Frausein zur Ehre Gottes. Hanna-Maria Schmalenbach
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Название: Frausein zur Ehre Gottes

Автор: Hanna-Maria Schmalenbach

Издательство: Bookwire

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783862567843

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СКАЧАТЬ Versammlungen) bis zu ihrer Teilnahme an allen Funktionen des Gemeindelebens (z. B. in den Gemeinden der Heilsarmee) vertreten und praktiziert. Einen Überblick über die Stellungnahmen einiger Freikirchen zum Thema gibt idea-Dokumentation Nr. 5/92. Gründliche theologische Erarbeitungen zur Stellung der Frau aus der beschriebenen traditionellen Sicht stellen die Monografien von Werner Neuer Mann und Frau in christlicher Sicht (1993) und Heinzpeter Hempelmann Gottes Ordnungen zum Leben (1997) dar. In einigen freien Gemeinden hat die aus dem Amerikanischen übersetzte Monografie von A. Strauch Die Revolution der Geschlechter (2001) eine große Bedeutung, die sich weitgehend an der Argumentation des CBMW orientiert, in der Darstellung allerdings auffällig kämpferisch wirkt. Einen für die deutsche freikirchliche Diskussion ebenfalls wesentlichen Beitrag zur Bestätigung der traditionellen Sicht stellt die Stellungnahme der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland von Klaus Riebesehl, Leitlinien zum Dienst der Frau in der Gemeinde (2004) dar. Eine konservative, aber eher versöhnende Position findet man bei Alfred Kuen in seiner gründlichen biblisch-theologischen Abhandlung Die Frau in der Gemeinde (1998).

      Während alle genannten Autoren sich deutlich für eine biblisch begründete hierarchische Beziehung zwischen Mann und Frau aussprechen, kommen sie doch für die Praxis des Gemeindelebens zu sehr unterschiedlichen Schlüssen von einem „totalen Redeverbot“ der Frau im Gottesdienst (Neuer 1993) bis zum Zugestehen ihres Predigtdienstes (Hempelmann 1997). Auch ihre Berufung ins Ältestenamt ist nicht in allen Gemeinden ausgeschlossen (z. B. Hardmeier 2013). Die Inkonsequenz, mit der hier Linien gezogen und über den Dienst der Frau in der Gemeinde entschieden wird, macht vielen Betrachtern zu schaffen (z. B. Hardmeier 2013, 157–158). Lakey weist darauf hin, dass unter traditionellen Auslegern in der Praxis Elemente von Gleichrangigkeit und von Hierarchie in bunter Mischung nebeneinander stehen (2010, 15–18).

      Von den Beiträgen zu einer egalitären Sicht unter Theologen im deutschen Sprachraum, die die Heilige Schrift als Autorität für Glauben und Leben hochhalten, ist das Buch von Christa Conrad Der Dienst der ledigen Frau in deutschen Glaubensmissionen (1998) zu erwähnen, das aus einer missionsgeschichtlichen Perspektive für eine biblisch begründete Gleichrangigkeit der Frau im geistlichen Dienst plädiert. Eine Zusammenstellung verschiedener Perspektiven und Aspekte aus egalitärer Sicht von unterschiedlichen Autoren ist das von Cornelia Mack und Friedhilde Stricker herausgegebene Buch Begabt und beauftragt (2000). Der ausführlichste theologische Beitrag, der sich in deutscher Sprache in Kreisen bibelgläubiger Christen aus egalitärer Sicht mit der „Frauenfrage“ befasst hat, ist bisher das aus dem Englischen übersetzte Buch von Marylin B. Smith und Ingrid Kern, Ohne Unterschied? Frauen und Männer im Dienst für Gott (2000), das die Position der Kommission für Frauenfragen der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) zum Thema darstellt. Eine übersichtliche Kurzdarstellung einer egalitären Sicht bietet das ebenfalls aus dem Englischen übersetzte Büchlein von John Ortberg Die Frau schweige? (2004). Neu hinzugekommen ist die ausführliche Behandlung des Themas aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive von Annegret Braun, Warum Eva keine Gleichstellungsbeauftragte brauchte (2019).

      In den Jahren seit der ersten Auflage dieses Buches hat die Frage nach Stellung und Dienst der Frau vor allem in freien Gemeinden und Organisationen konservativ-protestantischer Prägung in der westlichen Welt nach wie vor und immer wieder neu zu schweren Auseinandersetzungen und Gemeindespaltungen geführt.11 Auch im römisch-katholischen Kontext hat sich die Auseinandersetzung intensiviert, wobei es hier vor allem um Fragen des Zutritts von Frauen zu den Weiheämtern der Kirche geht (Berger 2011, 210–212).

      In der neueren Literatur fällt nun auf, dass man sich auf allen Seiten bemüht, die Schärfe in Ton und Wortwahl der Diskussion abzumildern. Das gilt besonders für die Vertreter eines hierarchischen Geschlechterverhältnisses. In ihrer Selbstbezeichnung fällt auf, dass sie ihre Sicht nicht mehr als „hierarchisch“ oder „traditionell“ bezeichnen wie früher, sondern als „komplementär“. Auch in ihrer Argumentation nehmen sie versöhnlichere Positionen ein, so Roland Hardmeier, Himmelstöchter! Warum die Stärke der Frau in der Kirche gebraucht wird. Und warum das biblisch ist (2013) und Ulrich Neuenhausen, Gemeinsam gesegnet: Männer und Frauen im Dienst für Jesus Christus (2018).

      Manche Autoren auf beiden Seiten fragen sich, wie es geschehen konnte, dass die Diskussion um die gottgewollte Stellung der Frau in der Gemeinde eine derart tiefe Spaltung in den Reihen bibelgläubiger konservativer Christen herbeiführen konnte, und suchen dringend nach Erklärungen, einigenden Perspektiven, ja neuen Paradigmen als Grundlage für die festgefahrene Diskussion (Husbands und Larsen 2007, 9; Sumner 2007, 250–265; George 2007, 266–288; Van Leeuwen 2007, 171–196; Lee-Barnewall 2016, 5–14; Westfall 2016, 1–6; Hiestand 2017, 101–118). Dabei nehmen auch Überlegungen zur Praxis einer von der Heiligen Schrift her erneuerten Geschlechterbeziehung in Ehe und Gemeinde und deren praktischen Konsequenzen für das Selbstverständnis und den Dienst der Frau zunehmend größeren Raum ein (z. B. LaCelle-Peterson 2008, Westfall 2016, Small 2020).

      Dieses Buch möchte, auch in der zweiten, aktualisierten Auflage, angesichts der beschriebenen Meinungsvielfalt einen differenzierten und abwägenden Beitrag zu der umstrittenen Thematik leisten, der sich auf den biblischen Gesamtbefund gründet.

      Aufgrund der engen Verflechtung der Rolle der Frau mit der Kultur, in der sie ausgelebt wird, habe ich dabei die Aussagen der Heiligen Schrift stets vor dem Hintergrund der Kulturen ausgelegt, in die sie direkt hineinsprechen, und auch die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen aus den Natur- und Humanwissenschaften über die Natur und Kulturen des Menschen in meine Überlegungen einbezogen.

      Dazu stelle ich in Kapitel 1 zunächst das komplexe Spannungsfeld der vielschichtigen Diskussion um das biblische Frauenbild vor. In Kapitel 2 geht es dann um eine Einführung in die kulturellen Aspekte, die unsere Thematik beeinflussen. Kapitel 3 stellt eine biblisch-theologische Betrachtung des biblischen Gesamtbefundes dar, die außer theologischen und hermeneutischen Ansätzen anderer Autoren auch die Ergebnisse von neurobiologischen, entwicklungspsychologischen und ethnologischen Studien in Beziehung zum Schriftbefund bringt. Ein kurzer kommentierter, geschichtlicher Überblick über die Rolle der Frau in der Kirchen- und Missionsgeschichte soll in Kapitel 4 das Bild abrunden. In Kapitel 5 werden die Befunde zusammengefasst und aus ihnen Richtlinien zur Kontextualisierung eines schriftgemäßen Frauenbildes erstellt, die es christlichen Mitarbeitern im interkulturellen Kontext ermöglichen, in jeder Kultur anzuknüpfen mit einem Frauenbild, das Gott ehrt und dem Evangelium kein unnötiges kulturelles Hindernis in den Weg legt.

      In einem Nachwort möchte ich abschließend auf den Stand der Diskussion um die Stellung der Frau in den christlichen Gemeinden evangelisch-konservativer Prägung in der englisch- und deutschsprachigen westlichen Welt eingehen und neue Tendenzen und Bemühungen aufzeigen, einen gemeinsamen Weg aus der festgefahrenen Situation zu finden. Möge Gott es schenken, dass wir diesen Weg finden und trotz der Meinungsvielfalt gemeinsam glaubwürdige Zeugen des Evangeliums Jesu Christi sein können!

      2 Diese Kritik wurde sogar 1974 in die Lausanner Verpflichtung aufgenommen und mit einer Mahnung zu mehr Demut an dieser Stelle verbunden (Beyerhaus et al. 1974, 15).

      3 Er stammt ursprünglich aus dem Umfeld des Ökumenischen Rates der Kirchen und schließt auch Vorgehensweisen ein, bei denen nicht der Heiligen Schrift, sondern dem jeweiligen kulturellen Kontext die Autorität und Kontrolle über den gesamten Prozess eingeräumt wird (Larkin 1988, 130). Inzwischen hat er sich auch in der evangelischen Missiologie evangelikaler Prägung durchgesetzt, allerdings unter der Vorgabe, dass die Heilige Schrift Autorität, Maßstab und Vorbild im Prozess der Kontextualisierung ist, der stets an ihr gemessen und kontrolliert wird (May 2005, 349).

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