Heute oder nie!. Valentin Krasnogorov
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Название: Heute oder nie!

Автор: Valentin Krasnogorov

Издательство: ЛитРес: Самиздат

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ Nein. Er behauptete nur, dass er Ihr Man ist. Warum haben Sie das vor mir verborgen?

      MARINA: Aber hier ist doch mein Mann, vor Ihnen! Brauchen Sie noch Beweise? Bitte. (An den Mann gerichtet.) Mein Lieber, zieh das Hemd aus und zeig dem Doktor dein Muttermal unter dem linken Schulterblatt. (Zieht folgsam sein Hemd aus. Der Doktor besieht sich das Muttermal. Marina wendet sich an den Doktor.) Haben Sie sich überzeugt?

      DOKTOR: Ja.

      ANTON: Doktor, ist dieses Muttermal nicht gefährlich?

      DOKTOR: Nein.

      ANTON: (Hartnäckig.) Trotzdem, ich möchte Sie bitten, es zu entfernen. Ich fürchte, dass es sich in ein Krebsgeschwür verwandelt.

      DOKTOR: Ich versichere Ihnen, es ist harmlos. Und, außerdem bin ich kein Chirurg.

      ANTON: Wir könnten das gleich jetzt machen. (Zieht wieder das Hemd aus.)

      DOKTOR: (Leidend.) Ich hab´ doch gesagt, ich bin kein Chirurg.

      ANTON: Und was sind Sie, Urologe? Das trifft sich sehr gut. Gerade auf diesem Gebiet habe ich große Probleme. Wenn ich versuche zu…

      MARINA: (Unterbricht ihn.) Stör den Doktor nicht, Lieber. Zieh das Hemd an. (Er zieht sich folgsam an.) Und jetzt zieh die Hosen aus und zeig dem Doktor… (Er macht sich am Gürtel zu schaffen.)

      DOKTOR: Das muss nicht sein, ich glaube Ihnen.

      MARINA: Ich wollte Ihnen nur noch ein Muttermal zeigen, auf dem…

      DOKTOR: Ich verstehe. Das muss nicht sein.

      ANTON: Also, Hosen ausziehen, oder nicht?

      DOKTOR: Das braucht es nicht.

      ANTON: Ich zieh´ sie trotzdem aus. Wenn Sie schon Urologe sind, dann will ich Ihnen auch gleich zeigen…

      MARINA: (Unterbricht ihn.) Danke, Lieber, das muss nicht sein. Wart bitte im Wartezimmer auf mich. Aber geh nicht weg. (Eindringlich.) Hast du verstanden? Geh nirgendwo hin. Wir fahren bald zusammen nachhause. (Anton geht hinaus.)

      DOKTOR: Entschuldigen Sie, dass ich mir erlaubt habe, an Ihnen zu zweifeln. Ich bekenne, dass mich jener Mann durcheinander gebracht hat.

      MARINA: Und Sie sind sicher, dass er überhaupt hierher kam?

      DOKTOR: Was heißt “sicher”? Natürlich kam er! (Erinnert sich an sein Leiden.) Obwohl… Denken Sie, dass er nicht kam?

      MARINA: Das hat keine Bedeutung.

      DOKTOR: Nein, mir scheint, er kam. Nun, gut. Angenommen, dass er, Ihren Worten nach, ein Verrückter ist. Aber jene Frau zeigte mir ihre Dokumente, und Sie, entschuldigen Sie, kenne ich nicht einmal dem Namen nach.

      MARINA: Wie können Sie das nicht wissen? Nicht länger, als heute Morgen, haben Sie mir selbst zweimal angerufen und mich Marina genannt.

      DOKTOR: (In die Enge getrieben.) Ach, ja, richtig… Das hab´ ich vergessen… Aber, verstehen Sie, ich bin nicht sicher…

      MARINA: (Marina öffnet ihre Handtasche, steckt das Taschentuch hinein, nimmt die Puderdose heraus und bringt sich in Ordnung. Als sie die Puderdose zurück legt, ruft sie freudig aus.) Oh! Es scheint, ich hab` ein Dokument dabei. Und sogar mit Foto. Das ist mein Führerschein. Hier, bitte, schauen Sie.

      DOKTOR: Das muss nicht sein, ich glaube Ihnen.

      MARINA: Jetzt glauben Sie, nach fünf Minuten hören Sie wieder auf, zu glauben. Wie alle Männer. Schauen Sie trotzdem. (Der Doktor nimmt unwillig das Dokument in die Hand.) Was steht da?

      DOKTOR: „Marina Glöckner“.

      MARINA: Ist der Stempel in Ordnung?

      DOKTOR: In Ordnung. (Er gibt ihr das Dokument zurück. Sie steckt es in die Handtasche und zieht Fotos hervor.)

      MARINA: Mein Mann hat Ihnen erzählt, dass wir in derselben Schule gelernt haben?

      DOKTOR: Welcher Mann? Anton? Er hat.

      MARINA: Hier, schauen Sie, wie wir als Kinder waren. Lustig, nicht wahr?

      DOKTOR: Sie haben sich fast nicht verändert.

      MARINA: Danke. Und hier sind wir beide schon erwachsen.

      DOKTOR: Das war wahrscheinlich kurz vor der Hochzeit?

      MARINA: Ja.

      DOKTOR: Wie schön Sie sind!

      MARINA: (Verführerisch.) Wollen Sie sagen, dass ich jetzt nicht mehr so bin?

      DOKTOR: Jetzt sind Sie noch besser.

      MARINA: Danke. (Steckt die Fotos weg.) Ich sehe, Sie sind ein Frauenheld. Ich weiß nicht, ob eine Frau hierher kam, aber von was ich überzeugt bin ist, dass Sie auch sie zum Abendessen eigeladen haben.

      DOKTOR: Ich schwöre Ihnen, ich habe niemanden eingeladen! Und überhaupt kam niemand hierher! (Verwirrt.) Oder kam doch? Verdammtes Gedächtnis… Es scheint, ich sollte die Praxis aufgeben. (Gießt sich die nächste Portion Tropfen ein.)

      MARINA: (Nimmt ihm das Fläschchen weg.) Hören Sie auf, Tropfen zu nehmen. Sind Sie Arzt, oder kein Arzt?

      DOKTOR: (Stöhnt.) Ich bin Arzt. (Verwirrt.) Oder kein Arzt? (Fasst sich.) Was rede ich da für Unsinn! Natürlich Arzt.

      MARINA: Und wenn Sie Arzt sind, dann bringen Ihnen die Patienten auch Cognac. Bringen sie, oder bringen sie nicht?

      DOKTOR: (Unsicher.) Natürlich bringen sie.

      MARINA: Also, dann trinken Sie einen Doppelten. Das hilft sofort.

      DOKTOR: Das prüfen wir sofort. ffnet die Bar.) So viel Cognac. (Erfreut.) Das heißt, ich bin Arzt. (Ergreift eine Flasche.) Schließen Sie sich an?

      MARINA: Ich habe Ihnen noch nicht verziehen.

      DOKTOR: Ach, lassen Sie doch. Trinken wir. (Gießt mit zitternden Händen Cognac in zwei Schwenker ein.)

      MARINA: (Beobachtet ihn mitleidig.) Mein Lieber, schauen Sie sich im Spiegel an: Verwirrter Blick, zitternde Hände. Was geht mit Ihnen vor?

      DOKTOR: Ich gebe zu, dass ich heute nicht ganz in Form bin. Müdigkeit, Gedächtnisverlust, verwirrte Gedanken, Schwindelgefühle… Ich fürchte, das alles nennt sich mit einem Begriff – Alter.

      MARINA: Dummes Zeug. Sie brauchen bloß eine warme, fürsorgliche, weibliche Hand, das ist alles. Haben Sie eine Frau?

      DOKTOR: Frau? Lassen Sie mich nachdenken… (Grübelt.) Ich bin jetzt in so einem Zustand, dass ich mich sogar daran nicht mehr erinnere. (Erinnert sich.) Was rede ich denn da? Natürlich erinnere ich mich. Ich bin Witwer, schon viele Jahre. Die Kinder sind erwachsen, leben einzeln, ich habe sie schon lange vergessen. Übrigens, um die Wahrheit zu sagen, haben sie mich vergessen. Ich bin völlig einsam… Ich verstehe nicht, was СКАЧАТЬ