Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ hörst mir nicht zu. Das ist ein echtes Rennen. Die Wettkämpfer haben lange für diesen Tag trainiert. Was du vorschlägst, würde sie beleidigen!«

      Ein geisterhaft wirkendes Holo legte sich über den Startplatz. Es zeigte die einzelnen Flieger. Sie wirkten so konzentriert, als befänden sie sich in ungestörter Abgeschiedenheit. Regen floss in Strömen an ihren Körpern herunter, Hagel prallte an ihnen ab, während sie versuchten, den bockenden Drachen ihren Willen aufzuzwingen. Robotkameras mussten die Flieger begleiten. Und wer Robotkameras besaß, für den wäre es auch ein Leichtes gewesen, andere Roboter auszusenden. Solche, die in Not geratene und stürzende Flieger retteten. Doch davon wollten die Oxtorner nichts wissen.

      »Wo ist das Ziel?«, fragte der Terraner.

      »Jenseits der Berge.«

      »Aber das ist unmöglich! Sie sind über zehntausend Meter hoch.«

      »Unmöglich. Das ist das Lieblingswort von euch Terranern, was?« Talina schüttelte tadelnd den Kopf. »Unmöglich gibt es nicht. Es gibt nur Dinge, die noch nie versucht worden sind. Noch nicht oder noch nicht richtig. Das ist alles. Die Flieger sind nicht dumm. Sie haben die Meteorologie dieses Gebiets lange untersucht. Über dem Gewitter befindet sich eine ruhige, fast windstille Zone. Sie müssen es nur durchstoßen, oben etwas schneller nach Luft schnappen und auf der anderen Seite landen.«

      »Nur! Und wenn sie es nicht schaffen, knallen sie gegen die Berge wie Vögel gegen eine Scheibe!«

      Talina grinste ihn an. »Und wenn schon. Dann sehen wir, wer stärker ist. Oxtorner oder Fels. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe zu tun ...« Sie wandte sich ab und feuerte Modesto brüllend an.

      Die Zuschauer verfolgten das Rennen auf dem Holo. Vom Sturm, der weiter an Stärke zulegte, nahmen sie keine Notiz. Das Gebrüll der Oxtorner übertönte ihn spielend. Sie beschimpften die Flieger, die am Boden zurückgebliebenen Mannschaften und einander. Lifkom war bereits auf der Suche nach einem sicheren Rückzugsplatz, für den Fall, dass die Oxtorner ihre überschüssigen Energien in einer Massenschlägerei verausgabten, als das Gebrüll abbrach.

      Der Terraner wandte sich verwirrt um. Was war los? War einer der Drachenlenker abgestürzt? Er sah zu dem Holo, zählte die Flieger durch. Alle acht hingen noch an den Seilen. Hingen. Sie hatten aufgehört, gegen den Sturm anzukämpfen, ließen sich einfach treiben. Lifkom erhaschte einen Blick auf Modestos Gesicht. Der Oxtorner hatte die Augen geschlossen, horchte in sich hinein.

      Eine Regelverletzung? Der Terraner hatte einmal, bei einem Tauchwettbewerb, miterlebt, was dann geschah. Einer der Taucher hatte heimlich einen Sauerstoffvorrat entlang der Strecke platziert und war aufgeflogen. Die Oxtorner hatten das Rennen auf der Stelle abgebrochen. Die Empörung war so groß gewesen, dass Lifkom gefürchtet hatte, Zuschauer und Sportler würden den Betrüger buchstäblich in der Luft zerreißen.

      Aber hier? Die Oxtorner gaben keinen Laut von sich. Sie wirkten ernst. Betroffen, wie er sie noch nie gesehen hatte.

      »Talina?«

      »Pst!«

      Das Rennen war vorüber. Die Flieger öffneten die Augen, zogen mit grimmiger Entschlossenheit an den Seilen ihrer Drachen, dirigierten sie aus dem Gewittersturm. Zuschauer und Mannschaften sammelten ihren Abfall zusammen, tilgten die Spuren ihrer Anwesenheit – Oxtorner unterließen das nie, es war eine Höflichkeit gegenüber dem Mitmenschen, der zumindest das Gefühl haben sollte, als Erster den Fuß an einen bestimmten Ort zu setzen. Dann rannten sie los. Wie Irre die steilen Hänge herunter. Nach einigen wenigen Augenblicken verloren die Rennenden den Boden unter den Füßen und hüpften wie Gummibälle dem Tal entgegen.

      Nur Lifkom und Talina blieben zurück.

      »Talina, was geht hier vor?«

      »Mein kleiner Mensch, ich glaube, es wird Zeit, dass du Kontakt mit Terra aufnimmst.«

      »Wieso das? Mein Bericht ...«

      Am Horizont schossen glühende Speere in den Himmel. Raumschiffe, die mit Vollschub starteten. Einige Augenblicke später schnitt das Donnern ihrer Triebwerke, das selbst den Gewittersturm übertönte, Lifkom das Wort ab.

      Die oxtornische Heimatflotte flog in den Einsatz.

       Kapitel 4

      An-Keyts Haar zitterte, als Belor-Thon seine Greiflappen über ihren Körper streichen ließ, ihn erforschte. Die beiden Loower hatten die Kampfanzüge abgelegt, setzten sich der PAN-THAU-RA zum ersten Mal, seit sie das Schiff betreten hatten, ungeschützt aus. Die Immunisierung, die sie an Bord der Transporter erhalten hatten, sollte sie vor allen Keimen und Erregern schützen, die sie befallen könnten.

      Lange Stunden des Kampfs lagen hinter ihnen. Eines erfolgreichen Kampfs. Jetzt war es Zeit zu ruhen, sich zu regenerieren und neue Kräfte zu sammeln. Die neun Angehörigen des Kommandos hatten sich in einem Raum versammelt, der kaum größer war als der stählerne Leib des Helks, der sie hierher getragen hatte. Eine unbedachte Bewegung, und An-Keyt stieß gegen einen Kameraden. Noch war es ihr gelungen, das zu vermeiden, aber Belor-Thon, den die Erregung der Paarung erfasst hatte, kannte keine solchen Überlegungen. Die Anwesenheit der anderen ignorierte er. Vielleicht existierten sie auch nicht mehr für ihn, er befand sich in seiner eigenen Welt. Die Berührungen seiner Greiflappen waren so ungeschickt, dass es An-Keyt nicht verwundert hätte, wäre es Belor-Thons erste Paarung.

      Es war nicht klug von den Zweidenkern, so eng aneinander zu rücken. Ein Feind konnte das Kommando mit einem einzigen Schuss auslöschen; es würde ihm schwer fallen, auch nur einen Loower zu verfehlen. Doch die Loower brauchten die Nähe, die andere Wesen als qualvolle Enge empfinden würden. Es nährte die Gewissheit ihrer Identität in ihnen, ohne die sie nicht existieren konnten, bestätigte dem Einzelnen seinen Platz in der Gruppe, der Gruppe ihren Platz im Gefüge des Gesamtvolks der Loower und den Loowern ihren Platz im Universum.

      Sie gehörten zusammen, auch wenn An-Keyt manchmal den Drang verspürte, allein zu sein, danach, die ständigen Reibereien und Konflikte, die Kehrseite der engen Gemeinschaft, hinter sich zu lassen. Doch das war unmöglich. Die Kammer, in die sich das Kommando zurückgezogen hatte, war ein sicherer Hort, so unverwundbar, wie ein Ort an Bord der PAN-THAU-RA in diesem Moment nur sein konnte.

      Jenseits seiner Wände herrschte lebensfeindliches Vakuum und Kälte, die ein ungeschütztes Wesen innerhalb von wenigen Augenblicken in einen Eisblock verwandeln würden. Das Kommando hatte den Kanal, der durch den Einschlag des Helks entstanden war, genutzt, um seinen Sektor abzusichern. Obwohl es sich bei ihm nur um einen winzigen Ausschnitt der PAN-THAU-RA handelte, war er um ein Vielfaches zu groß, als dass das Kommando und sein Helk alle Räume und Verstecke nach Feinden durchkämmen könnten. Das Vakuum nahm ihnen die Arbeit ab. Kein Lebewesen, auch nicht die Wunderwesen, die angeblich auf der PAN-THAU-RA hausten, konnte dem Vakuum und der Kälte widerstehen. Nicht ohne technische Hilfen – und die würden auf den Ortern des Helks erscheinen und die Module des Roboters wie ein Leuchtfeuer unfehlbar zum Feind führen.

      Doch die Feuer blieben aus. Die Nacht an diesem Ort, an dem es keine Nacht gab, blieb ungestört. Der Wachring der Helk-Module – besser die Wachsphäre, erstreckte sie sich doch sowohl auf die drei Dimensionen des Raums, als auch auf das überdimensionale Kontinuum – war erstarrt. Die Module verharrten an den ihnen zugewiesenen Standorten, fütterten ihre Daten in das Netz der Helks, während sie selbst es nach relevanten Informationen absuchten. Zwei von ihnen streiften durch den toten Sektor, stellten sicher, dass sich nicht noch irgendwo Leben regte, denn Leben war potentieller Widerstand. Und Leben war hartnäckig. Hier, an Bord des Sporenschiffs PAN-THAU-RA traf das wahrscheinlich noch СКАЧАТЬ