Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ das denn wichtig?« Helena zupfte ärgerlich an seinem Arm. »Ich mag Kinderbilder eigentlich nicht. Was findest du nur so besonders daran? Komm, sieh dir mein Bild an, das ich entdeckt habe. Es müßte wundervoll für die Diele sein. Das Licht kommt von drei Seiten, die Farben würden herrlich zur Geltung kommen. Ich hoffe, Herr Gutenberg, daß das Bild verkäuflich ist.«

      Gutenberg ging mit ihr davon, Julian war froh darüber.

      Die großen braunen Augen zogen ihn in seinen Bann. Natürlich war es lächerlich, aber er konnte sich nicht davon lösen.

      Plötzlich fiel ihm ein, an wen das Kind ihn erinnerte.

      Gutenberg kam zurück, ein wenig amüsierte ihn Julians Interesse.

      »Ich hätte gern gewußt, wie die Malerin heißt.« Julians Glas war noch immer bis zum Rand gefüllt, er war beherrscht genug, um Gutenberg nicht seine Aufregung zu zeigen.

      »Da muß ich nachsehen«, log er. »Schließlich habe ich nicht alle Namen junger Künstler im Kopf. Aber wenn sie auch zu ihr fahren, glauben Sie mir, das Bild ist unverkäuflich.«

      »Das Bild interessiert mich weniger«, erklärte Julian nach kurzem Überlegen. »Das Kind erinnert mich nur. Diese Ähnlichkeit ist verblüffend. Sie würden mir wirklich einen Gefallen erweisen, wenn Sie mir den Namen sagen.«

      Julians graue Augen richteten sich voll auf das rote Gesicht des Mannes.

      »Kommen Sie mit in mein Büro.« Gutenberg ging ihm voran, zum Glück waren die Gäste im hinteren Raum und umstanden Helena, die begeistert das Bild lobte.

      Julians Herz klopfte schmerzhaft. Es war ja Unsinn, was er sich einbildete. Er war einfach überarbeitet… Hirngespinste gaukelten in seinem Kopf.

      Julian glaubte, die Zeit vergessen zu haben. Aber ganz plötzlich war die Erinnerung wieder da. So deutlich, als hätte jemand einen Schleier fortgezogen.

      Die Wochen in Ischl wurden mit einem Schlag wieder lebendig. Er glaubte sogar, das Lachen Lauras zu hören. Wie eine Glocke klang es. Laura… traumhaft schöne Tage, traumhaft schöne Stunden.

      Vorbei… einfach so.

      Gutenberg blätterte in seinen Papieren. Sehr viel Ordnung hatte er offensichtlich nicht. Hin und wieder warf er einen vorwurfsvollen Blick auf den Architekten, der offensichtlich immer nervöser wurde.

      »Ich sollte bei meinen Gästen sein«, murmelte Gutenberg.

      Wie deutlich, wie schmerzhaft plötzlich die Tage in Ischl lebendig wurden. Laura in einem leuchtend roten Anzug, eine kecke Mütze auf den Locken.

      Laura, wie sie im Schnee lag, gestürzt im Steilhang… wie er sich über sie beugte…

      Hatte er sie da zum ersten Mal geküßt?

      Viele Küsse waren dem ersten Kuß gefolgt.

      Julian wurde der Kragen eng, er zerrte an der Krawatte, öffnete den Kragenknopf.

      »Ist Ihnen nicht gut, Herr Hartinger? Kein Wunder, bei der Hitze. Es sollte endlich wieder regnen. Mir setzt das warme Wetter auch mächtig zu. Aber ich bin zu dick, das braucht mir mein Arzt nicht zu sagen, das weiß ich selbst. Aber leider schmeckt mir das Essen so gut und einem guten Gläschen bin ich auch nicht abgeneigt. Ah, hier habe ich die Adresse. Ich wußte doch, daß ich sie finden würde. Ich bin nur leicht nervös, wenn jemand neben mir steht.

      Laura Wagenfeld.«

      Er hatte sich nicht geirrt. Es war Lauras Tochter…

      Weiter vermochte er nicht zu denken. Wie alt war das Kind auf dem Bild, das ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war?

      »Wollen Sie auch die Adresse?«

      Das Gesicht des Mannes gefiel Gutenberg überhaupt nicht. Geistesabwesend wirkte es, als wäre er mit seinen Gedanken weit fort.

      »Sehr gerne, Herr Gutenberg, wenn es keine Mühe macht.«

      »Ihr Interesse ist privater Natur, nicht wahr?« Gutenbergs freundliche Augen ruhten auf dem markanten Gesicht. »Ich weiß, daß Sie nicht die Absicht haben, mir Konkurrenz zu machen.«

      Julian zwang sich zu einem Lachen, aber seine Lippen waren so steif, als gehörten sie ihm nicht.

      »Da kann ich Sie beruhigen. Ich habe mit meiner Arbeit genug zu tun.«

      Er bekam die Adresse. Gutenberg schrieb sie auf einen Zettel, und Julian steckte ihn sofort in seine Brieftasche.

      »Ich habe noch eine Bitte.« Julian und Gutenbergs Blicke trafen sich.

      »Sie brauchen Sie nicht aussprechen, Herr Hartinger. Ich habe das alles schon vergessen. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, Sie sehen krank aus, dann gehen Sie an die frische Luft. Sie können diesen Ausgang nehmen, dann brauchen Sie nicht durch die Ausstellungsräume zu gehen. Ich werde Sie bei Ihrem Fräulein Braut entschuldigen.«

      Sie ist nicht meine Braut, hatte er schon auf der Zunge, aber das war jetzt nicht wichtig. Das hielt ihn nur unnütz auf. Er und Helena waren nicht verlobt. Bisher war es ihm immer gelungen, sich davor zu drücken. Hin und wieder spielte er mit dem Gedanken, Helena zu heiraten. Sie war eine ideale Gastgeberin, sie sah blendend aus. Ein erfolgreicher Mann brauchte eine solche Frau an seiner Seite.

      Aber fünf vor Zwölf schreckte er davor zurück. Und noch immer war es ihm gelungen, Helena hinzuhalten.

      Er bedankte sich bei Gutenberg, der Mann war ihm sympathisch geworden. An der frischen Luft dehnte er den Körper und atmete tief die frische Nachtluft in sich ein.

      *

      Gebadet, gebürstet, von den lästigen Flöhen befreit, entpuppte sich der Hund erstaunlich.

      »Er gleicht einem Neufundländer«, stellte Lauras Mutter fest, die für zwei Tage zu Besuch gekommen war.

      »Es ist nicht wichtig, ob er reinrassig ist oder nicht«, erklärte Herr Poppel energisch. »Er ist der beste Spielkamerad für unsere Kleine. Es ist herrlich zu beobachten, wie sie mit ihm spricht. Ja, spricht. Unsere sprechfaule kleine Dame plappert ununterbrochen mit ihm.«

      »Sie haben recht, Joachim.« Frau Wagenfeld nickte amüsiert. »Es scheint, er ist hier der Kaiser. Stephanie hat kaum einen Blick für mich.«

      Herr Poppel und Frau Wagenfeld verstanden sich wunderbar.

      Frau Wagenfeld war froh, daß Laura den Mann zur Seite hatte. Seitdem Laura mit Herrn Poppel zusammenlebte, brauchte sie keine Angst mehr um sie zu haben.

      »Da hast du ja einen Namen für unseren Freund gefunden«, lachte Laura, die in die Küche kam. »Nennen wir ihn Herr Kaiser. Sag mal Herr Kaiser, Stephanie.«

      Die Kleine dachte gar nicht daran. Sie saß auf dem Fußboden, »Herr Kaiser« hockte vor ihr und ließ die Bauklötze und seine kleine Freundin nicht aus den Augen.

      Stephanie baute einen Turm und plapperte unaufhörlich dabei. Es sah aus, als verstünde der Hund jedes Wort.

      Wenn der Turm hoch genug war, krähte Stephanie vergnügt, Herr Kaiser hob СКАЧАТЬ