Heute oder nie!. Valentin Krasnogorov
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Название: Heute oder nie!

Автор: Valentin Krasnogorov

Издательство: ЛитРес: Самиздат

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      MANN: (Trocken, fast drohend.) Hervorragend. Obwohl ich spüre, dass es zwischen ihnen irgendeine Verbindung gibt, und ich halte es für meine Pflicht, Sie zu warnen: Seien Sie vorsichtig!

      DOKTOR: Ich welchem Sinn?

      MANN: In allen Sinnen. Sie ist verwirrt und weiß selbst nicht, was sie macht. (Wendet sich zum Gehen.) Wenn Sie sie trotzdem sehen, sagen Sie, dass ich versuche, sie zuhause anzutreffen und, falls ich sie nicht finde, wieder hierher komme.

      DOKTOR: Ich glaube nicht, dass ich Sie hereinlasse.

      MANN: Und ich glaube, dass ich Sie nicht fragen werde.

      (Der Mann geht. Der Doktor setzt sich wieder an den PC. Marina tritt ein.)

      MARINA: Gehe ich Ihnen noch nicht auf die Nerven?

      DOKTOR: So schnell haben Sie ein Taxi gefunden?

      MARINA: Ich hab´ keines gesucht… Ich habe beschlossen, meinen Mann in meinem Auto mitzunehmen. Es steht hier ganz in der Nähe, auf einem Parkplatz. Bewachen Sie ihn noch zwei Minuten, gut? (Schaut den Doktor aufmerksam an.) Was ist schon wieder passiert?

      DOKTOR: Gerade eben hat wieder dieser… Nun… Ihr Mann nach Ihnen gefragt.

      MARINA: Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich keinen Mann habe! Außer Anton versteht sich.

      DOKTOR: Ich weiß nicht, ich weiß nicht… Er hat mich gewarnt, dass man mit Ihnen vorsichtig sein muss. Er hat sogar versucht, mir zu drohen.

      MARINA: Hat er nicht erklärt, um was es geht?

      DOKTOR: Nein, aber er hat gesagt, dass es sehr wichtig ist. Eine Frage auf Leben und Tod.

      MARINA: (Sehr verwirrt.) Es scheint, ich kann mir vorstellen, von wem die Rede ist.

      DOKTOR: Ist er tatsächlich Ihr Mann?

      MARINA: Nicht ganz…

      DOKTOR: Nicht ganz?

      MARINA: Überhaupt nicht. Das ist mein Kollege… Genauer, sogar mein Vorgesetzter.

      DOKTOR: Sagen Sie die Wahrheit?

      MARINA: Ich schwöre.

      DOKTOR: Und was will er so Wichtiges von Ihnen?

      MARINA: Nichtigkeiten. Er ist einfach, wie soll ich Ihnen das sagen… leicht ungleichgültig gegenüber mir und ziemlich eifersüchtig. Er schüchtert alle meine Bekannten ein. Er will ewig mit mir etwas klären, etwas bereden… Und dabei immer dringend.

      DOKTOR: Ich verstehe.

      MARINA: Also, ich gehe, das Auto holen.

      DOKTOR: (Hält sie fest.) Ich will Sie nicht weglassen.

      MARINA: (Befreit sich sanft.) Ich komm´ schnell zurück. Wirklich in einer Minute.

      DOKTOR: Und fahren wieder weg.

      MARINA: (Küsst ihn auf die Wange.) Um uns abends zu treffen.

      Marina geht. Der Doktor lächelt glücklich. Er geht zum Spiegel, besieht sich kritisch, bringt die Krawatte und die Frisur in Ordnung, nimmt aus dem Schrank ein anderes, helleres Jackett und zieht es an. Johanna tritt ein, noch entschiedener als vorher eingestellt. Der Doktor, darauf eingestellt, den Gast mit offenen Armen zu empfangen, ist unangenehm überrascht.

      DOKTOR: Sie sind das?

      JOHANNA: Wen haben Sie denn erwartet?

      DOKTOR: Eine andere Frau. Die Frau Ihres Mannes. Das heißt… Ich wollte sagen – Antons Frau. Das heißt…

      JOHANNA: Antons Frau – das bin ich.

      DOKTOR: Jetzt habe ich große Zweifel daran.

      JOHANNA: Zum ersten Mal treffe ich einen Arzt, der sich anstatt mit Behandlung mit Ermittlung befasst. Ist die Krankengeschichte fertig?

      DOKTOR: Nein. Und wenn sie es wäre, würde ich sie Ihnen nicht geben. Wer sind Sie eigentlich?

      JOHANNA: Ich habe geahnt, dass Sie beliebige Ausflüchte suchen werden, nur um auszuweichen, und habe für diesen Fall das ganze Spektrum an Dokumenten der Reihe nach vorbereitet. (Zeigt einen ordentlich geführten Ordner.) Hier, mein Pass. Hier meine Heiratsurkunde mit Anton. Hier die Geburtsurkunden unserer Kinder, in denen übrigens die Namen der Eltern aufgeführt sind, das heißt meiner und der meines Mannes. Hier unser Hochzeitsbild, das hier auch, aber mit Gästen, und hier unsere Fotos mit den Kindern. Hier die Stromrechnung und andere auf unseren gemeinsamen Namen. Sind Sie jetzt zufrieden?

      DOKTOR: (Völlig verblüfft sieht er die Papiere durch und gibt sie Johanna zurück.) Ich… Ich… (Will zu den Tropfen greifen, stellt aber das Fläschchen zur Seite und gießt sich eine großzügige Portion Cognac ein.) Das heißt, Sie sind trotzdem seine Frau?

      JOHANNA: Wer denn sonst, Ihrer Meinung nach etwa die Großmutter?

      DOKTOR: Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich denken soll. (Greift wieder zum Cognac.) JOHANNA: (Im Befehlston.) Stellen Sie das Glas zurück! (Schiebt die Flasche energisch zur Seite.) Ich beginne, mir ernsthaft Sorgen um die Gesundheit meines Mannes zu machen.

      DOKTOR: Warum?

      JOHANNA: Weil sein Arzt Alkoholiker ist.

      DOKTOR: Ich trinke überhaupt nicht.

      JOHANNA: Das sehe ich.

      DOKTOR: Sind Sie wirklich seine Frau?

      JOHANNA: Warum verwundert Sie das so?

      DOKTOR: Ich würde mich nicht wundern, wenn… Wenn nicht die andere Frau gewesen wäre…

      JOHANNA: (Hart.) Was die andere Frau betrifft, ist das ausschließlich das Ergebnis des Alkohols oder die Frucht Ihrer gestörten Wahrnehmung. Als Jurist weiß ich, dass Psychiater infolge dauernder Kontakte mit Verrückten nur schwer ihr seelisches Gleichgewicht bewahren. Vergessen Sie also diesen Wahn. Es war keine Frau da.

      DOKTOR: Es war!

      JOHANNA: (Unerbittlich.) Es war keine und kann keine gewesen sein. Sie kontrollieren sich nicht. Sie haben Probleme mit dem Gedächtnis. Sie haben sogar vergessen, dass Sie meinen Mann schon zwei Jahre behandeln. Sie haben seine Krankengeschichte verloren. Vielleicht haben Sie sie aus Unvorsichtigkeit oder Vorsatz vom PC gelöscht. Uns bleibt nichts anderes übrig, als sie wieder herzustellen. Dem Gesetz nach waren Sie verpflichtet, die Kranken-geschichte zu führen. Es wird Ihnen sehr schwerfallen, dem Gericht zu erklären, warum Sie das nicht getan haben.

      DOKTOR: (Nervös.) Welches Gericht?

      JOHANNA: Das Gericht, an das ich mich wende. Ich beabsichtige, meinen Mann in einer Pflegeeinrichtung unterzubringen, und Sie wissen ausgezeichnet, dass dazu eine lange und überzeugende Krankengschichte nötig ist.

      DOKTOR: Sie wollen den Mann in ein Irrenhaus stecken?

      JOHANNA: Achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise. Wenn ich jemanden in ein Irrenhaus stecken will, dann sind Sie das. Und, glauben Sie mir, das gelingt mir. Schauen Sie СКАЧАТЬ