Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ Mir ist keine Mühe zu groß. Ich zeige dir fortwährend meine Liebe, ich umwerbe dich, wie ich noch nie einem Mädchen den Hof gemacht habe.«

      »Ich weiß es zu schätzen.« Sie lächelte. Sie trug eine einfache helle Hose, eine bunte Bluse, die ihr locker über die Hüften hing. Ihr schönes Haar hatte sie mit einem Tuch bedeckt.

      Er mochte sie nicht in diesem Aufzug und doch bemerkte er, wie schön sie sogar in dieser Kleidung war.

      »Hast du eine Stunde Zeit für mich, Laura? Ich möchte mit dir ein wenig bummeln gehen, und dann bin ich gekommen, um dir einen Vorschlag zu machen.«

      Sie hatte ihn flüchtig auf beide Wangen geküßt und hatte dann rasch Abstand zwischen sich und ihn gebracht. Auch das registrierte er gekränkt.

      »Schieß los.« Sie hockte schon wieder vor der Kiste und schälte ein Milchkännchen aus der Holzwolle, mit der man das Porzellan geschützt hatte.

      »Ich habe für das Wochenende eine Überraschung für dich. Wir werden nach Wien fahren, abends in die Oper gehen, durch Wien bummeln. Das Hotel habe ich schon bestellt.«

      Sie hielt das Porzellan in der Hand und kniete noch immer auf dem Boden. Mit einem rätselhaften Blick sah sie zu ihm hinauf.

      »Da muß ich dich enttäuschen, Harro. Am Wochenende kann ich nicht. Falls du es vergessen haben solltest, ich habe eine Tochter.«

      Und er Narr hatte geglaubt, sie würde ihm vor Freude um den Hals fallen. Sie benahm sich wirklich immer anders, als man erwartete, vollkommen anders als die Mädchen, in die er bisher verliebt gewesen war.

      »Das weiß ich. Einen Hund auch. Im Ernst, Laura, was soll das? Du weißt doch genau, daß Herr Poppel und Stephanie bestens miteinander auskommen. Er ist doch froh, wenn er das Kind für sich allein hat.«

      Sie erhob sich. In der hellen Hose kamen ihre langen Beine vorteilhaft zur Geltung. Kleine Locken stahlen sich aus dem Kopftuch und fielen über ihre Stirn.

      »Ich kann Joachim unmöglich ein ganzes Wochenende das Kind zumuten. Stephanie ist in den letzten Wochen sehr lebhaft geworden, sie versucht ständig, ihren kleinen Kopf durchzusetzen. Sie ist für Joachim zu anstrengend. Nein, Harro, es tut mir leid für die Mühe, die du dir gegeben hast. Aber bevor du etwas planst, solltest du doch vielleicht mit mir darüber sprechen.«

      Er war vor Ärger dunkelrot geworden.

      »Du hast also keine Lust.«

      Sie stellte behutsam, als hätte sie Angst, es könnte ihr aus der Hand fallen, das Kännchen auf den Tisch.

      »Willst du mich absichtlich falsch verstehen?« Ihre Wangen waren vor Ärger rot geworden. Ihre braunen Augen hatten schon als Kind so intensiv geleuchtet, wenn sie wütend gewesen war. Wie Sonnenblumen, hatte er ihr einmal erklärt.

      Sie musterte ihn mit weit geöffneten Augen, als wäre sie es, die man enttäuscht hatte.

      »Ich habe ein Kind, Harro.«

      »Hör auf, mit mir zu reden, als wäre ich schwachsinnig«, fuhr er sie an. »Wenn du mich so liebtest, wie ich dich liebe, dann würdest du genauso verrückt darauf sein, so viele Stunden wie nur möglich mit mir zu verbringen. Aber dir ist ja alles wichtiger als ich. Deine Tochter, deine Arbeit, Herr Poppel, sogar der blöde Hund.«

      Sie hatte schon den Mund zu einer heftigen Antwort geöffnet, aber dann lächelte sie. Das war typisch für sie, dachte er wütend. Mal platzt sie vor Wut, bringt mich zum Wahnsinn… und dann lächelte sie.

      »Komm, Harro. Wie sagtest du früher immer, wenn ich meinen Rappel kriegte? Zieh die Bremse an.

      Wir kennen uns doch. Wenn wir wütend sind, sagen wir Dinge, die wir hinterher bereuen. Bitte, geh in die Wohnung hinauf, ich hoffe, du kannst mit uns zu Mittag essen. Es duftet köstlich bis hierher. Oben findest du mein Töchterchen mit dem Hund, den wir Herr Kaiser getauft haben.« Sie sprach absichtlich in dem launigen Ton. Sie wußte doch, wie man ihn behandeln mußte. »Herr Poppel wird in seinem Zimmer sein, er fühlt sich heute nicht sehr gut.

      Ich komme dir sofort nach, Harro.«

      Er war halb versöhnt und natürlich überzeugt, daß er seinen Willen durchsetzen würde.

      Auf dem Lindenhof ging er nie in die Küche, aber hier spielte sich das tägliche Leben in der Küche ab.

      Nicht sehr begeistert sah er die dicke Haushälterin am Herd stehen. Stephanie hielt eine bunte Kette in der Hand, sie sah Harro nur flüchtig entgegen und wandte sich wieder dem Kasten mit den bunten Perlen zu.

      Die Haushälterin lächelte breit und begrüßte ihn wortreich.

      »Gehen Sie doch ins Wohnzimmer, da finden Sie Herrn Poppel auch. Vielleicht darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee kochen.«

      Nach Poppels Gesellschaft stand ihm ebenso wenig der Sinn wie nach dieser Küchenatmosphäre. Kleinbürgerlich, nannte er sie bei sich. Wie ganz anders war doch dagegen das Leben auf dem Lindenhof.

      Der Hund kam vorsichtig näher und schnupperte an seinem Schuh. Seine Schnauze sah aus, als wäre sie mit Marmelade in Berührung gekommen.

      Harro trug eine elegante graue Hose. Ärgerlich stieß er mit dem Fuß nach dem Tier. »Geh fort«, knurrte er dabei.

      Alles andere war das Werk weniger Minuten. Mit einem Schrei stürzte sich Stephanie auf den Mann. Bevor Harro wußte, was ihm geschah, hatte die Kleine ihre spitzen Zähne in seinen Oberschenkel gegraben. Und als Harro sich bückte, um sie fortzustoßen, gruben sich ihre Fingernägel in Harros Wange.

      War es ihm zu verdenken, daß er die Hand hob? Dem Kind eine schallende Ohrfeige versetzte?

      Der Hund schoß wie ein Pfeil auf den Mann zu, aber zum Glück hatte Herr Poppel gerade die Küche betreten und rief dem Hund einen scharfen Befehl zu.

      Der Hund gehorchte sofort, er warf sich platt auf den Boden, ließ kein Augen von dem Mann und knurrte bösartig.

      Poppel faßte sein Halsband, der alte Mann reckte sich und musterte Harro kalt.

      »In diesem Haus wird kein Kind geschlagen.«

      »Aber ich soll mich von diesem verzogenen Gör beißen lassen! Sehen Sie nur, was sie mit meinem Gesicht gemacht hat.«

      Das kleine Persönchen stemmte kriegerisch die Hände in die Seite. Stephanie trug eine winzige Spielhose und ein Blüschen, das einmal weiß gewesen war.

      »Du hast ihn getreten«, schrie sie, ihre Stimme überschlug sich vor Wut. »Großvater, ich mag den überhaupt nicht mehr. Nie, nie, nie mehr. Er hat Herrn Kaiser getreten«, weinte sie ihrer Mutter entgegen.

      »Was ist denn hier los? Den Lärm hört man ja im ganzen Haus.«

      »Er hat mich geschlagen«, schluchzte das Kind, »und meinen armen süßen Hund getreten.«

      »Dein Wortschatz ist wirklich erstaunlich«, murmelte Laura erschöpft. Stephanie hatte sich in ihre Arme geworfen. Über den Kopf des Kindes sah sie Harro an.

      Der war weiß vor Wut. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich.

      »Ich СКАЧАТЬ