Intention. Lynne McTaggart
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Название: Intention

Автор: Lynne McTaggart

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783954840137

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СКАЧАТЬ Duplikat zu sehen: Die Linie der Computersimulation lag genau über der, die die Ergebnisse des realen Experiments darstellte. Sie hatte in dem kleinen Kristall kein Artefakt, sondern etwas Reales beobachtet, das sie jetzt in ihrer Computersimulation reproduziert hatte. Sie hatte sogar eingezeichnet, wo sich die Atome im Diagramm befinden sollten, wenn sie den üblichen physikalischen Gesetzen gehorcht hätten. Doch dort waren sie nun auf einer Linie – ein Gesetz für sich.

      Spät an diesem Abend schrieb sie Rosenbaum eine vorsichtige EMail: „Ich muss Ihnen morgen Früh etwas Interessantes zeigen.“ Am nächsten Tag untersuchten sie ihre Darstellung. Es gab keine andere Möglichkeit, wie sie beide erkannten: Die Atome hatten sie völlig ignoriert und orientierten sich an der Aktivität der Nachbaratome. Ganz egal, ob sie den Kristall einem starken Magnetfeld aussetzte oder die Temperatur erhöhte, die Atome setzten sich über den Eingriff von außen hinweg.

      Das ließ sich nur so erklären, dass die Atome in dem Musterkristall sich im Inneren wie ein einziges riesiges Atom organisierten und verhielten. Alle Atome, so stellten sie etwas beunruhigt fest, mussten miteinander „verstrickt“ oder „verschränkt“ sein.

      * * *

       Das Phänomen der Nicht-Lokalität

      Einer der seltsamsten Aspekte der Quantenphysik ist ein Merkmal, das Nicht-Lokalität oder poetisch auch „Quantenverschränkung“ genannt wird. Der dänische Physiker Niels Bohr entdeckte, dass subatomare Teilchen wie Elektronen oder Photonen, sobald sie einmal in Kontakt miteinander waren, sich gegenseitig weiterhin „erkennen“ und sich immer zeitgleich über jegliche Entfernung hinweg gegenseitig beeinflussen, obwohl gewöhnliche Parameter fehlen, die nach Ansicht der Physiker Einfluss ausüben könnten, wie ein Austausch von Energie oder ein Einwirken von Kräften. Wenn Teilchen verschränkt sind, wird die Reaktion eines Teilchens – beispielsweise die magnetische Orientierung – das andere immer in die gleiche oder in die entgegengesetzte Richtung beeinflussen, unabhängig davon, wie weit sie voneinander entfernt sind. Erwin Schrödinger, einer der ursprünglichen Mitbegründer der Quantentheorie, glaubte, dass die Entdeckung der Nicht-Lokalität nicht weniger als das Definitionsmerkmal der Quantentheorie darstelle – ihre zentrale Voraussetzung und Aussage.

      Verschränkte Teilchen verhalten sich wie ein Zwillingspaar, das bei seiner Geburt getrennt wird, aber immer die gleichen Interessen und eine telepathische Verbindung aufrechterhält. Beispiel: Ein Zwilling lebt in Colorado, der andere in London. Obwohl sie sich nie mehr begegnen, mögen beide die Farbe Blau. Beide werden Ingenieure. Beide fahren gern Ski; ja, wenn einer hinfällt und sich in Vail (Skiort in Colorado) das rechte Bein bricht, bricht sich auch der andere Zwilling im selben Moment das Bein, obwohl er über 5000 Kilometer entfernt ist und gerade bei Starbucks Latte macchiato schlürft ...4

      Albert Einstein weigerte sich, die Nicht-Lokalität zu akzeptieren, und tat sie als „spukhafte Fernwirkung“ ab. Diese Art instantaner, also völlig zeitgleicher Verbindung setzt voraus, dass sich Informationen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, so argumentierte er in einem berühmten Gedankenexperiment, das seiner eigenen Speziellen Relativitätstheorie widersprechen würde.5 Seit Einstein diese Theorie aufgestellt hatte, wurde mit der Lichtgeschwindigkeit (299 792 ,458 Kilometer pro Sekunde) als Obergrenze berechnet, wie schnell ein Ding ein anderes beeinflussen kann: Dinge sollten andere nicht schneller beeinflussen können als die Zeit, die der erste Gegenstand brauchen würde, um sich mit Lichtgeschwindigkeit auf den zweiten zuzubewegen.

      Doch haben moderne Physiker wie Alain Aspect und seine Kollegen in Paris eindeutig nachgewiesen, dass die Lichtgeschwindigkeit in der subatomaren Welt keine absolute äußere Grenze darstellt. Aspect feuerte in einem Experiment von einem einzelnen Atom zwei Photonen ab und zeigte, dass die Messung des einen Photons augenblicklich die Position des zweiten beeinflusste6, sodass es das gleiche oder, wie Charles H. Bennett (Physiker bei IBM) einmal formulierte, das „entgegengesetzte Glück“7 hatte, also Spin oder Aufenthaltsort. Die zwei Photonen kommunizierten weiterhin miteinander und was immer dem einem widerfuhr, das passierte genauso (oder als Gegenteil davon) dem anderen. Heute akzeptieren selbst die konservativsten Physiker die Nicht-Lokalität als ein eigentümliches Merkmal der subatomaren Wirklichkeit.8

       Die Bell’sche Ungleichung

      Die meisten Quantenexperimente umfassen den einen oder anderen Versuchsaufbau zur Bell’schen Ungleichung. Dieses in der Quantenphysik berühmte Experiment führte John Bell durch, ein irischer Physiker, der eine praktische Messmethode entwickelte, die zeigt, wie sich Quantenteilchen wirklich verhalten.9 Bei diesem einfachen Test nimmt man zwei Quantenteilchen her, die einmal Kontakt miteinander hatten, trennt sie und misst dann beide. Diese Teilchen entsprechen einem Paar namens Daphne und Ted, die einmal zusammen waren, aber jetzt getrennt sind. Daphne kann sich entscheiden, eine von zwei Richtungen einzuschlagen, ebenso Ted. So, wie wir die Realität mit unserem gesunden Menschenverstand sehen, ist Daphnes Entscheidung völlig unabhängig von Teds Entscheidung.

      Als Bell sein Experiment durchführte, erwartete man, dass eine der Messungen größer sein würde als die andere – als Ausdruck der „Ungleichung“. Doch ein Vergleich der Messungen ergab, dass beide gleich waren und so seine Ungleichung „verletzt“ wurde. Irgendein unsichtbarer Draht schien diese beiden Quantenteilchen über den Raum hinweg zu verbinden, der dafür sorgte, dass sie einander folgten. Seitdem ist Physikern klar: Wenn die Bell’sche Ungleichung verletzt ist, bedeutet das, dass zwei Dinge verschränkt sind.

      Diese Ungleichung hat für das Verständnis des Universums enorme Konsequenzen. Indem wir die Nicht-Lokalität als natürliche Facette der Natur akzeptieren, erkennen wir an, dass zwei Grundpfeiler unserer Weltsicht falsch sind: dass Einfluss nur über Zeit und Raum hinweg stattfindet und dass Teilchen wie Daphne und Ted und wohl auch die Dinge, die aus Teilchen bestehen, nur unabhängig voneinander existieren.

      Zwar nehmen moderne Physiker die Nicht-Lokalität mittlerweile als gegebenes Merkmal der Quantenwelt hin, trösten sich aber mit der Behauptung, dass diese merkwürdige, nicht einleuchtende Eigenschaft der subatomaren Welt nur für „Dinge“ gelte, die nicht größer seien als ein Photon oder Elektron. Sobald es um die Ebene der Atome und Moleküle gehe, die die Physik als „makroskopisch“ oder groß betrachtet, beginne das Universum sich wieder „anständig“ zu verhalten, nach den vorhersagbaren, messbaren Newton’schen Gesetzen.

      Mit einem einzigen winzigen, daumennagelgroßen Kristall haben Tom Rosenbaum und seine Doktorandin diese Vorstellung zunichtegemacht. Sie haben gezeigt, dass große Dinge wie Atome nicht-lokal verbunden sein müssen, sogar in Materie, die so groß ist, dass man sie in der Hand halten kann. Nie vorher war die Quanten-Nicht-Lokalität in so großem Maßstab demonstriert worden. Obwohl die Versuchsprobe nur ein winziger Salzsplitter war, war sie für das subatomare Teilchen ein herrschaftlicher Landsitz, in dem 1 Million Billionen (1 000 000 000 000 000 000 oder 1018) Atome Platz hatten. Rosenbaum, der normalerweise nur sehr ungern über Dinge spekulierte, die er nicht erklären konnte, bemerkte, dass sie etwas Außergewöhnliches über die Natur des Universums entdeckt hatten.

      Und ich erkannte, dass sie einen Mechanismus für Intention ausgemacht hatten:

      Sie hatten gezeigt, dass Atome, die grundlegenden Bausteine der Materie, durch nicht-lokale Einwirkung beeinflussbar sind. Große Dinge wie Kristalle hielten sich nicht an die Spielregeln der großen Welt, sondern an die anarchischen Regeln der Quantenwelt, indem sie ohne erkennbaren Grund unsichtbar verbunden blieben.

      Nachdem Sai ihre Erkenntnisse aufgeschrieben hatte, feilte Rosenbaum noch ein wenig an der Sprache und schickte den Artikel 2002 an Nature, eine Zeitschrift, die für ihre konservative Einstellung und ihre exakten Begutachtungen bekannt ist. Vier Monate nach den Anregungen der Rezensenten veröffentlichte Sai Ghosh ihren Aufsatz schließlich im weltweit bedeutendsten Wissenschaftsjournal, ein СКАЧАТЬ