Verfahrenstechnik für Dummies. Burkhard Lohrengel
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Название: Verfahrenstechnik für Dummies

Автор: Burkhard Lohrengel

Издательство: John Wiley & Sons Limited

Жанр: Техническая литература

Серия:

isbn: 9783527827008

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СКАЧАТЬ –269 °C,

       Stickstoff: –196 °C,

       Sauerstoff: –183 °C,

       Methan: –162 °C,

       Chlor: –34 °C,

       Methanol: 64,7 °C,

       Ethanol: 78,3 °C,

       Wasser: 100 °C,

       Schwefelsäure: 290 °C,

       Schwefel: 445 °C,

       Aluminium: 2470 °C.

      

Sie sehen, dass Ethanol und Wasser unterschiedliche Siedepunkte haben. Dies können Sie ausnutzen, um reinen Alkohol zu erzeugen. Sie müssen das Wasser-Alkohol-Gemisch nur auf eine Temperatur zwischen 78 °C und 100 °C erhitzen, damit der Alkohol verdampft, das Wasser dagegen nicht.

      Siedepunktverschiebung

      Den Siedepunkt einer reinen Flüssigkeit können Sie verschieben. Dazu benötigen Sie weniger Kraft, als wenn Sie Ihr Sofa verschieben wollen. Zur Siedepunktverschiebung müssen Sie bloß schwerer lösliche oder unlösliche Stoffe in die Flüssigkeit geben. Wird eine nichtflüchtige Substanz in einer Flüssigkeit gelöst, sinkt der Dampfdruck. Dieser Vorgang wird als Dampfdruckerniedrigung bezeichnet. Sinkender Dampfdruck bedeutet, dass weniger Dampf aus der Flüssigkeit entweicht, der Siedepunkt verschiebt sich dadurch zu höheren Temperaturen.

      

Sie wollen Spaghetti kochen. Um den Geschmack der Spaghetti zu erhöhen, geben Sie Salz als Feststoff, also als nichtflüchtige Substanz, in das Wasser. Sie wollen primär nicht den Siedepunkt verschieben, das Würzmittel Salz ist vielmehr für den Geschmack der Spaghetti erforderlich. Das gelöste Salz verteilt sich gleichmäßig im Wasser. Nun wirken nicht nur die Anziehungskräfte zwischen den Wassermolekülen: mit einem Mal ist auch noch ein fremder Stoff da! Jetzt entsteht eine zusätzliche Anziehungskraft zwischen den Wassermolekülen und den Salzatomen. Die Salzatome binden das Wasser zusätzlich. Dadurch wird es für die Wassermoleküle schwieriger, aus dem Wasser zu verdampfen, die Austrittsarbeit der Wassermoleküle wird durch das Salz erhöht. Die höhere Austrittsarbeit bewirkt, dass bei gleicher Temperatur weniger Moleküle des Wassers von der flüssigen in die gasförmige Phase übertreten können als bei der reinen Substanz. Das führt zu der Konsequenz, dass Sie die Temperatur erhöhen müssen, damit gleich viel Wasser verdampft, der Siedepunkt hat sich erhöht. Aber keine Sorge, Ihr Salzwasser siedet bei normaler Salzzugabe bei etwa 101 °C, den Unterschied bemerken Sie beim Kochen überhaupt nicht (und auch nicht in der Stromrechnung).

      Ist das Wasser salzgesättigt, liegt der Siedepunkt bei 108 °C. Das werden Sie Ihren Geschmacksnerven aber auch kaum zumuten wollen.

      Gefrierpunktserniedrigung

      

Eine gesättigte Kochsalzlösung hat einen Gefrierpunkt von –21,3 °C. Bei niedrigeren Temperaturen (die in Mitteleuropa allerdings sehr selten auftreten), wird kein Salz mehr gestreut, es wäre schlichtweg wirkungslos. Sollten im Winter wieder einmal Temperaturen unter –22 °C auftreten, können Sie guten Gewissens das Streusalz im Haus lassen und sich vor den warmen Ofen setzen.

      Dampfdruckkurve

      

Die Dampfdruckkurve zeigt in grafischer Darstellung die Abhängigkeit des Dampfdrucks eines reinen Stoffs von der Temperatur. Sie beginnt am Schmelzpunkt und endet am kritischen Punkt.

      Sie haben bemerkt, dass der Phasenübergang flüssig zu gasförmig in der Technik von besonderer Bedeutung ist. Daher ist es sinnvoll, diesen Phasenübergang möglichst einfach darzustellen. Hierzu dient die Dampfdruckkurve.

      Darstellung der Dampfdruckkurve

      Der Übergang von der flüssigen zur gasförmigen Phase erfolgt am Siedepunkt. Da eine Flüssigkeit siedet, wenn ihr Dampfdruck gleich dem vorherrschenden Umgebungsdruck ist, ist die Siedetemperatur vom Druck abhängig, wie Abbildung 2.19 verdeutlicht. Je höher der Druck ist, desto höher ist auch der Siedepunkt. Wenn Sie den Druck erniedrigen, beginnt eine Flüssigkeit früher zu sieden.

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Wenn Sie von der Nordsee aus auf den höchsten Berg der Erde (Mt. Everest, 8848 m) steigen, beginnt Ihr Wasser bei immer geringeren Temperaturen zu sieden. Der Luftdruck in der Höhe des Mt. Everest beträgt 0,325 · 105 Pa, also nur noch 32,1 % des Atmosphärendrucks an der Nordsee. Ihr Wasser siedet daher bereits bei 71 °C. Ob das allerdings die Mühe wert ist auf den Mt. Everest zu steigen (ganz zu schweigen von der fußläufigen Anreise), müssen Sie selbst entscheiden.

      

Da Ihr Wasser bereits bei 71 °C siedet, müssen Sie Ihre Eier auch bei dieser Temperatur hartkochen, was wesentlich länger dauert. Sie sehen, Ihr Frühstück wird nicht schneller fertig.

      Auf dem Mt. Everest haben Sie das Gegenteil eines Schnellkochtopfs, in dem ja bei hohem Druck gearbeitet wird, damit die Siedetemperatur steigt und Ihre Kartoffeln in wesentlich kürzerer Zeit gar sind als bei Umgebungsdruck!

      

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