Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ Oxtorner haben einen höheren Bedarf als Terraner. Es ist gut möglich, dass sie überleben, aber nichts davon haben, weil ihre Gehirne irreparabel geschädigt sind.

      YUN: Irre... was? Du meinst, dass sie irre geworden sind? Und der Terraner hat nur 'n paar Kratzer. Aber das geht doch nicht! Oxtorner sind viel ...

      DOLSON: Ich verspreche dir, dass ich dir alles erzähle. Sobald wir etwas erfahren oder sich etwas Neues ergibt. Ehrenwort. Aber zuerst musst du mir erzählen, was du erlebt und gesehen hast. Jede Einzelheit ist wichtig, auch wenn sie dir noch so unwichtig erscheint. Verstehst du? Viele Oxtorner sind gestorben. Viele ...

      YUN: Viele Tring!

      DOLSON: Ja, auch viele Tring. Viele Leben sind verloren gegangen. Und wir können sie nicht mehr zurückholen. Wir können nur die Überlebenden zusammenflicken, so gut es geht. Und dafür sorgen, dass nicht noch mehr Leben verloren gehen. Du kannst dafür sorgen, dass es so ist. Du hast viel erlebt in den letzten Wochen, viel gesehen. Darunter vielleicht einiges, was uns hilft, Leben zu retten. Deshalb musst du uns berichten. Erzähle uns alles. Lass nichts aus. Sage uns jede Einzelheit.

      YUN: Ja ... ja natürlich. Ich tu', was ich kann. Versprochen. Aber ich bin nur 'n Junge ...

      DOLSON: Das bist du nicht.

      YUN: Was fragt ihr ausgerechnet mich? Ich flieg' Gleiter, ich bin nie von Flake weggekommen. Was kann ich schon helfen?

      DOLSON: Mehr, als du glaubst, Yun.

      YUN: Ich ... ich weiß nicht. Irgendwie ... He, da kommt mir eine Idee! Wieso fragt ihr nicht Shon? Shon weiß viel mehr als ich! Er war schon überall, hat alles gesehen. Einfach alles. Er kann euch bestimmt viel mehr helfen als ich. Fragt ihn!

      DOLSON: Das haben wir bereits getan. Er hat uns Dinge erzählt, die unglaublich sind. Sie können einfach nicht stimmen. Jede Vernunft spricht dagegen. Aber wir können nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, dass er die Wahrheit sagt. Deshalb brauchen wir so viele Informationen wie möglich, um seine Aussagen zu überprüfen. Du kannst uns diese Informationen geben, Yun. Nur du. Wir sind auf dich angewiesen. Denk an die vielen Leben. Du kannst sie retten.

      YUN: Du ... du machst mir Angst.

      DOLSON: Du brauchst keine zu haben. [Beugt sich vor.] Yun, Shon Leehan ist dein Freund, nicht?

      YUN: Ich ... er hat mich nie so genannt ... ich kenn' ihn noch nicht lang ...

      DOLSON: Aber du wärst gern sein Freund?

      YUN: Ja!

      DOLSON: Dann ist jetzt der Moment gekommen, um dich als Freund zu beweisen. Shon Leehan braucht einen Freund. Dringend. Er ist in großen Schwierigkeiten.

      YUN: Hat er was angestellt? Bestimmt nicht. Nichts Schlimmes, zumindest. Und wenn, hat er's bestimmt nicht böse gemeint, er will immer nur das Beste!

      DOLSON: Shon Leehan steht unter Anklage. Er wird beschuldigt, die Vernichtung des Schlachtschiffs IMDABAN und ihrer Begleitflottille verschuldet zu haben. Möglicherweise sogar die Vernichtung der oxtornischen Heimatflotte. Und den Tod des Ersten Terraners.

      YUN: Der Erste Terraner? Du meinst Perry Rhodan?

      DOLSON: Ja.

       Kapitel 3

      Lifkom Tremter war ein Schwächling.

      Ein jämmerlicher Wicht.

      Ein Nichts.

      Für die hundert Meter benötigte er mehr als zehn Sekunden, mit beiden Armen stemmte er gerade einmal 80 Kilo, und das nur für Sekunden und bei lächerlicher Erdschwerkraft. Stürmte es – und wann tat es das nicht? – musste er den Schwerkraftanker seines Schutzanzugs aktivieren, der ihn an den Boden fesselte. Andernfalls hätte der Wind ihn weggeweht wie ein Blatt, und man hätte nie wieder von ihm gehört. Gab es einen Kälteeinbruch, rettete ihn nur sein Anzug davor, nach wenigen Schritten zu einem Eisblock zu gefrieren. Kam danach die Hitze – und sie pflegte unmittelbar nach Kälteeinbrüchen die höchsten Grade zu erreichen – bewahrte ihn derselbe Anzug davor, wie ein Wassertropfen zu verdampfen. Käme er auf die Idee, den Helm seines Anzugs zu öffnen, um frische Luft zu atmen, wäre es sein letztes Vergnügen dieser Art gewesen: Der achtfache irdische Luftdruck hätte ihn umgebracht.

      Jeder Schritt, den Lifkom auf Oxtorne unternahm, musste wohlüberlegt sein. Sein Anzug schützte ihn vor den Elementen, die auf diesem Höllenplaneten nur einen Gefühlszustand zu kennen schienen: den der unbändigen Wut. Die Oxtorner selbst sahen es natürlich anders. Sie werteten die Extreme, mit der ihre Welt aufwartete, als Ausdruck schrankenloser Ausgelassenheit. Und je ausgelassener der Planet Oxtorne sich austobte, desto ausgelassener wurden seine Bewohner.

      Die Oxtorner spielten. Sie stürzten sich wie die Lemminge der altterranischen Legende über Klippen ins Meer, wetteiferten darum, wer am längsten den turmhohen Wellen standhielt. Der Rekord, bei Sturmstärke 16, lag irgendwo bei über einer Woche. Lifkom selbst hätte keine Minute durchgehalten, bevor er ertrunken oder an den Felsen zu Brei zerschmettert worden wäre.

      Aber das war auch kein Wunder. Er war ja ein Schwächling. Seine Haut glich nicht einem Stahlpanzer, seine Knochen übertrafen nicht Metallplastik an Festigkeit. Und wenn er einmal eine Woche nichts trank, war er tot. Für einen Oxtorner begann dann erst der Spaß. Bei acht Wochen lag mittlerweile der Rekord. Ohne bleibende Schäden für den Rekordhalter, aber belohnt mit psychedelischen Effekten, an die keine bekannte Droge auch nur annähernd herankam, und der Hochachtung der Mitmenschen. Natürlich gab es auch noch andere Wege, Achtung zu erreichen. Man konnte beispielsweise aus dem Fenster springen – der Rekord für einen unversehrten Aufprall lag inzwischen bei 14 Stockwerken –, mit Okrills ringen – Rekord: ein halbes Dutzend ausgewachsene Tiere, bezwungen von einem einzigen Oxtorner – oder, war man weniger ehrgeizig, einfach nur seine feste Behausung aufgeben und den Elementen Oxtornes ungeschützt trotzen.

      Nichts davon kam für Lifkom in Frage, war er nicht auf Selbstmord aus. Oxtorne war eine Welt der Umweltangepassten. Kein Ort für einen gewöhnlichen Terraner. Ohne Mikrogravitator hätte die Schwerkraft, die mehr als das Vierfache der irdischen betrug, ihn an den Boden genagelt, ihm langsam aber unerbittlich das Leben aus dem Leib gequetscht.

      Doch Lifkom harrte aus. Trotzte der Höllenwelt und ihren Bewohnern. Er war der Botschafter Terras auf Oxtorne, direkter Beauftragter der Terranischen Residenz, Repräsentant der Liga Freier Terraner. Eines Sternenreichs der Schwächlinge, zugegeben, aber auf jeden Riesen kamen tausende von Schwächlingen, und in diesem Zahlenverhältnis drückte sich ein Machtgefälle aus, das die Riesen er- und anerkannten. Oxtorne war Zentrum der Praesepe-Koalition, einem Gebilde, zu dem Precheur, Suavity, Folgogon sowie dreißig weitere Welten gehörten, zu wenige und zu dünn besiedelt, um sich den Titel »Sternenreich« zu verdienen. Deshalb hatte sie sich folgerichtig der Liga angeschlossen. Und Oxtorne und die Praesepe-Koalition würden solange keine Anstalten machen, der Liga abtrünnig zu werden, solange man ihre Bewohner nicht über Gebühr belästigte. Ein Sachverhalt, den wiederum die Schwächlinge spürten, weshalb die Liga ihre Präsenz auf Oxtorne, der Zentralwelt der Koalition, auf das absolute Minimum beschränkte: den Botschafter Lifkom Tremter.

      »Lifkom?« Das Visiphon des Botschafters sprach an.

      »Ja. Wer ist da?« Es war eine unnötige Frage. Er hatte die Stimme erkannt, noch bevor das Bild sich aufgebaut hatte. Doch Lifkom war dazu übergegangen, ab und an seine Unzulänglichkeiten als Terraner überzubetonen, um bei Bedarf sein oxtornisches Gegenüber zu verblüffen.

      »Talina СКАЧАТЬ