Название: Lustvolle Unterwerfung
Автор: Arne Hoffmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783944145747
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Also: Reden. Sagen, was man will – auch wenn man noch so geil ist; die paar Minuten Reden bringen mehr als alles andere.
Ansonsten: Sich fallen lassen, genießen, als Top auch auf versteckte Signale des Sub achten und sich nicht durch Zuschauer (so man öffentlich spielt) durcheinander bringen lassen.
Wenn man härtere Geräte benutzt, sollte man sich nicht zu schade sein, damit zu üben. Ich habe mit einer befreundeten Domina anfangs die Benutzung von Singletails geübt. So richtig kann ich’s immer noch nicht. Die 3,50 Meter langen Teile tun noch nicht immer das, was ich will. Aber ich übe auch weiter mit ihr, sie ist einfach sehr fit in diesen Dingen.
Lady Wanda: An erster Stelle steht für mich Authentizität. Bleibe dir selbst treu! Betrachte dich selbst als einen Schauspieler, der eine für ihn interessante Rolle annimmt. Für ein paar Stunden wirst du versuchen, diese Rolle nicht nur zu spielen, sondern exakt diese Figur zu sein! Bedenke aber, dass du als Schauspieler nur Rollen annehmen solltest, die dich reizen und gegen deren Umsetzung du keine Bedenken hast. Mit dieser Prämisse sind deine Tabubereiche zunächst festgelegt. Es kommen nur Szenen in Betracht, die nicht mit deinen ethischen Maßstäben kollidieren. Alles andere solltest du, auch und erst recht als »professionelle(r)« Dom(me), ablehnen, denn es schadet dir nur. Der erste Schritt besteht also darin, dich selbst, deine Grenzen und deine Möglichkeiten zu erkennen. So hast du die Möglichkeit, du selbst zu bleiben, obwohl du zeitweise eine Rolle zu spielen einwilligst. Ein Schauspieler bleibt er selbst, auch wenn er in eine andere Identität schlüpft. Für den Moment aber belebt er diese Identität, füllt sie aus mit seiner Energie. Dasselbe sollst du tun. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Rolle, da sie dich interessiert, hat etwas mit dir zu tun. Bereitet sie dir Bauchschmerzen oder andere Kümmernisse, dann lehne sie ab. Auf diese Weise kommt die oft zitierte »Authentizität« zustande. Eine Rolle gefällt dir und du bist in der Lage, sie mit Leben zu füllen. Du lässt eine fiktive Identität Realität werden. Für diejenigen, die sich am Begriff Rollenspiel stören, möchte ich folgendes anmerken. Das Leben besteht aus einer Aneinanderreihung von Rollenspielen, die im Idealfall zusammen deine Identität ausmachen. Der Begriff degradiert dich also in deiner Dominanz nicht zum bloßen Hochstapler. Ein Rollenspiel entbehrt nicht der notwendigen Ernsthaftigkeit, ermöglicht dir aber, eine Vielzahl von Lebensmöglichkeiten zu nutzen und zu erproben. Dies gilt in besonderem Maße auch für deine Sexualität.
Die Erfahrung lehrt, dass dieser Schritt nicht so einfach ist, wie er sich anhört. Sich selbst zu erkennen, bereitet immense Schwierigkeiten, da sich Grenzen und Ansichten beständig ändern und man sich neu definieren muss. Wichtig ist die Harmonie zwischen Rolle und dem inneren Befinden. Ist diese Harmonie nicht da, sollte kein Rollenspiel stattfinden.
Nach äußeren Gesichtspunkten kann solch ein Rollenspiel trotzdem gelingen, aber du wirst zurückbleiben mit einem schlechten Nachgeschmack.
Das darf nicht sein. Du bist der/die Dominante, und es geht darum, dass du nur tust, was dir gut tut. Versuche das zu verinnerlichen, wenn es auch profan klingt. Lasse dich nicht benutzen, weder vom drängenden Passiven, noch von einem falsch verstandenen Ehrgeiz deine dauerhafte dominante Präsenz betreffend.
Das Zauberwort »Authentizität« ist also keine in die Wiege gelegte Eigenschaft, die man hat oder eben nicht. Wenn du Lust auf dominante Rollenspiele hast, dann darfst du deine Dominanz auch ausleben – unabhängig davon, ob du das stundenweise tust oder dies die Hauptrolle in deinem Leben einnehmen soll. Lasse dich also nicht beirren von sogenannten Überdom(me)s, die vorgeben, den einzig wahren Weg gefunden zu haben. Finde deinen eigenen Weg, denn es gibt eine große Auswahl an Möglichkeiten! Für den gewählten Augenblick wirst du »echt« sein, weil du die Rolle gerne spielst, das ist es, was zählt.
Sven: Die Protagonisten eines solchen Spiels sollten sich beide über die Intentionen des jeweiligen Gegenübers klar sein. Hier ist, wie so oft, Reden angesagt. Mit »Ich tu alles für dich!« als alleiniger Erläuterung der eigenen Wünsche ist ein Scheitern in der Regel vorprogrammiert.
Ein weiterer Tip ist, sich nicht auf die reinen Praktiken zu beschränken. Dass die Wunschdomme liebend gern den Hintern versohlt und Sub sich mit Wonne bestrafen läßt, heißt noch lange nicht, dass beide spielkompatibel sind, geschweige denn für eine geeignet. Viele meiner Geschlechtsgenossen bleiben in der Szene solo, weil die die sockenwaschkompatible Erfüllungsgehilfin ihrer schmalspurigen Fantasien suchen statt einer menschlich geeigneten Partnerin, mit der man im Zweifel das Feld SM in aller Ruhe abgrasen kann.
Was ich auch schon in anderem Zusammenhang erwähnt habe: Zu hohe Erwartungen an die menschlichen und spielerischen Qualitäten des jeweils anderen können eine Beziehung sehr schnell in erheblichen Frust abgleiten lassen. Den Superdom, der das arme unglückliche Mausi nimmt und ihr für den Rest des Lebens alle Probleme aus der Welt schafft, gibt es ebenso wenig wie die dauergeile Dreilochstute mit Gewichts- und Permablondgarantie komplett mit Hausarbeitsfetisch.
Aber: Vor lauter Theoretisiererei sollte man (frau) sich den Spaß nicht verderben lassen! Der gesunde Menschenverstand, ab und zu eingeschaltet, weist ganz oft den richtigen Weg. Und dass mal etwas schief geht, lässt sich sowieso nie ausschließen. Die Entdeckungsreise ins Ich, die mit einem ersten Unterwerfungsspiel verbunden ist, ist fast immer spannend und lohnend!
Mir fällt auch noch ein Rat an potentielle Subs in Unterwerfungsbeziehungen ein: Es gibt Augenblicke, da ist man versucht, Kränkungen oder einfach die üblichen nervigen Kleinigkeiten in der Beziehung herunterzuschlucken, weil man ja Sub ist. Das geht auf Dauer garantiert schief. Sub hat hier in meinen Augen auf jeden Fall sowohl das Recht als auch die Pflicht, Laut zu geben, wie in jeder anderen Beziehung auch. Davon unberührt ist das Recht des Tops zu entscheiden, wie er damit umgeht. Ich persönlich finde es in der Sub-Rolle wahnsinnig schwierig, angemessen zu reagieren. Da sitzt der »Sie ist Top, sie darf das«-Reflex viel zu tief.
Umgekehrt muss Top hier natürlich auch ein waches Auge haben, damit Sub nicht irgendwas in sich hineinfrisst.
Natalia: Klärt vorher ab, ob die Regeln des »normalen« Umgangs gelten sollen, oder ihr euch im Unterwerfungskontext trefft. Trifft letzteres zu, so sollte die Domme von Anfang an klar und sicher auftreten
Baut keine zu hohen Erwartungen auf. Beim ersten Mal ist es vollkommen okay, »nur« Kaffee zu trinken oder einfach die kleinen Selbstverständlichkeiten des Unterwerfungsumgangs zu genießen.
Wie man im Unterwerfungskontext miteinander umgeht, kann sehr unterschiedlich sein. Üblicherweise wird die Domme eine Vorstellung haben, in welcher Art und Weise die Unterhaltung geführt werden soll. Die Art, wie sie sich gibt, ist also entscheidend.
Das erste Spiel ist jedenfalls etwas, wofür man sich Zeit lassen sollte. Man braucht eigentlich nicht viel Material. Mit einer Augenbinde, Massagebürste, Kerzen und einem Kochlöffel lässt sich schon viel anfangen. Wichtiger ist es, Zeit zu haben, einen ruhigen Ort, den Wunsch, sich einzulassen auf diese neue »Wirklichkeit«, die neue »Facette« der eigenen Persönlichkeit, die man erproben möchte. Nun sollte man eine angemessene Atmosphäre schaffen. Kerzen, gregorianische Gesänge oder andere gute Musik sowie eine erotische Bekleidung leisten da gute Dienste.
Im Reich der erotischen Herrschaft – wie man eine gelungene Szene gestaltet
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