Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ Freundin würde staunen, wenn sie ihr von Torsten erzählte. Sie hatte ihn im Einkaufszentrum kennengelernt. Julia war in Eile gewesen und hatte ihn im Vorbeigehen mit ihrer prall gefüllten Einkaufstüte gestreift. Der Henkel der Tüte war gerissen, und alle Einkäufe hatten sich über den Boden verteilt. Julia war natürlich blutrot geworden, als die Tampons neben den Äpfeln und der Margarine für jeden sichtbar auf den Fliesen lagen. Schnell hatte sie sich gebückt – und war mit Torstens Kopf zusammengestoßen, der in diesem Moment dasselbe tat. Da half nur noch eines – lachen und sich entschuldigen. Genau das hatte sie getan und dabei in die blauesten Augen geschaut, die sie je gesehen hatte.

      Auch Torsten erzählte ihr später, daß er sofort fasziniert gewesen war von ihrem Lachen. Gott sei Dank hatte er ihre Verlegenheit überhaupt nicht wahrgenommen. Nachdem sie die Sachen eingesammelt und in einer anderen Tüte verstaut hatten, die Torsten ihr aus einem Geschäft geholt hatte, waren sie zusammen einen Kaffee trinken gegangen, wegen des Schocks, wie Torsten es begründete. Er wollte erst sicher sein, daß sein Dickschädel ihr keinen Schaden zugefügt hatte.

      Nur zu gern war Julia mitgegangen. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Torsten war kein Mann, den man übersah. Unglaublich, daß er nicht verheiratet oder anderweitig gebunden war. Sie hatte wirklich Glück. Eine Scheidung hatte er auch hinter sich, wie er ihr beim zweiten Treffen erzählte, aber seitdem war er Single. Er arbeitete als selbständiger Makler, war erfolgreich und genoß das Leben. Seine Hobbies gefielen Julia, er segelte im Sommer, spielte Squash, las gern und ging oft ins Theater. Ein Leben wie aus dem Bilderbuch, ohne Sorgen. Julia sah sich bereits an seiner Seite das Leben genießen. Noch mußte er jedoch ihre Kinder kennenlernen – ohne Nele und Patrick lief natürlich nichts. Julia war es wichtig, daß sie ihn mochten wie er sie – aber bisher hatte sie sich noch nicht darum bemüht, die drei miteinander bekannt zu machen. Eine unbestimmte Angst hielt sie zurück, obwohl Torsten ihr versichert hatte, daß ihre Kinder ihm bestimmt gefallen würden. Nele war so kritisch – sie hatte ihren Vater abgöttisch geliebt, obwohl der nie viel Zeit für sie gehabt hatte, wie übrigens auch für Julia nicht.

      Natürlich mußte sie jetzt wieder an Thomas denken. Es tat längst nicht mehr weh, aber angenehm war es auch nicht. Sie hatten beide versagt – ihr Eheversprechen, in guten wie in schlechten Zeiten zusammenzustehen, war hohl gewesen. Thomas hatte nur noch seinen beruflichen Erfolg im Kopf gehabt, Familie und alles, was damit zusammenhing, war ihre Sache gewesen. Damit hatte sich Julia überfordert gefühlt. Was war das für ein Leben? Sie hatte einen Ehemann und hatte doch keinen. Jedes Wochenende verbrachte sie mit den Kindern allein, weil Thomas nebenbei studierte, um weiterzukommen. Er hatte sich, weil seine Ruhe ihm heilig war, ein Zimmer genommen und kam nur zum Schlafen nach Hause. Nach und nach war es ihr unmöglich geworden, noch mit ihm intim zu sein. Sie waren sich einfach fremd geworden, und so war es auch keine große Überraschung, als Julia herausfand, daß er eine Freundin hatte.

      Für Nele war die Scheidung trotzdem ein Schock gewesen. Sie hatte sogar ihrer Mutter Vorwürfe gemacht, die Julia mehr getroffen hatten als die Scheidung selbst. Langsam hatten sie sich im letzten Jahr wieder angenähert, und inzwischen hatte Nele wohl auch begriffen, daß Julia nicht allein schuld war. Ihr Vater rief nämlich höchstens einmal im Monat an und hatte nie Zeit, seine Kinder zu sehen.

      Trotzdem wußte Julia nicht, wie Nele auf einen neuen Mann im Leben ihrer Mutter reagieren würde. Bei Patrick würde es einfacher sein. Er liebte seine Mutter und war noch in einem Alter, wo alles, was sie tat, für ihn Gesetz war. Na ja, es war noch genug Zeit, den Kindern von Torsten zu erzählen. Noch kannten sie sich ja selbst erst ein paar Tage. Es war ziemlich albern, da schon entfernte Hochzeitsglocken hören zu wollen.

      Das Essen war vorbereitet, die Spaghetti für die Kinder kochten bereits. Julia deckte den Tisch und schaute dann nach den beiden. Nele saß auf ihrem Bett und blätterte in einer Teenie-Zeitung. Neuerdings interessierte sie sich für diese Dinge, ein bißchen früh, wie es Julia erschien. Aber sie wollte Nele auch nicht verbieten, sich solche Zeitschriften anzuschauen, sondern vertraute darauf, daß Nele mit Fragen zu ihr kam, wie sie das immer getan hatte.

      »Ihr könnt gleich essen, Nele. Wasch dir bitte…«

      »… die Hände, ich weiß, Mama. Du sagst immer dasselbe.«

      »Entschuldige, das ist wohl die Mama-Platte.«

      »Dann hat sie aber einen Sprung«, gab Nele grinsend zurück.

      »Du freches kleines Monster!«

      Sie lachten. Julia hätte Nele gern umarmt. Sie freute sich immer, wenn sie feststellte, daß Nele den trockenen Humor ihrer Mutter geerbt hatte. Aber Nele war mit solchen Gunstbezeugungen im Moment ein wenig empfindlich. Sie kam lieber von selbst, wenn sie Zärtlichkeit brauchte.

      Patrick spielte mit seinen Grusel-Figuren. Julia kannte sie gar nicht alle beim Namen, aber Star-Trek war sein ein und alles, und diese scheußlichen Plastikdinger gehörten halt dazu.

      »Gibt’s Essen?« wollte er wissen.

      »Ja, gleich. Hände waschen nicht vergessen…«

      »Nee, tu ich nicht.«

      Julia goß die Spaghetti ab und füllte die Teller auf. Nele und Patrick schauten vergleichend von einem Teller zum anderen und setzten sich dann zufrieden hin. Julia achtete immer darauf, daß sie die gleiche Menge auffüllte, um etwaigen Diskussionen zu entgehen. Meistens schaffte Patrick gar nicht alles.

      Nachdem sie noch ein bißchen erzählt hatten, waren die Kinder bereit, sich zu waschen und auszuziehen. Natürlich würden sie auf Christine warten, wie es auch Julia mit zunehmender Ungeduld tat. Sie brannte darauf, endlich von Torsten erzählen zu können.

      *

      »Im Grunde klingt das ja viel zu schön, um wahr zu sein, oder?«

      »Ja, finde ich auch. Aber ich glaube nicht, daß er irgendwo geschwindelt hat. Ich habe seine Büronummer und ebenso die Handy-Nummer, kann ihn also immer erreichen. Wenn er irgendwo eine Frau versteckt hat, würde er das doch wohl nicht machen.«

      »Nein, das glaube ich auch nicht. Und warum solltest du nicht endlich mal Glück haben? Deinen Thomas konntest du ja echt in der Pfeife rauchen.«

      Christine und Thomas hatten sich nie leiden können. Julia überhörte solche Bemerkungen gewohnheitsmäßig.

      »Ich meine, ich weiß ja noch nicht, ob es wirklich etwas Festeres wird. Aber Lust hätte ich schon…«

      »Natürlich hättest du das. Das mußt du gar nicht betonen, man sieht es dir an«, kicherte Christine.

      »Ach, hör auf. Es ist ja nicht gerade so, als ob ich händeringend nach einem Mann gesucht hätte!«

      »Nein, den Vorwurf kann man dir bestimmt nicht machen. Du bist eher ein bißchen sehr zurückhaltend gewesen. Aber ich habe dir ja damals gleich prophezeit, daß da bestimmt mal ein anderer kommt, der besser zu dir paßt. Du wolltest davon nichts hören.«

      »Na klar, so kurz nach der Trennung denkt man daran bestimmt nicht. Ich wollte ehrlich nie wieder in solche Schwierigkeiten geraten. Männer waren für mich tabu.«

      »Gott sei Dank nicht für immer. Es wäre doch ziemlich schade um einige Aspekte, oder?«

      Wieder kicherte Christine. Sie hatte gut lachen. Ihr Ehemann, der Arzt Paul Schneider, war ein wunderbarer Mensch und betete den Boden an, auf dem Christine ging. Die beiden waren wie füreinander geschaffen. Und Sarah, ihre Tochter, vollendete das Glück. Sie war hochintelligent und machte ihren Eltern СКАЧАТЬ