Название: Das gefährliche Spiel
Автор: Barbara Cartland
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
isbn: 9781782139089
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Natürlich, dachte sie plötzlich, das ist die Lösung. Warum soll nicht Wilhelmina den König heiraten?
Sie hat lange genug versucht, einen Ehemann zu finden. Und obwohl sie sich so bitter über König Miklos beklagt hat, wird die Aussicht, eine Königin zu werden, alle ihre Einwände beseitigen. Sie würde ihn bestimmt widerspruchslos heiraten, wenn sie nur eine Krone auf ihrem Kopf würde tragen können.
„Der Patenonkel kann Wilhelmina der Königin als Alternative vorschlagen“, sagte Zenka laut.
Während sie sprach, öffnete sich die Tür und die Herzogin trat ein.
„Ich bin gekommen, um mit dir zu reden, Zenka“, sagte sie.
„Ich habe nichts hinzuzufügen, was ich nicht schon gesagt hätte“, erwiderte Zenka.
„Das wird sich herausstellen“, antwortete die Herzogin. „Ich hoffe, daß du dir im Klaren darüber bist, daß dein Benehmen deinen Vormund ebenso aufgeregt hat wie mich.“
Zenka dachte, daß es unwahrscheinlich sei, daß irgendetwas, was sie sagte oder tat, die Herzogin aufregen könnte, aber sie erwiderte höflich: „Es tut mir leid, wenn ich meinen Paten verärgert habe, als ich es ablehnte, mich den Wünschen der Königin zu fügen. Aber sie hätte mich erst einmal fragen müssen. Es war ihre Idee, mich wie ein Paket über den Ladentisch zu verkaufen, natürlich in den Union Jack eingewickelt. Aber unglücklicherweise habe ich einen eigenen Willen.“
Die Herzogin lächelte unfreundlich und setzte sich dann in einen Sessel nahe beim Kamin.
„Darf ich annehmen, daß du über diesen Vorschlag nachgedacht hast, bevor du deine Entscheidung getroffen hast?“
„Da gibt es nichts nachzudenken“, sagte Zenka. „Wie ich bereits bemerkt habe, habe ich nicht die Absicht, einen Mann zu heiraten, den ich nicht liebe. Vielleicht weißt du es nicht, aber mein Vater und meine Mutter haben aus Liebe geheiratet.“
Sie sah die Herzogin an und stellte fest, daß diese wirklich nichts davon wußte.
Dann fuhr sie fort: „Mein Vater hat meine Mutter zum ersten Mal gesehen, als sie sechzehn Jahre alt war. Es war auf einem Ball zu Ehren einer ihrer Cousinen, den sie für eine Stunde besuchen durfte. Sie war noch ein Schulmädchen, aber er wußte vom ersten Augenblick an, daß er sie liebte und sie heiraten würde.“ Zenkas Stimme klang rauh, als sie weitersprach. „Sie mußten zwei Jahre warten, aber keiner von ihnen hat jemals einen anderen angesehen. Und als sie schließlich heiraten konnten, waren beide überglücklich.“
„Das ist ein Ausnahmefall, wie du selbst wissen dürftest“, sagte die Herzogin ungerührt. „Die meisten Mädchen heiraten einen Mann, der von ihrer Mutter oder ihrem Vater ausgewählt wird.“
„Das weiß ich“, erwiderte Zenka. „Aber ich bin der Meinung, daß es eine grausame und unmenschliche Tradition ist. Ich habe jedenfalls vor, zu warten, bis ich mich verliebe, wie mein Vater und meine Mutter es getan haben.“
„Und wenn dies nun niemals geschieht?“
„Dann werde ich eben eine alte Jungfer.“
„Und lebst bei uns in Schottland?“ fragte die Herzogin.
„Bist du so wild darauf, mich loszuwerden?“
„Außerordentlich wild!“ sagte die Herzogin unverblümt.
Ihre Antwort war eine Überraschung für Zenka, die sie mit großen Augen ansah, während die Herzogin erklärte: „Um ganz ehrlich zu sein: Ich will keine andere Frau in meinem Hause haben. Und da wir nun schon offen miteinander reden, möchte ich dir auch sagen, daß ich dich nicht leiden kann - ich mag deinen Charakter nicht - und deine Erscheinung ist sehr störend, um es harmlos auszudrücken.“
„Du bist wirklich sehr offen!“
„Ich wüßte keinen Grund, warum ich es nicht sein sollte“, erwiderte die Herzogin. „Du bist keine Verwandte meines Mannes. Er hat dich nur aus Mitleid aufgenommen.“
„Er wollte mich haben und ... die Herzogin Anne auch, solange sie lebte“, sagte Zenka leise.
„Das ist schon möglich“, erwiderte die Herzogin Kathleen. „Ich habe keinen Grund, dich zu lieben. Und du bedeutest mir gar nichts. Du störst lediglich mein Glück.“
„Ich wage es, zu behaupten, daß ich jemand anderen finden werde, der mich haben will.“
„König Miklos wird derjenige sein, der dich bekommen wird!“
„Ich sprach nicht davon, daß ich heiraten will.“
„Das macht es natürlich sehr schwierig“, erwiderte die Herzogin langsam.
„Warum?“ fragte Zenka.
„Weil dein Vormund und Pate der Königin bereits die Zustimmung in deinem Namen gegeben hat.“
„Dann muß er jetzt seinen Fehler zugeben.“
„Glaubst du wirklich, daß das möglich ist, ohne daß er einen Narren aus sich macht?“
„Er hätte mich zuerst fragen müssen!“
„Glaubst du wirklich, daß die Königin darauf eingehen wird, wenn ein dummes Gänschen von achtzehn Jahren sich ihren Wünschen widersetzt? Dies ist ein Königlicher Befehl, wie du sehr wohl weißt. Es geht nicht darum, ob du die Königin von Karanya werden willst oder nicht. Es wurde dir befohlen, den König zu heiraten, und damit ist die Angelegenheit erledigt.“
„Aber nicht für mich!“ rief Zenka. „Und wenn ich es vom Buckingham Palast hinunterschreien muß, wenn ich es der Königin persönlich sagen muß, ich werde es tun, bevor ich einen Mann heirate, den ich nicht einmal kenne und der nur an mir interessiert ist, weil ich ein Repräsentant der britischen Krone bin.“
„Du solltest stolz darauf sein!“
„Das bin ich aber nicht, und damit ist für mich die Sache erledigt“, rief Zenka entschlossen. „Es tut mir leid, daß ich den Paten in eine unangenehme Situation versetzt habe, aber es ist seine eigene Schuld.“
Die Herzogin seufzte.
„Nun gut, Zenka, ich hatte nicht den Wunsch, dich vor eine Alternative zu stellen. Aber du läßt mir keine andere Wahl.“
„Eine Alternative?“ fragte Zenka überrascht.
„Eine Alternative zu der Aussicht, die Königin von Karanya zu werden, worum dich die meisten Mädchen beneiden würden. Eine romantische Aussicht!“
„Der Meinung bin ich nicht. Aber was ist die Alternative?“
Die Herzogin schien einen Augenblick zu überlegen, dann sagte sie: „Da dein Vormund unmöglich zur Königin gehen und ihr sagen kann, daß du dich ihren und seinen Wünschen widersetzt und daß er keine Autorität über dich hat, gibt es nur eine Erklärung für deine Weigerung: Du hast den Wunsch, dein Leben in den Dienst der anderen zu stellen.“
Zenka СКАЧАТЬ