hatte ich die Krebsstorys meiner Eltern vor Augen. Paps verstarb 11 Monate nach der Diagnose 2012 und Mutter zwei Monate nach der Diagnose 2013.

      Am nächsten Tag saß ich am PC und schaltete nach einiger Zeit ERF

      POP ein, was ich nur hin und wieder mache. Es lief das Lied King of My Heart von Kutless. In dem Lied ist die Rede davon, dass der König meines Herzens der Wind in meinem Segel sein soll, der Anker in den Wellen, dass er es gut mit mir meinte und mich nicht im Stich lassen würde. Es passte perfekt in die Situation und gab mir Mut und Hoffnung. Ich machte es zu meinem Handy-Klingelton und wusste einfach, dass sich das Schicksal meiner Eltern bei meiner Frau nicht wiederholen würde. Die schwere Last blieb trotzdem.

      Dazu fielen mir noch zwei Sätze ein:

      - Das Leben ist echt nicht immer fair, aber Gott meint es immer gut.

      - Gott gibt uns nicht immer das, was wir wollen, aber alles, was wir brauchen.

      Zu meiner Frau sagte ich: „Schatz, ich habe keine Ahnung, wie tief das Tal ist, wie weit der Weg ist, aber eines Tages werden wir dahinten auf dem Berg sein, uns auf eine Bank setzen, eine Flasche Limo trinken und alles wird vorbei sein. Lass uns einen Tag um den anderen nehmen und uns keine Sorgen um das Morgen machen, denn das wird uns die Kraft für das Heute rauben. Gemeinsam werden wir es schaffen.“

      Dazu sagte ich noch: „Ich werde hier an dieser Stelle den Muskathlon nicht aufgeben. Ich kümmere mich um dich und um unsere Tochter, und wenn dann noch Zeit ist, trainiere ich. Was im Mai ist, wissen wir heute nicht.“

      Wir fuhren zusammen zu den Besprechungen in die Klinik, aber es kam alles ganz anders, als uns die Ärzte gesagt hatten: Der Krebs war nicht gutartig, sondern bösartig; nicht eine OP war nötig, sondern zwei; nicht nur eine Hormontherapie, nein, Chemo mit anschließender Bestrahlung kamen dazu. Das volle Programm. Aber jedes Mal, wenn eine schlechte Nachricht kam, kam auf der anderen Seite eine Spende oder ein Mut machendes Wort an – das gab mir neue Kraft.

      An unserer Tochter ging das nicht spurlos vorbei; es hat sie sehr beschäftigt. Sie hatte Angst, die Mama zu verlieren. Es waren viele Gespräche, tröstende und Mut machende Worte nötig.

      

Die beiden OPs waren überstanden und es war Anfang Mai. Wir gingen zusammen ins Krankenhaus, um die bevorstehende Chemotherapie zu besprechen. Ich erzählte den zuständigen Ärzten von meinem Muskathlon. Die Antwort: „Wir können darauf keine Rücksicht nehmen; Sie haben die Termine zu nehmen, die sie bekommen.“ Beim Blick auf die Termine sehe ich: Die erste Chemo ist eine Woche vor Abflug nach Ruanda und die zweite erst, wenn ich wieder zurück bin.

      Der Tag der ersten Chemo ist da, und meine Frau verträgt sie gut. Gott sei Dank! Ein paar Tage später bekomme ich auch die Freigabe von ihr, nach Ruanda fliegen zu dürfen.

      Vier Tage vor Abflug ist die 12. Patenschaft für ein Kind von Compassion vermittelt, und zwei Tage vor Abflug betete ein Mann des Gebetskreises aus unserem Dorf, dass noch jemand 120 € überweist. 20 Minuten später bekomme ich eine WhatsApp-Nachricht: 20.000 € sind voll für den König. Da hatte einer den Sturm, der über uns hinwegfegte, benutzt, um aus 10.000 € über 20.000 € zu machen.

      Einen Tag vor Abflug sagte meine inzwischen 9-jährige Tochter zu mir: „Papa, du kümmerst dich jetzt um die Kinder in Ruanda, und ich kümmere mich hier um die Mama.“ Wow, die Worte haben mich sehr berührt. Ich konnte mit ruhigem Herzen nach Ruanda fliegen. Freunde hatten ihre Hilfe angeboten, solange ich weg bin; aber es wurde keine einzige Hilfe nötig.

      Das Größte für mich in Ruanda war, nach 7 Stunden und 45 Minuten sowie 120 Kilometern und über 1800 Höhenmetern ins Ziel zu fahren, mein Patenkind in den Arm zu nehmen und den Jungen auf mein Fahrrad zu setzen. Alle Schmerzen und Anstrengungen waren vergessen. Mit der Gewissheit, das Richtige getan zu haben, und mit dankbarem Herzen kam ich aus Ruanda wieder. Das Erlebte gab mir neue Kraft und Mut für den weiteren Weg.

      Vom 3-wöchigen Chemo-Rhythmus ging es in den Wochen-Rhythmus. Ich kann mich noch gut erinnern: Es war

      Mitte Oktober gegen Ende der Chemotherapie. Ich saß an meinem Schreibtisch, schlug meine Bibel auf, las Matthäus 11 und blieb am Vers 29 hängen. Da spricht Jesus zu seinen Jüngern: „Ich meine es gut mit euch!“ (HFA Gerechtigkeitsbibel) Was für Mut machende Worte mitten in unsere Situation hinein!

      Mir liefen die Tränen herunter, denn da stand Jesus selbst hinter mir. Er legte mir die Hand auf die Schulter und sprach: „Mach dir keine Sorgen! Ich meine es gut mit deiner Frau, ich meine es gut mit deiner Tochter und ich meine es gut mit dir.“ Die Worte gaben mir neue Kraft und Mut, die letzten Stücke des Weges noch zu gehen.

      Nach der Chemo kam dann die Bestrahlung und im Januar 2018 die Reha. Diese Zeit war noch einmal sehr herausfordernd. Tochter, Schule und Job, alles unter einen Hut zu bringen. Aber mit den Worten und der Gewissheit im Rücken, dass er es gut meint, ging es.

      Es ist Palmsonntag 2018, ein herrlicher, warmer Frühlingstag mit strahlender Sonne. Unser Dorf liegt auf einem Hügel; für mich ist es „der Berg“, denn von allen Seiten aus geht es hoch. Ich mache mit meiner Frau einen Spaziergang. Wir setzen uns auf den fast höchsten Punkt auf eine Bank. Ich hole aus meinem Rucksack zwei Gläser und gieße Zitronenlimonade ein. Wir trinken sie und haben dabei Tränen in den Augen. Wir danken Gott, dass er uns da durchgeführt hat. Gott sei Dank, bis zum heutigen Tag ist sie krebsfrei.

      Das Leben ist echt nicht immer fair, aber Gott meint es immer gut mit dir! Gib niemals auf ! Steh auf !

      Gerd Gugel | Jg. 1967 | verheiratet | 1 Tochter| Stockach-Gomaringen | Fertigungsmeister

      Ich bin 1991 Christ geworden – alter Schwede, ist das lange her! Aber was heißt Christsein eigentlich ganz genau, fragen mich Freunde ab und zu. Nun, ich habe mich vor vielen Jahren entschieden, ganz bewusst ein Leben mit „Gott an meiner Seite“ zu leben. Die beste Entscheidung meines Lebens, über die ich mich bis heute jeden Tag aufs Neue freuen kann – als ob ich im Obelix-Style in einen Zaubertrank voller Freude gefallen wäre. Wie sich das anfühlt? Das könnt ihr nachlesen: im Neuen Testament in Apostelgeschichte 2 Vers 25, wo beschrieben wird, was ein Herz wirklich СКАЧАТЬ