Название: Intention
Автор: Lynne McTaggart
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783954840137
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Als Gary Schwartz darüber nachdachte, was all das bedeuten könnte, fiel ihm die Wendung ein, die Ärzte oft – zumeist in Notfallsituationen – verwenden:
Wenn Sie Hufschläge hören, denken Sie nicht gleich an Zebras.
Mit anderen Worten: Wenn Sie bei jemandem mit körperlichen Symptomen eine Diagnose stellen wollen, dann schließen Sie zuerst die nächstliegenden Ursachen aus und erwägen Sie erst dann die exotischeren Möglichkeiten. Genauso ging er auch gern an die Wissenschaft heran, deshalb stellte er seine eigenen Erkenntnisse in Frage: Könnten die stärkeren Oszillationen im Magnetfeld während des Heilvorgangs nicht einfach von bestimmten äußeren biophysikalischen Veränderungen herrühren? Muskelkontraktionen erzeugen ein Magnetfeld, ebenso Änderungen im Blutfluss, die Erweiterung oder Verengung der Blutgefäße, der momentane Flüssigkeitsanteil im Körper, ja selbst der Elektrolytfluss. Haut, Schweißdrüsen, Temperaturschwankungen, Neuralinduktion – alle erzeugen Magnetfelder. Er vermutete, dass die Heilung aus der Summe mehrerer, magnetisch vermittelter biologischer Prozesse resultiere.
Doch die Möglichkeit, dass Heilung eine magnetische Wirkung sein könnte, erklärt keine Fernheilung über große Distanzen hinweg. In einigen Fällen schickten Heiler Heilenergie über Tausende von Kilometern und die Wirkung ließ mit der Entfernung nicht nach. In einer erfolgreichen Studie mit AIDS-Patienten, denen es durch die Fernheilung besser ging, schickten die 40 beteiligten Heiler (überall in den USA verstreut) Heilenergie an Patienten in San Francisco.14
Wie elektrische Felder so werden auch Magnetfelder mit der Entfernung schwächer. Die magnetischen und elektrischen Effekte spielten wahrscheinlich in den Prozess mit hinein, waren aber nicht der entscheidende Aspekt. Der war wahrscheinlich einem Quantenfeld näher, möglicherweise dem Licht verwandt.
Schwartz begann über die Möglichkeit nachzudenken, ob der Mechanismus, der eine Absicht erzeugt, von den winzigen Lichteinheiten ausgehen könnte, die Menschen abgeben. Die Vorgeschichte:
Die Biophotonen
Mitte der siebziger Jahre war Fritz-Albert Popp, ein deutscher Physiker, über die Tatsache gestolpert, dass alle Lebewesen, von den einfachsten einzelligen Pflanzen bis zu den komplexesten Organismen wie Menschen, unablässig einen kaum wahrnehmbaren Strom von Photonen (kleinsten Lichtteilchen) aussenden.15 Er nannte das „Biophotonen-Emission“ und glaubte, er habe die wesentliche Kommunikationsmethode lebender Organismen entdeckt: nämlich dass sie Licht benutzen, um Signale an sich selbst und nach außen zu senden.
Seit mehr als 30 Jahren vertritt Popp nun die Auffassung, dass diese schwache Strahlung (und nicht die Biochemie), die eigentlich treibende Kraft sei, die alle Zellprozesse im Körper orchestriere und koordiniere. Lichtwellen böten ein vollkommenes Kommunikationssystem, mit dem man Informationen praktisch ohne Zeitverzögerung quer durch einen Organismus senden könne. Mit Wellen statt chemischer Stoffe als Kommunikationssystem eines Lebewesens war auch das zentrale Problem der Genetik gelöst: wie wir aus einer einzigen Zelle wachsen und unsere endgültige Form annehmen. So lässt sich auch erklären, wie unser Körper mit verschiedenen Körperteilen gleichzeitig unterschiedliche Aufgaben ausführen kann. Popp stellte die Theorie auf, dass dieses Licht gewissermaßen die übergeordnete Stimmgabel sein müsse, die bestimmte Frequenzen aussende, denen andere Moleküle im Körper folgten.16
Etliche Biologen, etwa der deutsche Biophysiker Herbert Fröhlich, hatten bereits früher die Hypothese aufgestellt, dass eine Art einheitlicher Schwingung dafür sorge, dass Proteine und Zellen ihre Aktivitäten aufeinander abstimmen. Jedoch wurden alle solchen Theorien bis zu Popps Entdeckung ignoriert, in erster Linie weil die verfügbaren Geräte nicht fein genug arbeiteten und beweisen konnten, dass sie recht haben.
Mithilfe eines Studenten konstruierte Popp ein solches Gerät – einen Photonen-Vervielfacher, der Licht einfängt und zählt, und zwar Photon für Photon. Jahrelang führte Popp „wasserfeste und lupenreine“ Experimente durch und wies nach, dass diese winzigen Lichtschwingungen hauptsächlich in der DNA der Zellen gespeichert sind und von dort abgegeben werden. Die Lichtintensität in Organismen ist gleich bleibend und reicht von wenigen bis zu mehreren Hundert Photonen pro Sekunde und pro Quadratzentimeter Organismusoberfläche – bis der Organismus irgendwie gestört oder krank wird: Dann geht der Biophotonenstrom stark nach oben oder nach unten. Die Signale enthalten wertvolle Informationen über den körperlichen Gesundheitszustand und die Wirkung bestimmter Therapien. Krebskranke beispielsweise geben weniger Photonen ab – gleichsam als gehe das Licht aus.
Anfangs wurde Popp wegen seiner Theorie verteufelt, doch schließlich wurde er vonseiten der deutschen Regierung und dann auch international anerkannt. Er gründete das International Institute of Biophysics (– so der offizielle Name; zu Deutsch: Internationales Institut für Biophysik, IIB), das aus 15 Gruppen von Wissenschaftlern in Forschungszentren rund um die Welt besteht, darunter auch so angesehene Einrichtungen wie das CERN in der Schweiz, die Northeastern University in den USA, das Institut für Biophysik an der Akademie der Wissenschaften in Bejing, China, und die Moskauer Staatsuniversität. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zählte das IIB mindestens 40 hervorragende Wissenschaftler aus der ganzen Welt.
Könnten es also diese von Popp entdeckten Frequenzen sein, die Heilung vermitteln? Wenn er Biophotonen-Emissionen untersuchen wollte, so erkannte Schwartz, musste er erst herausfinden, wie diese winzigen Lichtemissionen zu sehen sind. In seinem Labor hatte Popp einen computergesteuerten Apparat entwickelt, der mit einer Messkammer ausgestattet ist, in die man ein Untersuchungsobjekt, etwa eine Pflanze, stellen kann. Dieser Apparat zählt die Photonen und stellt die abgegebene Lichtmenge in einem Diagramm grafisch dar. Doch solche Apparate erfassen Photonen nur in absoluter Dunkelheit. Bis dahin war es Wissenschaftlern unmöglich gewesen, Lebewesen tatsächlich im Dunkeln „leuchten“ zu sehen.
Als Schwartz darüber nachgrübelte, mit welcher Ausrüstung er auch extrem schwaches Licht sehen könnte, fielen ihm die hochmodernen, supergekühlten CCD-Kameras von Teleskopen ein. Diese außerordentlich empfindlichen Detektoren, mit denen man jetzt weit entfernte Galaxien im Weltraum fotografiert, nehmen ungefähr 70 Prozent allen Lichtes auf, egal wie schwach es ist. CCD-Vorrichtungen werden auch für Nachtsichtgeräte verwendet. Wenn eine CCD-Kamera das Licht der entferntesten Sterne aufnehmen kann, dann kann sie ja vielleicht auch schwaches Licht erfassen, das Lebewesen abgeben? Doch diese Geräte können Hunderttausende Dollar kosten und mussten auf Temperaturen von nur 100 Grad über dem absoluten Nullpunkt gekühlt werden, um jegliches Umgebungsrauschen auszuschalten, das bei Raumtemperatur abgegeben wird. Durch das Kühlen verbesserte sich auch die Empfindlichkeit für schwaches Licht. Wo oder wie um alles in der Welt konnte er Zugang zu solch einem Hightech-Gerät finden?
* * *
Kathy Creath, Professorin für Angewandte Optik an Schwartz’ Universität, teilte seine Faszination für „lebendiges Licht“ und seine mögliche Rolle bei Heilungen und sie hatte eine Idee. Wie es so vorkommt, wusste sie zufällig, dass die Radiologie an der National Science Foundation (NSF) in Tuscon eine CCD-Restlichtkamera hatte; mit ihr maßen die Beschäftigten das Licht, das Laborratten abgaben, nachdem ihnen phosphoreszierende Farbstoffe gespritzt worden waren. Diese Roper Scientific VersArray 1300 B low-noise-Hochleistungs-CCD-Kamera war in einem dunklen Raum in einer schwarzen Kiste und über einem Cryotiger-Kühlsystem untergebracht, das die Temperatur auf – 100° Celsius abkühlte. Die Bilder wurden auf einem Bildschirm wiedergegeben. Genau so etwas hatten sie gesucht! Als sich K. Creath an den Direktor des NSF wandte, gewährte er den beiden großzügig Zugang zur Kamera, wenn sie dort nicht im Einsatz war.
Für ihren ersten Test legten Schwartz und Creath das Blatt einer Geranie auf eine schwarze Objektauflage. Sie machten Fluoreszenzbilder СКАЧАТЬ