Mami Staffel 13 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 13 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami

isbn: 9783740980474

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СКАЧАТЬ erstaunlich.« Frau Wagenfeld schüttelte den Kopf. »So etwas habe ich noch nie erlebt. Hör doch mal, Laura, was erzählt Stephanie ihm?«

      »Eine Geschichte«, lachte Laura vergnügt. »Es sieht wirklich aus, als seid ihr beide abgemeldet. Habt ihr nicht Lust, bei diesem herrlichen Wetter spazierenzugehen, einmal ohne Hund und Kind?«

      »Ein guter Gedanke«, nickte Herr Poppel erfreut. »Aber natürlich nehmen wir die beiden mit. Dann kannst du dich hinter die Bücher klemmen, Laura. Bei diesem herrlichen Wetter wird kein Kunde kommen. Aber wir sind nicht traurig darum«, erklärte er rasch, als er Frau Wagenfelds ängstliche Augen sah. »Das Geschäft war in diesem Jahr sehr gut, wir haben wirklich keinen Grund zu klagen.«

      »Stephanie«, rief Frau Wagenfeld entsetzt. Die Kleine sah erstaunt die Großmutter an, die selten diesen energischen Ton für sie hatte.

      »Hunger. Er hat Hunger.«

      »Sie hat einen ganzen Satz gesagt«, strahlte Herr Poppel.

      »Aber sie fütterte Herrn Kaiser mit ihrem Butterbrot.« Laura wußte nicht, ob sie lachen oder entsetzt sein sollte. »Mal beißt sie vom Brot, mal er. Und seit wann frühstückt sie auf dem Fußboden?«

      »Mit Herrn Kaiser ist eben alles anders«, behauptete Poppel vergnügt. »Es wird ihr schon nicht schaden. Mach nicht so kummervolle Augen, Laura. Freu dich lieber, welche Fortschritte unser Kind macht.«

      Später saß er neben Frau Wagenfeld im Park. Sie beide sahen Stephanie zu, wie sie mit Herrn Kaiser über die Wiese tollte.

      »Sie ist bezaubernd.« Tränen des Glücks schimmerten in Frau Wagenfelds Augen. »Wieviel Schönes nimmt sich doch mein Mann.«

      »Das kann man wohl sagen. Spricht er nie über Laura? Fragt er auch nicht?«

      Es war heiß, sie saßen unter der breitästigen Kastanie, die ihren wohltuenden Schatten über sie warf. Stephanie hatte sich auf den Rasen gesetzt, das weiße Hütchen war verrutscht und der rote Spielanzug war voll Sand und Erde. Die kleinen Händchen pflückten Blumen, und Herr Kaiser sah ihr aufmerksam zu.

      »Er bereut sein Verhalten längst.« Frau Wagenfeld lehnte sich entspannt zurück. Hier in der Stadt, bei Laura und ihrem Töchterchen und Herrn Poppel war sie mehr zu Hause als in ihrer Villa im Dorf. Hier tankte sie. Hier gab es Menschen, die ihr zuhörten, die ihre Sorgen ernst nahmen, mit denen man lachen konnte.

      Und daß es immer was zum Lachen gab, dafür sorgte Stephanie. »Anfangs versuchte er, mir meine Fahrten zu Laura zu verbieten. Ich habe ihn einmal sogar ausgelacht. Wenn ich jetzt zurück bin, schleicht er um mich herum. Aber er fragt nicht. Hin und wieder lasse ich Aufnahmen liegen, daß er sie sehen muß. Bilder von Stephanie. Einmal ertappte ich ihn dabei, wie er das Bild in der Hand hielt. Als er mich sah, legte er es rasch zurück.

      Sein Stolz wird ihn noch einmal umbringen. Und leider hat Laura seinen dicken Kopf geerbt.

      Würde Laura den ersten Schritt tun, mit offenen Armen würde er sie empfangen, sie und das Kind.«

      Frau Wagenfeld seufzte.

      »Mein Mann wird im nächsten Monat 70 Jahre. Für ihn wäre es das schönste Geschenk, wenn Laura käme. Aber wenn ich das Thema anschneide, bekommt sie ihr eigensinniges Gesicht.«

      »Herr Erdmann ist in der letzten Zeit häufiger Gast bei uns.«

      Frau Wagenfeld warf ihm einen aufmerksamen Blick zu. »Sie mögen ihn nicht?«

      »Ich kenne ihn zu wenig, um ihn zu mögen oder nicht. Mir gefällt nur manches nicht an ihm. Er kommt, wann er will, erwartet, daß Laura immer Zeit für ihn hat. Ist gekränkt, wenn sie nicht sofort begeistert auf seine Vorschläge eingeht.«

      »Und Laura?«

      Staphanie krabbelte auf ihre Beinchen und rannte über den Rasen. Als sie auf den Weg laufen wollte, verstellte Herr Kaiser ihr den Weg, bellte und stupste sie behutsam zurück. Auch die anderen Lufthungrigen, die auf den Bänken saßen, amüsierten sich über die beiden.

      Gespannt beobachteten sie das Schauspiel. Stephanie krähte empört, wollte den Hund zur Seite schieben. Aber Herr Kaiser kannte seine Pflicht, er bellte, winselte.

      »Er ist das beste Kindermädchen«, lachte Herr Poppel glücklich. »Was für ein Glück, daß Laura ihn ins Haus brachte. Sehen Sie doch nur, Stephanie hat nicht einmal Lust, mit anderen Kindern zu spielen, der Hund genügt ihr.«

      »Jetzt kann ich es ja sagen«, vertraute Frau Wagenfeld dem Freund an, ja, er war für sie ein Freund. »Ich habe mir manchmal Gedanken gemacht, ob es normal war, daß Stephanie so wenig sprach, und wenn, dann krähte sie nur, und man konnte sie nicht verstehen. Der Hund ist tatsächlich ein Segen für sie.«

      Die Sonne versteckte sich einen Moment hinter einer dicken Wolke, die wie geschlagene Sahne aussah.

      »Und Laura? Wie steht Laura zu Harro?« wagte Frau Wagenfeld zu fragen. Sie machte ein so ängstliches Gesicht, daß Herr Poppel beruhigend seine Hand auf ihre Finger legte.

      »Laura ist sehr klug. Sie hat einmal eine Enttäuschung hinter sich, sie ist vorsichtig geworden, vielleicht sogar zu vorsichtig. Natürlich genießt sie seine Aufmerksamkeit.«

      »Hoffentlich hofft sie nicht, daß er sie heiratet«, flüsterte Frau Wagenfeld gepreßt. »Sie kennen seine Mutter nicht, Joachim. Sie ist der Kopf der Familie, sie bestimmt alles. Im Augenblick ist eine junge Dame zu Gast, sie kommt aus einem reichen Haus. Die Erdmanns brauchen nämlich Geld. Sie haben noch immer Geld geheiratet. Der Mensch und die Liebe sind dort oft zu kurz gekommen.«

      »Ob Sie es Laura sagen?« überlegte Poppel ängstlich.

      »Ich weiß es nicht. Ich habe mir geschworen, mich nicht einzumischen. Ich kann nur auf Lauras gesunden Verstand vertrauen.«

      Stephanie rannte über den Rasen auf sie zu. In der kleinen Faust quetschte sie die Blumen, strahlend lief sie auf die beiden zu.

      »Für dich, Omi.« Sie streckte ihr die Blumen entgegen, die leider Köpfe und Blätter hängen ließen. Aber Frau Wagenfeld nahm sie, als wäre es der schönste Strauß, den sie je bekommen hatte.

      »Du kriegst keine Blumen, du Kriegst einen Kuß.« Sie hatte einen Moment Herrn Poppel angestarrt und war zu dem Ergebnis gekommen. Schmatzend küßte sie ihn auf die Wangen und rannte schon wieder davon. Mit übermütigen Sprüngen lief Herr Kaiser neben ihr her.

      *

      Laura räumte das kostbare Porzellan aus der Kiste. Als die Tür geöffnet wurde und die Musik erklang, sah sie auf, nicht übermäßig begeistert, als sie den Besucher erkannte.

      »Harro, du schon wieder?« staunte sie. »Du warst doch erst gestern hier.«

      »Also, den Empfang habe ich mir anders vorgestellt.« Er brauchte den Beleidigten nicht zu spielen, Harro war wirklich gekränkt. Es war nicht leicht gewesen, sich vom Lindenhof loszueisen. Hier war er, und statt ihm um den Hals zu fliegen, zeigte Laura nicht einmal Freude. Für seine Erwartungen erhob sie sich viel zu langsam.

      Sie lachte über ihn, als wäre er ein störrischer Junge.

      »Entschuldige, daß ich mich wundere. Aber du bist doch erst gestern abend fortgefahren, Harro. Immerhin СКАЧАТЬ