Название: Lustvolle Unterwerfung
Автор: Arne Hoffmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783944145747
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• Sub auch im Alltag gelegentlich aktiv zeigen, dass man(n) Top ist, selbst wenn man es grad nicht schafft, jeden zweiten Abend die Super-Session durchzuziehen.
• Bei einigen funktioniert es auch ganz gut, wenn Top einfach zwischendurch mal von seinen Phantasien erzählt.
Wie gesagt – die goldene Regel gibt es nicht. Mir scheint aber, dass die Rezepte, die bei Vanilla-Beziehungen manchmal funktionieren, auch in einer notwendig sind. Insbesondere alle Aspekte der Kommunikation haben bei Unterwerfungsspielern aufgrund der Tatsache, dass Sub sich sehr verletzlich macht, einen noch höheren Stellenwert als bei den Vanillas.
Nun mag sich mancher überlegen: Wenn der Dominante alles plant, welche Aufgaben und Einflussmöglichkeiten hat dann überhaupt der Devote?
Arne: Diese Frage kann man in wenigen Sätzen nicht erschöpfend beantworten – angefangen bei dem Punkt: Soll man überhaupt von »Aufgaben« reden, ist das nicht viel zu formal und liegt es letztendlich nicht sowieso an beiden gemeinsam, für ihren Spaß und Wohlergehen zu sorgen?
Auch wenn der Top die konkrete Situation ausgestalten kann, liegt es doch immer letztendlich beim Sub einzuschränken, was geht und wo Grenzen liegen. Genau dies ist auch die primäre Aufgabe des Passiven: seine Grenzen zu kennen und sicherzustellen, dass sein Dom sie ebenfalls kennt. Zudem kann er dem Top helfen, indem er ihn grob in seine Phantasien einweiht, ihm sagt, was ihm Spaß macht, und es kann dem Aktiven helfen, in seine Rolle zu finden, wenn sich der Sub auf die Situation einlässt, seinem Dom signalisiert, dass er bereit ist zu dienen und ihn das ganze vielleicht sogar erregt.
Der Dom muss die Grenzen seines Subs kennen und respektieren. Ebenfalls muss er seine eigenen Grenzen setzen, seine Fähigkeiten realistisch einschätzen und Dinge, die er sich nicht zutraut, ablehnen oder auf später verschieben. Auch kann eine solche Grenze sein, eben nicht für das gesamte Leben seines Sub verantwortlich zu sein.
Der Top braucht die Offenheit des Passiven. Wenn er die Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen des Partners nicht kennt und sich lediglich auf seine Intuition verlassen muss, hat er es sehr schwer, das Spiel für sich und seinen Partner befriedigend zu gestalten. Und natürlich ist der Aktive für die Sicherheit der verwendeten Spielzeuge verantwortlich und muss sich überlegen, ob und welche Auswirkungen das gemeinsame Spiel auf den Sub und dessen soziales Umfeld haben.
Beide Partner haben das Recht auf klare Kommunikation vor, während und nach dem Spiel – insbesondere, wenn ein Spiel mal nicht so gut gelaufen ist. Zu Unterwerfungsspielen gehört das Vertrauen in den Partner, dass dessen Freundschaft nicht an ein gutes Ausfüllen der Dom- oder Subrolle geknüpft ist und beide gemeinsam nach einer Lösung für anfallende Probleme suchen, damit zukünftige Spiele noch schöner werden. Auch Tops machen Fehler. Und durch die Bitte »Nimm mich mal in den Arm!« ist man nicht weniger Dom, sondern mehr Mensch.
Generell gilt: Konstruktive Kritik hilft mehr als gegenseitige Vorwürfe.
Deidra: Ein großer Reiz liegt ja darin, dass es innerhalb vorher vereinbarter Grenzen Überraschungen gibt. Dom und Sub sollten vorher besprochen haben, was ungefähr machbar ist. Hier hat Subbi die Möglichkeit, Wünsche zu äußern, was drankommt und was nicht (bzw. feste Tabus zu markieren). Aber es würde viel Spaß nehmen, wenn man vorher wüsste »das und das kommt in der und der Reihenfolge dran«. Innerhalb des Spiels kann der devote Teil Einfluss nehmen, indem er »Stop« sagt (um das Spiel abzubrechen) oder auch während des Spiels Wünsche äußert (betteln um Gnade, Wunsch nach einer besonderen Belohnung, wenn man eine Grenze überschreitet). Inwieweit Dom darauf eingeht, ist eine andere Sache, besonders da so was auch schnell umschlagen kann in eine Abdrängung des Doms in die Rolle als Wunscherfüller. Dies kann auf lange Sicht nicht für beide Seiten wirklich befriedigend sein.
Sven: Die weit verbreitete Vorstellung, dass Sub nichts zu wollen hat und Dom immer alles aus sich heraus schöpft, ist natürlich Unsinn. Klar lasse ich mich als Sub fallen und versuche, das Spiel aufzunehmen. Ich nehme aber Einfluss, wenn ich auf Rückenprobleme oder einschlafende Gliedmaßen hinweise, ich nehme Einfluss über meine Reaktion auf Schmerz oder Demütigung, ich nehme Einfluss durch Ängste und Grenzen, und womöglich nehme ich auch Einfluss durch Rückmeldung.
Es gibt Spielsituationen, die auf mein Wohlbefinden ausgerichtet sind, wo ich durchaus sagen kann, was ich denn gerne als nächstes hätte (auch wenn mir das meistens sehr schwer fällt).
In anderen Situationen kommt es eher auf die »Mitarbeit« von Sub an. Dort ist die Einflussnahme allein schon dadurch gegeben, dass Sub die gestellten Aufgaben mehr oder weniger gut erfüllt.
Last not least nehme ich oft genug (und zum gelegentlichen Leidwesen von Top) über Provokation und Frechheit Einfluss auf das Spiel.
Lady Natalia stellt einmal zusammen, auf welche Dinge eine Domme, also eine dominante Frau, beim Spiel achten sollte:
Natalia: Spiele nur mit Personen, die du menschlich schätzt und denen du vertraust.
Sobald es losgeht, gilt: Du bist die Domme – du bestimmst, was geschieht. Er will es genau so, also nutze deine Macht – habe keine übermäßigen Ängste.
Mach dir keine Sorgen, wenn du Hemmungen hast. Sie sind zwar meist unnötig, aber völlig normal und geben sich im Laufe der Zeit.
Denke immer daran, dass der Sub meist verunsicherter ist als du selbst – auch wenn Männer das nicht immer so zeigen.
Hole dir die Informationen, die du brauchst. Frage dein »Opfer« ruhig, was du wissen willst, aber denke daran, dass es Männern extrem schwer fällt, in solchen Situationen zu verbalisieren, was sie empfinden. Oft ist es besser, den Partner hinterher zu interviewen.
Nimm das Ganze mit einer gewissen Lockerheit. Du musst nicht perfekt sein und hast auch das Recht, Fehler zu machen.
Eigene Unsicherheit kann man optimal tarnen, indem man den Partner verunsichert. Wenn er irgendwas fragt und du keine Antwort weißt: Gib die Frage mit »Was meinst du denn?« zurück. Oder frage ihn nach seinen Gefühlen – das erfordert von einem Mann soviel Konzentration, dass er völlig auf sich fokussiert ist. Man kann ihm auch die Augen verbinden oder ihm verbieten, einem in die Augen zu schauen.
Mache deinem Sub seine Position von Anfang an deutlich: durch die Art der Kleidung, Verbote, Gebote, Halsband, Anrede und ähnliches.
Versuche selbst, von Anfang an klar und deutlich zu sprechen. Geh davon aus, dass dein Wort Gesetz ist, und sprich entsprechend. Denke daran, dass deine Worte Anweisungen sind, und achte darauf, dass sie nicht wie Bitten wirken.
Dein Sub ist darauf angewiesen, dass du dich wirklich wie eine »übergeordnete Person« verhältst, sonst wird er dich nicht ernst nehmen können. Gebärde dich also entsprechend. Im Rahmen dieses Spiels bist du übergeordnet. Verkörpere dies.
Spiele sicher, mit gesundem Menschenverstand und einvernehmlich. Das bedeutet: Informiere dich über neue Praktiken vorher gründlich und recherchiere auch die Gefahren. Gehe verantwortlich mit der körperlichen und psychischen Gesundheit deines Subs um. Vereinbare ein Safeword, mit dem der Mitspieler das Spiel unterbrechen oder beenden kann, wenn etwas für ihn eindeutig zu weit geht.
Respektiere in jedem Fall das Safeword!
Und was sollte Natalia zufolge ein Sub beim Spiel beachten?
Natalia: Spiele nur mit Personen, СКАЧАТЬ