Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ Du kannst bald nach Hause…«

      Nele schlug die Augen auf. Sie sah blicklos vor sich hin. Julia bekam einen furchtbaren Schreck, aber dann zog sich der Schleier von den Augen ihrer Tochter zurück. Ihr Blick wurde klarer, als er ihre Mutter erfaßte.

      »Mama…«

      »Ja, Nele, ich bin es… Ach, ist das wunderbar! Du bist wieder aufgewacht…«

      Ihre Stimme hatte eine Schwester herbeigelockt. Sie kam jetzt ans Bett und schaute fassungslos auf Nele hinunter. Dann sah sie Julia an.

      »Sie haben es geschafft… Wie schön. Ich hole gleich den Doktor.«

      »Mama…«, flüsterte Nele noch einmal.

      Dann schloß sie die Augen wieder.

      Der Arzt sah anhand des Monitors, daß Nele nicht wieder in die Bewußtlosigkeit zurückgesunken war, sondern schlief.

      »Na, sehen Sie, Frau Bogner. Sie wird wieder gesund. Jetzt wird sie bald wieder munter sein.«

      »Ich bin so glücklich…«

      Julia fühlte sich schwach und taumelig, aber eher so, als hätte sie zuviel Champagner getrunken.

      »Bleiben Sie schön sitzen. Die Schwester bringt Ihnen einen Kaffee. Sie müssen ja einen richtigen Schock erlitten haben.«

      »Ja, irgendwie schon.«

      »Das ist verständlich. Obwohl man jeden Tag, jede Stunde auf diesen Augenblick wartet, ist es doch überraschend.«

      Immer wieder schaute Julia ungläubig Nele an. Sie hätte sich am liebsten überzeugt, daß sie wirklich nur schlief, indem sie sie aufweckte. Aber das durfte sie natürlich nicht tun. Der Arzt belog sie sicher nicht. Leider konnte sie die Linien und Zahlen auf dem Monitor nicht deuten.

      Nele bewegte sich und stöhnte leise.

      Dann hob sie die Hand an die Wange und schlief in ihrer vertrauten Haltung weiter. Julia begann zu weinen. Ja, Nele war auf dem Weg, gesund zu werden. So hatte sie ihre schlafende Tochter oft betrachten können.

      Sie betete leise vor sich hin, dankte Gott für seine Güte, daß er ihr ihr Kind neu geschenkt hatte. Julia wollte am liebsten alle Welt anrufen, um über das Wunder zu sprechen, aber sie blieb sitzen.

      Diesmal wartete sie, bis Thomas kam. Er sollte es von ihr hören. Auch hier hatten die Worte von Frau Dorn etwas bewegt.

      Er kam herein und stutzte, als er sie sah.

      »Guten Abend, Julia…«

      »Guten Abend, Thomas. Ich habe eine wunderbare Nachricht. Nele ist heute aufgewacht. Sie schläft jetzt.«

      »Ist das… wahr?«

      Sie sah die Tränen, die in seine Augen stiegen. Noch nie hatte Thomas geweint.

      »Ja, es ist wahr. Es ist ein Wunder. Sie wird wieder gesund.«

      »Oh, Julia…, danke, daß du es mir selbst sagst. Ich komme mir vor wie… ein Schwein…«

      »Ich weiß. Ich kann dich verstehen. Ich habe mir auch Vorwürfe gemacht, und auch… dir. Ich habe dich… gehaßt. Aber jetzt, nein, das tue ich nicht mehr. Ich bin dir nicht mehr böse. Ich würde mich freuen, wenn wir uns wie… Freunde verhalten könnten…«

      Thomas umarmte sie. Julia spürte nichts als eine große Erleichterung.

      »Ja, das möchte ich auch. Und ich werde mich in Zukunft mehr um die Kindern kümmern. Wenn du es noch erlaubst.«

      »Ja. Sie brauchen dich, du bist ihr Vater.«

      »Kein guter Vater, aber eines kannst du mir glauben, ich liebe sie wirklich. Ich wußte, daß sie es bei dir gut haben.«

      »Wir wollen die alten Geschichten ruhen lassen. Ich vertraue dir.«

      Woher kam die Ruhe? Julia fühlte eine Weite in ihrem Herzen, die sie überraschte und ein wenig atemlos machte. Es war ein gutes Gefühl, sie tat es für die Kinder, für Thomas und für sich. Sie war absolut sicher, das Richtige zu tun.

      Als sie dann eine halbe Stunde später bei ihrer Mutter ankam und ihr alles erzählt hatte, was passiert war, sprach diese sie auf Torsten an.

      »Wenn doch jetzt alles wieder gut wird, willst du dir dann nicht auch eine Chance geben, mein Schatz? Ich meine, der Mann, in den du dich verliebt hast, wird sicher warten, daß du dich meldest.«

      »Ich…, ja, ich denke, ich werde es tun. Aber ich hab’ ein bißchen Angst, daß er böse auf mich ist. Ich habe ihn nicht nett behandelt.«

      »Wenn er der richtige ist, wird er dich verstehen.«

      Julia wußte das. Und doch zögerte sie. Am liebsten hätte sie erst mit Nele darüber gesprochen. Aber vermutlich würde sie ihre Tochter damit überfordern. Sie selbst mußte entscheiden, was sie tun wollte.

      Patrick schlief an diesem Abend sehr viel schneller ein. Er spürte wohl auch, daß die schlimmste Zeit überstanden war. Julia hatte wieder dasselbe herzliche Lächeln und die vertraute Zärtlichkeit für ihren Sohn, als sie ihm gute Nacht gesagt hatte.

      Jetzt saß sie im Wohnzimmer, ließ den Tag noch einmal an sich vorüberziehen und schaute immer wieder zum Telefon hinüber. Sollte sie?

      Sie wählte Torstens Nummer. Nach dem dritten Klingeln wurde abgehoben.

      »Hier bei Köhler«, meldete sich eine Frauenstimme.

      Julia erstarrte. Lange hatte Torsten nicht gebraucht, sich zu trösten. Ohne ein Wort zu sagen, legte sie den Hörer auf. Da hatte sie ihre Antwort. Sie machte sich Sorgen, ob und wie es weitergehen sollte und Torsten hatte sie längst vergessen. Jetzt kam sie sich albern vor, sie hatte sich lächerlich gemacht, als sie an tiefe Gefühle glaubte.

      Nun war alles geklärt. Sie würde sich wieder um die Kinder kümmern, vielleicht Thomas mehr zur Seite haben als bisher und sich wieder ganz dem widmen, was vor Torsten ihr Leben ausgemacht hatte.

      Das war doch eigentlich ganz gut, versuchte sich Julia einzureden, aber die tiefe Traurigkeit wollte nicht weichen. Sie fühlte sich undankbar, daß sie so empfand, doch es war nicht zu ändern.

      *

      Am nächsten Tag rief sie Frau Dorn an, um ihr die gute Nachricht mitzuteilen. Frau Dorn freute sich sehr darüber.

      »Das ist die beste Nachricht, die Sie mir mitteilen konnten. Sehen Sie, Julia, das Leben ist doch schön, nicht wahr?«

      »Ja.«

      »Nanu? Höre ich da etwa eine kleine Unsicherheit heraus?«

      »Nein, nein, es ist wunderbar. Nele hat heute morgen schon ein paar Sätze gesprochen.«

      »Und wie geht es mit Ihrem Freund?«

      »Das ist vorbei. Die Gefühle sind nicht, wie ich dachte.«

      »Oh, СКАЧАТЬ