Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ überfiel sie mit solcher Macht, daß sie am liebsten sofort ins Krankenhaus gestürzt wäre, um Nele zu erklären, wie es sein würde.

      »Ich sehe, du beginnst nachzudenken«, unterbrach Christine ihre innere Panik.

      »Ich werde morgen mit ihr reden.«

      »Na, dann viel Glück. Ich finde es wunderbar, wenn Thomas mit den Kindern verreist. Du kannst bestimmt sicher sein, daß er gut aufpaßt nach dem Schock. Aber du solltest tunlichst verzichten, oder dir allein eine schöne Reise vornehmen.«

      »Meinst du wirklich, daß es nicht anders geht?«

      »Absolut.«

      »Na gut, ich werde noch einmal darüber nachdenken…«

      »Aber schnell, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.«

      Julia war sehr nachdenklich, als sie das Gespräch beendete. Wahrscheinlich hatte Christine recht mit ihrer Vermutung, daß Thomas nicht nur an ein freundschaftliches Verhältnis dachte. Er war ein sinnlicher Mann, wenn er seine Arbeit einmal vergaß.

      Nein, Julia war sich ganz sicher, daß sie diesen Weg nicht mehr gehen wollte. Sie hatte Thomas einmal geliebt, aber das war vorbei. Nicht einmal für die Kinder würde sie wieder mit ihm zusammenleben wollen. Auch nicht, wenn es keinen Torsten gegeben hätte.

      Na, wenigstens diese Klarheit hatte sie. Julia lächelte leicht resigniert über sich selbst. Ihr Leben war ganz schön durcheinander geraten.

      Im Geschäft gab es am nächsten Tag nicht allzuviel zu tun. Julia hatte etwas Zeit und beschloß, gleich ihr Gespräch mit Thomas zu führen. Es lag ihr etwas auf dem Magen, sie wollte es hinter sich haben.

      Sie erreichte ihn im Büro. Er schien sich über ihren Anruf zu freuen.

      »Thomas, ich muß mit dir über diesen Urlaub sprechen.«

      »Ja, was ist denn? Hast du einen bestimmten Wunsch, wohin wir fahren sollten?«

      »Nein, nein, du verstehst mich falsch. Ich wollte dir sagen, daß ich mich freue, wenn du mit den Kindern fährst, aber ich komme nicht mit.«

      Schweigen. Julia merkte, wie er überlegte, was das bedeuten sollte.

      »Ist es dir so unangenehm, mit mir zu verreisen? Früher hast du dir das gewünscht.«

      Julia mußte an Christines Worte denken. Es stimmte, Thomas dachte wirklich daran, eine Neuauflage zu starten.

      »Früher hätte ich das. Aber heute muß ich ganz klar sagen, daß ich mich freuen würde, wenn du dich um die Kinder kümmerst, aber mich schließt das nicht mehr mit ein. Wir beide sind geschieden, und dabei soll es auch bleiben.«

      Wenn sie sich nun doch täuschte? Wenn er jetzt lachen oder sagen würde, daß er an so etwas nicht im mindesten gedacht habe? Das wäre peinlich. Aber Julia stand zu ihren Worten und wartete gespannt auf seine Antwort.

      »Ich glaube, Nele hofft auf etwas anderes. Sollte sie jetzt nicht wichtiger sein? Sie glaubt sicher, daß wir wieder zusammenfinden werden. Und warum sollte es nicht so sein? Ich war ein Idiot, als ich nur meine Arbeit im Kopf hatte. Das habe ich schon lange begriffen. Ich habe erlebt, wie ein Kollege plötzlich von einer Minute zur anderen an einem Infarkt starb. Er hat das Leben auch immer auf morgen verschoben. Das soll mir nicht passieren. Du solltest also nicht vorschnell urteilen und uns eine Chance geben.«

      »Ich verstehe, was du meinst. Ich freue mich für dich, daß du jetzt klüger bist. Aber ich habe damit nichts zu tun. Wenn Nele einen falschen Eindruck hat, werde ich heute mit ihr reden.« Julia wunderte sich über ihre Festigkeit. Sie würde nicht erlauben, daß Nele sie zu etwas drängte, was sie ganz sicher nicht wollte. Bei aller Rücksicht auf sie.

      »Das ist bestimmt nicht der richtige Augenblick, um ihr die Hoffnung zu nehmen. Sei doch froh, daß sie sich so freut. Nach allem…«

      Ausgerechnet er nahm den Unfall zum Anlaß, um sie unter Druck zu setzen? Julia lag schon eine bissige Antwort auf der Zunge. Wäre er wirklich so geläutert, hätte er Nele nicht allein gelassen. Aber sie sprach es nicht aus.

      »Tut mir leid. Nein, Thomas. Ich komme nicht mit. Wirst du trotzdem fahren?«

      »Muß ich wohl. Ich habe es versprochen.«

      »Wenn du es nicht gern tust, solltest du es lassen. Die Kinder merken das.«

      »Ich tue es gern. Mach dir keine Gedanken um mich.«

      »Gut. Dann ist das also klar. Tut mir leid, daß ich dich enttäusche. Aber ich dachte, ich müßte das klarstellen.«

      »Natürlich.«

      Thomas war sauer. Julia kannte seinen Tonfall. Aber das war in Ordnung, falls er sich wirklich Hoffnungen gemacht hatte, dann mußte er jetzt enttäuscht sein.

      Puh, wie schwierig das alles war!

      Noch viel schlimmer würde es sein, Neles Hoffnungen zu zerstören. Aber gleich heute mußte Julia mit ihrer Tochter sprechen. Sie würde nicht kneifen.

      Nele saß im Bett, als Julia hereinkam. Wieder ein Fortschritt, der sie glücklich machte.

      »Wie geht es dir, Schatz?«

      »Gut. Ich hab nur noch Kopfschmerzen, aber ich bekomme etwas dagegen. Papa bringt mir heute Reiseprospekte mit. Er sagt, ich darf aussuchen, wohin wir fahren.«

      »Fein. Darüber wollte ich auch gerade mit dir sprechen.«

      »Wieso?«

      Sofort hörte Julia Mißtrauen aus Neles Stimme heraus. Sie versuchte, entspannt zu bleiben, obwohl es ihr nicht leichtfiel.

      »Nele, ich freue mich sehr, daß Papa diese Reise machen will. Ich denke, es wird wirklich schön. Aber ich fahre nicht mit. Ich werde in der Zeit die Wohnung tapezieren und…«

      »Nein, Mama, das kannst du doch nicht machen!«

      Sofort hatte Nele Tränen in den Augen. Julia kämpfte mit sich. Sie durfte auf keinen Fall nachgeben. Hinterher wäre es noch schlimmer für Nele, wenn sie sähe, daß sich ihre Träume nicht erfüllten.

      »Doch, Schatz. Papa und ich werden nicht mehr zusammenleben, weißt du? Wir sind geschieden, und das wird auch so bleiben. Als euer Vater kann er euch jederzeit besuchen oder abholen, und auch mit euch verreisen. Aber ich glaube, du denkst, daß wir wieder eine richtige Familie sind. Das wird nicht gehen, es tut mir leid.«

      »Du bist gemein, Mama! Papa will alles wiedergutmachen, hat er gesagt! Und du willst das nicht!«

      »Liebes, du wirst später verstehen, warum das nicht geht. Eines Tages, wenn du die Liebe kennenlernst, glaub mir. Ich bin nicht böse, daß du jetzt mit mir schimpfst, aber ich muß über mein Leben allein bestimmen.«

      »Du willst ja nur diesen… Freund nicht aufgeben«, schleuderte Nele ihr entgegen.

      Das habe ich schon, lag Julia auf der Zunge, aber merkwürdigerweise konnte sie es nicht aussprechen. Sie schaute Nele an, auf deren Gesicht sich alle inneren Kämpfe spiegelten. Es war schwer zu СКАЧАТЬ