Название: Das gefährliche Spiel
Автор: Barbara Cartland
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
isbn: 9781782139089
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Der Herzog legte seine Hand auf Zenkas Schulter und sagte: „Du siehst sehr schön aus, Zenka. Der Prince of Wales hat mir zu einem so hübschen Mündel gratuliert.“
„Danke, Pate“, gab Zenka lächelnd zurück. „Und ich schätze mich sehr glücklich, einen solch charmanten Vormund zu haben.“
Der Herzog lächelte, klopfte ihr nochmals auf die Schulter und folgte dann eilig seiner Gattin.
Am frühen Nachmittag des nächsten Tages kam Zenka mit einer der Königlichen Kutschen am Haus der Stirlings am Hannover Square an.
Es hatte ihr viel Freude bereitet, die Königin in den Hyde Park zu begleiten, und sie hatte sich sehr amüsiert, als eines der Kinder auf dem Rasen rief, als der Ballon in die Höhe stieg: „Seht! Da fliegt die Königin in den Himmel!“
Sie hatte es vermieden, mit Wilhelmina zusammen zu sein. Sie wußte, daß es unfreundlich war. Aber Wilhelmina hatte sie mit ihren Klagen und ihrem bösen Geschwätz so gelangweilt, daß sie die Nase von ihr voll hatte.
Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie während eines Besuches in Preußen einen Monat lang in der Gesellschaft Wilhelminas und ihrer Brüder und Schwestern verbringen mußte, die alle ebenso langweilig waren.
Nie wieder hatte man sie eingeladen. Zenka glaubte, den Grund zu kennen. Einer der älteren Brüder Wilhelminas hatte auffallendes Interesse an ihr gezeigt. Aber seine Familie betrachtete sie nicht als eine geeignete Partie für einen ihrer Söhne.
Prinz Ladislas mochte ihr zwar große Schönheit hinterlassen haben, aber es war ihm nicht möglich gewesen, ihr ein Vermögen zu vererben.
Die Königlichen Hoheiten Europas waren sich jedoch einig darin, daß Geld wertvoller als Schönheit war, wenn es um die Heirat ihrer Söhne ging, und eine große Mitgift mehr Sicherheit bot als die Fähigkeit, einem Mann den Kopf zu verdrehen.
In dem Augenblick, als sie das Haus ihres Paten betrat, fühlte Zenka, daß sich etwas Außergewöhnliches ereignet hatte.
Sie wußte nicht warum, aber sie hatte des Öfteren gewisse Vorahnungen, wegen derer man sie in Schottland „Fee“ nannte. Niemals hatte sie diesen Dingen jedoch irgendeine Beachtung geschenkt, wenn sie sich nicht speziell auf ihre eigene Person bezogen.
Jetzt plötzlich wurde sie sich dieses Gefühls klar, als sie in der häßlichen, dumpfen Halle stand.
Obwohl es ein heißer Tag war, fror es sie. Sie versuchte, über sich selbst zu lachen, aber es war ihr, als würde sie die Kälte ihres eigenen Grabes fühlen.
Sie verspürte den unwiderstehlichen Drang fortzulaufen, bevor sie dann doch die Treppe zu dem großen Salon im ersten Stock hinaufstieg.
„Ich bin sicher übermüdet“, sagte sie sich beruhigend.
Sie nahm ihren kleinen Strohhut ab und ordnete ihr schönes rotes Haar. Sie trug ein gestreiftes Seidenkleid, das unter den Prinzessinnen viel Bewunderung hervorgerufen hatte.
Dann trat sie in den Salon.
Die Herzogin saß vor dem Kamin auf einem Sofa, ihre Lippen waren vor Konzentration aufeinandergepreßt, während sie stickte.
Der Herzog stand neben ihr, mit dem Rücken zum leeren Kamin. Zenka hatte das Gefühl, als würde er sich gerne wärmen. Er schien zu frieren.
Dann zwang sie sich, näher zu gehen, und sagte lächelnd: „Ich bin zurück, Pate. Es ist früher, als ich dachte.“
„Schön, dich zu sehen, Zenka.“
Er küßte sie auf die Wange, und Zenka knickste vor der Herzogin.
„Ich hoffe, du hast dich mit deinen großartigen Verwandten amüsiert“, sagte die Herzogin.
Es war nicht zu überhören, daß sie alles andere als dies wünschte.
„Es war ein großartiges Erlebnis“, erwiderte Zenka. „Und ich werde es niemals vergessen. Die Königin war wunderbar im Hyde Park. Sie muß entsetzlich müde sein nach diesen drei Festtagen.“
„Sie ist aus Eisen“, bemerkte die Herzogin, und ihre Worte klangen nicht wie ein Kompliment.
Dann sah sie den Herzog an, als wollte sie ihn zum Reden auffordern.
Er räusperte sich, bevor er sagte: „Setz’ dich, Zenka. Ich muß dir etwas mitteilen.“
Ihr Gefühl hatte sie also nicht betrogen. Irgendetwas stimmte nicht, aber sie hatte keine Ahnung, was es sein könnte.
Während sie sich setzte, fühlte sie ein unangenehmes Prickeln in ihrem Körper. Ihre Hände waren eiskalt.
Sie legte den Hut neben sich und fragte: „Worum handelt es sich, Pate?“
„Ich hatte eine kurze Unterredung mit der Königin, nachdem sie Samstag früh aus Windsor angekommen war“, sagte der Herzog.
Zenkas Augen beobachteten sein Gesicht, er sah sie jedoch nicht an, und sie hatte das Gefühl, daß das, was er ihr zu sagen hatte, ihn selbst sehr aufregte.
„Du kannst dir sicher vorstellen, daß Ihre Majestät nur wenig Zeit hatte“, fuhr der Herzog fort. „Sie mußte die Blumen begutachten, die man im Palast abgegeben hatte - wunderschöne Blumen -, und sie mußte selbstverständlich noch ein wenig vor dem Familienessen ruhen.“
„Zu dem wir nicht eingeladen waren“, warf die Herzogin bitter ein.
„Wir sind nicht königlicher Herkunft, meine Liebe“, erwiderte ihr Gatte.
„Natürlich nicht - nicht wie Zenka!“ zischte die Herzogin.
„Warum wollte die Königin dich sehen, Pate?“ fragte Zenka.
„Darüber will ich mit dir sprechen, Zenka“, sagte der Herzog wohlwollend. „Die Königin hat mir mitgeteilt, daß sie es jetzt, nachdem du achtzehn Jahre alt geworden bist, an der Zeit hielt, eine Heirat für dich zu arrangieren!“
Alles hatte Zenka erwartet, aber nicht dies. Ihre Augen weiteten sich, und für einen Augenblick war sie sprachlos.
Dann fragte sie: „Warum sollte die Königin für mich eine Heirat arrangieren? Sie hat doch keine Veranlassung dafür.“
„Du vergißt, daß die Königin deiner Mutter sehr zugetan war“, erwiderte der Herzog. „Sie hat mit großer Herzlichkeit von ihr und auch von deinem Vater gesprochen. Sie hat den Schock, den ihr die Nachricht vom Tode deiner Eltern bereitet hat, bis heute nicht verwunden.“
„Für mich war es sicher auch ein Schock“, sagte Zenka leise, „aber ich möchte nicht, daß die Königin für mich eine Heirat arrangiert. Ich habe nicht die Absicht, jetzt schon zu heiraten.“
„Es ist eine große Ehre, meine Liebe, daß Ihre Majestät sich Gedanken über deine Zukunft macht.“
„Das weiß ich“, sagte Zenka schnell. „Aber ich möchte meinen Ehemann selbst auswählen. Ich will nicht СКАЧАТЬ