Heute oder nie!. Valentin Krasnogorov
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Название: Heute oder nie!

Автор: Valentin Krasnogorov

Издательство: ЛитРес: Самиздат

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ (Erfreut.) Ich nehme auch vier.

      DOKTOR: Vier gebe ich nicht. Drei auch. Aber tausend gebe ich. Unter der Bedingung, dass ich Sie hier nie mehr sehe.

      ANTON: Abgemacht.

      DOKTOR: (Nimmt Geldscheine aus dem Geldbeutel.) Nehmen Sie! Und – kehrt um, vorwärts Marsch!

      ANTON: Zu Befehl!

      Der strahlende Anton eilt davon. Der Doktor kehrt an den PC zurück. Aber die Arbeit klappt nicht. Marina tritt ein.

      MARINA: (Beunruhigt.) Wo ist mein Mann?

      DOKTOR: Er ist hier. Ich habe gerade erst mit ihm gesprochen.

      MARINA: Sie sehen ziemlich betrübt aus. Ist etwas passiert?

      DOKTOR: Ich muss zugeben, ich bin in eine teuflisch unangenehme Situation gekommen. In eine richtige Falle.

      MARINA: Erzählen Sie, um was geht es? Vielleicht kann ich Ihnen helfen.

      DOKTOR: Nein, das können Sie nicht.

      MARINA: (Nimmt ihn sanft an der Hand.) Erzählen Sie trotzdem. Ihnen wird wenigstens leichter.

      DOKTOR: (Wischt sich die Stirn ab.) Verzeihen Sie, aber wer sind Sie – Marina oder Johanna?

      MARINA: Ich bin Marina.

      DOKTOR: Ja, richtig. Wissen Sie, mit mir geht etwas unverständliches vor sich. Im Kopf verwirrt sich alles, ich begreife nichts. Von mir wird eine Krankengschichte gefordert, und ich, da können Sie mich umbringen, erinnere mich nicht, dass ich sie geschrieben habe. Und wenn ich sie nicht geschrieben habe oder aus Versehen gelöscht, dann kann ich große Schwierigkeiten bekommen.

      MARINA: Dann schreiben Sie doch eine neue, worin besteht das Problem? Ist es das denn wert, den Kopf hängen zu lassen?

      DOKTOR: Eine fiktive Krankengschichte mit unechtem Datum zu verfassen, ist ungesetzlich. Damit stolpere ich in noch größere Unannehmlichkeiten.

      MARINA: Ach, wer erfährt denn davon?

      DOKTOR: Wenn es eine Prüfung gibt, kann man das ganz leicht aufdecken. Der PC fixiert doch automatisch das Erstellungsdatum einer Datei. Übrigens, Sie werden wohl kaum etwas davon verstehen.

      MARINA: Und darin besteht das ganze Problem?

      DOKTOR: Im technischen Sinn, ja. Über Gewissensbisse und Berufsehre red´ ich schon gar nicht. Die interessieren in unserer Zeit niemanden.

      MARINA: Mir scheint, ich kann Ihnen helfen.

      DOKTOR: Wie?

      MARINA: Habe ich Ihnen denn nicht gesagt, dass ich von Beruf Programmiererin bin?

      DOKTOR: Sie?!

      MARINA: Und Ihr technisches Problem ist aus Sicht eines Programmierers nur ein Nichts. Setzen Sie sich neben mich.

      Beide setzen sich an den PC. Marinas Finger fliegen schnell über die Tastatur.

      Hier, schauen Sie… Wir öffnen eine Datei mit der Krankengeschichte Antons… Der PC zeigt an, dass sie heute geschaffen wurde. Richtig?

      DOKTOR: Richtig.

      MARINA: Jetzt eine kleine Korrektur… Schauen Sie jetzt – wann wurde die Datei geschaffen?

      DOKTOR: (Schaut auf den Bildschirm.) Vor zweieinhalb Jahren. Einfach unglaublich! Wie haben Sie das geschafft?

      MARINA: (Zitiert mit Ironie den Doktor.) Wissen und Arbeit.

      DOKTOR: Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!

      MARINA: Danken brauchen Sie nicht. (Schwankend.) Und jetzt will ich Ihnen etwas sehr wichtiges sagen… (Verstummt.)

      DOKTOR: Nun, was schweigen Sie denn?

      MARINA: Es ist schwer, mich zu überwinden. Aber ich werd´s doch sagen.

      Der Mann tritt ein. Marina verstummt. Sie ist sehr verwirrt.

      MANN: (An Marina.) Jetzt verstecken Sie sich nicht vor mir. (An den Doktor. Sein Ton ist hart,) Lassen Sie uns bitte alleine.

      Der Doktor blickt fragend auf Marina. Sie nickt ihm zu. Der Doktor geht hinaus. Pause.

      MARINA: Nun, reden Sie.

      MANN: Sie wissen hervorragend, um was es geht.

      MARINA: Nicht ganz.

      MANN: Dann führe ich die Sache so klar und kurz aus, wie möglich, zudem wenig Zeit übrig bleibt. Sie haben aus der Bank die Ihnen bekannte Summe entwendet. Das Geld ist zwar nicht auf Ihr Konto überwiesen, aber Sie wissen bestens, was darauf steht.

      MARINA: Gefängnis.

      MANN: Völlig richtig. Sie galten als gebildete Mitarbeiterin. Ehrlich gesagt, ich bewundere auch jetzt noch Ihre Kunstfertigkeit, mit der Sie diese Operation durchgeführt haben. Zwei Jahre hat die Bank nicht bemerkt, wie eine einzige Zeile im Computerprogramm zu dem Geldverlust geführt hat.

      MARINA: Man muss noch beweisen, dass ich diese Zeile einfügt habe.

      MANN: Experten werden das beweisen.

      MARINA: Unklar, wer erfahrener ist – ich oder Ihre Experten. Was wollen Sie von mir?

      MANN: Geben Sie das Geld zurück, und die Bank wird Sie nicht vor Gericht bringen.

      MARINA: Woher diese Milde? Daher, dass Sie mir gegenüber nicht ganz gleichgültig sind?

      MANN: Sie wissen, dass ich Ihnen gegenüber wirklich nicht ganz gleichgültig bin, aber in diesem Fall sind rein kommerzielle Gründe wichtiger. Die Bank braucht wirklich nicht, dass der Öffentlichkeit bekannt wird, dass unsere Mitarbeiter das Geld der Anleger stehlen. Dann verlieren wir tausende Kunden und hunderttausende Euro. Deshalb sind wir interessiert, diese Sache zu vertuschen.

      MARINA: Wann muss man das Geld zurückgeben?

      MANN: Heute. Andernfalls werden Sie morgen verhaftet.

      MARINA: Heute kann ich nicht. Und morgen, übrigens, auch nicht. Und übermorgen.

      MANN: Warum?

      MARINA: Was macht den Unterschied?

      MANN: Gut. Ich hab´ gesagt, was ich sagen sollte. Denken Sie nach. Ich wiederhole: Zeit haben Sie wenig. (Steht auf, geht zum Ausgang, bleibt stehen. Sein Ton verändert sich.) Marina, Sie wissen doch, wie ich zu Ihnen stehe.

      MARINA: Ich weiß.

      MANN: Weshalb haben Sie das gemacht?

      MARINA: Weil… Weil ich es getan habe.

      MANN: Und wo ist denn trotzdem das Geld?

      MARINA: Ich habe es nicht für mich genommen.

      MANN: Das habe ich vermutet. Dann soll eben jener Mensch sitzen! Letztendlich hat nämlich er sich das Geld von dem Konto angeeignet, und Sie sind formell fast nicht СКАЧАТЬ