Praxishandbuch SAP Business Warehouse mit BW/4HANA. Jürgen Noe
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Название: Praxishandbuch SAP Business Warehouse mit BW/4HANA

Автор: Jürgen Noe

Издательство: Автор

Жанр: Программы

Серия:

isbn: 9783960120278

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СКАЧАТЬ in nächster Zeit staatlich günstiger besteuert werden, entschließt sich Ihr Unternehmen, ein neues Stromprodukt speziell für Singles auf den Markt zu bringen. Der Marketing- und Produktabteilung fehlt jedoch eine verlässliche Aussage über einen konkurrenzfähigen Preis für das neue Stromprodukt.

      Da der Energiemarkt stark staatlich kontrolliert ist, melden alle Energieunternehmen, im Weiteren »Netzbetreiber« genannt, die Strompreise einer zentralen Stelle, der Bundesnetzagentur. Die Bundesnetzagentur erlaubt verschiedenen Anbietern, diese Informationen zu verarbeiten, um sie öffentlich und auch für Privatverbraucher zur Verfügung zu stellen. Die gestellte Aufgabe von der Marketing- und Produktabteilung beinhaltet daher, eine Liste aller aktuellen Netzbetreiber mit dem aktuell gültigen Preis für einen Single-Privathaushalt mit ca. 2500 kWh Jahresverbrauch zu erstellen. Für unser Beispiel soll die Preisermittlung sehr stark vereinfacht werden. Der Preis soll in einem ersten Schritt nur anhand des Netznutzungsentgelts berechnet werden. Ein Netzbetreiber kann dabei den Strom an verschiedene postalische Orte in Deutschland liefern. Dies sind die sogenannten Liefergebiete. Die von der Marketingabteilung geforderte Liste soll folgende Felder enthalten:

       Postleitzahl Liefergebiet

       Ort Liefergebiet

       Netzbetreibername

       Sitz des Netzbetreibers (Ort)

       Postleitzahl des Netzbetreibers

       Höhe Netznutzungsentgelt (NNE)

      Da der gesamte Energiemarkt reguliert ist, können Sie auf einen Anbieter zurückgreifen, der die zur Lösung des Fallbeispiels benötigten Informationen, wie Netzbetreiber auf PLZ-/Ort-Ebene und die zugehörigen Kosten, vorhält. Die Firma ene’t aus Hückelhoven stellt diese mit vielen weiteren zusätzlichen Informationen in Ihrem Downloadbereich zur Verfügung. Unter der URL https://download.enet.eu/uebersicht/datenbanken finden Sie eine Reihe von öffentlich zugänglichen Daten, wie Abbildung 2.1 zeigt.

      Abbildung 2.1: Frei verfügbare ene’t-Datenbanken

      Laden Sie sich von dieser Seite die ZIP-Datei für Netznutzung Strom als CSV und MSSQL herunter und speichern Sie beide Dateien lokal auf Ihrem PC. Anschließend entpacken Sie die Dateien in einen Ordner Ihrer Wahl. Schauen Sie sich den Ordner mit den entpackten CSV-Dateien kurz an und scrollen Sie etwas die Seite hinunter bis an die Stelle aus Abbildung 2.2.

      Abbildung 2.2: Auszug aus ene’t-Dateien

      Die vorliegenden Daten enthalten nur einen Ausschnitt der gesamten Datenmenge. Dieser reicht für unser Fallbeispiel jedoch aus. Anhand der Dateinamen sehen Sie, dass das Datenmodell von ene’t normalisiert vorliegt. Die Daten zur Lösung der Aufgabenstellung sind daher auf mehrere Dateien bzw. Tabellen aufgeteilt.

      Die Lösung erfordert eine Tabelle, die Ihnen pro Postleitzahl und Ort den aktuellen Netzbetreiber liefert. Für den Sitz des Netzbetreibers und die Postleitzahl des Netzbetreibers benötigen Sie seine Stammdaten. Zum weiteren Verständnis hilft, dass das deutsche Stromnetz in viele kleinere Stromnetze aufgeteilt ist. Jedes dieser kleineren Stromnetze hat eine eindeutige Netznummer zur Identifikation erhalten. Jeder Netznummer ist dabei eindeutig ein Netzbetreiber zugeordnet. Die Preiskalkulation erfolgt über eine Tabelle mit dem Netznutzungsentgelt.

      Konkret sind für das Fallbeispiel nur die in Tabelle 2.1 ausgewiesenen ene’t-Tabellen erforderlich:

ene’t-Tabelle Beschreibung
Netzbetreiber Stammdaten des Netzbetreibers, wie Adresse, Bundesland, Kontaktdaten, …
Netze Stammdaten mit Zuordnung des Netzbetreibers zur Netznummer
PLZ_Netzbetreiber Liste aller Postleitzahlen und Orte mit zugeordneter Netznummer
Netznutzungsentgelt Netznutzungsentgelt pro Netznummer

      Tabelle 2.1: enet’t-Tabellen für Fallbeispiel

      Ich möchte die einzelnen Kostenkomponenten kurz näher erläutern und die notwendigen Beziehungen zwischen den benötigten ene’t-Tabellen darstellen, um die entsprechenden Teilkomponenten der Kosten zu erhalten.

      Die Ermittlung der Kosten möchte ich Ihnen anhand eines Netzbetreibers in 66111 Saarbrücken exemplarisch zeigen. Öffnen Sie die CSV-Datei für PLZ_Netzbetreiber in Excel. Filtern Sie auf die Postleitzahl 66111. Als Netznummer finden Sie im Feld Netz-Nr. den Wert 66117001.

      Für das Netznutzungsentgelt öffnen Sie die zugehörige CSV-Datei Netznutzungsentgelt.csv. Sie stellen fest, dass die Datei aus sehr vielen Spalten mit unterschiedlichen Werten besteht. Diese Datei liegt im Kennzahlenformat vor. Für die Lösung wird nur ein Teilausschnitt benötigt. Das Netznutzungsentgelt soll für Single-Privathaushalte mit einem Eintarif-Drehstromzähler ermittelt werden. Folgende Spalten werden benötigt:

       Netz_Nr

       ID

       GUELTIG_SEIT

       GUELTIG_BIS

       Ms_o_LM_HH_GP

       MS_o_LM_HH_AP

      Filtern Sie in der Spalte Netz_Nr wieder auf den Wert 66117001, in der Spalte Status_ID auf 1 und im Feld GUELTIG_BIS auf 31.12.2999. Der Grundpreis ist in der Spalte MS_o_LM_HH_GP, der Arbeitspreis pro kWh in der Spalte MS_o_LM_HH_AP gespeichert. Die Formel zur Berechnung lautet folgendermaßen:

      Berechnung Netznutzungsentgelt

      Generelle Formel:

      »Grundpreis« [€/Jahr] + Verbrauch [kWh/Jahr] * »Arbeitspreis« [Cent/(kWh)] / 100 [Cent/€]

      Für die Netznummer 66117001 ermittelt sich demnach das Netznutzungsentgelt wie folgt:

      35 [€] + 2500 [kWh] * 5,12 [Cent/kWh] / 100 [Cent/€] = 163,00 €.

      Mit diesem Wissen kann prinzipiell ein erster Datenfluss gebaut werden. Für die weitere Modellierung ist noch ein Punkt wichtig: Soll ein rein feldbasierter, ein rein InfoObject-basierter Ansatz oder ein Mixed-Modeling-Ansatz verfolgt werden?

      Mit SAP BW/4HANA ist ein rein feldbasiertes Modellieren prinzipiell möglich. Beim feldbasierten Modellieren verzichten Sie auf das Anlegen von InfoObjects und nutzen ausschließlich die Felder aus den Tabellen der angeschlossenen Systeme. Dies hat den Vorteil, dass Sie schnell einen Prototypen entwickeln können, um dem Fachbereich die ersten Ergebnisse zu präsentieren. Dies ermöglicht Ihnen auch ein operatives Reporting auf den nahezu unveränderten Quelldaten. Ebenfalls damit verbunden sind Möglichkeiten zum schnellen Verifizieren der СКАЧАТЬ